Neue Leitung des Seniorenhauses Jura
Schwerer Schlüssel liegt in guten Händen

02.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:39 Uhr

Den gebackenen Schlüssel für das Seniorenhaus übergibt Brianna Lasalle (links) an ihre Nachfolgerin Ilona Lerzer. Stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf (2. links) und Pfarrer Rudolf Hackner haben die Einrichtungsleiterin verabschiedet. Foto: Karch

Von Andrea Karch

Thalmässing – Es waren das Grün als Farbe des Lebens und der Hoffnung und das Blau, das für die Weite des Himmels, für Offenheit und den Mut, Neues auszuprobieren steht, die der Abschiedsfeier für Brianna Lasalle, den passenden Rahmen gaben. Denn diese Farben bestimmten das Bild am Dienstagmorgen im Sinnesgarten des Seniorenhauses Jura. Die Leiterin der Einrichtung wurde in den Ruhestand verabschiedet. Die kleine Feier war gleichzeitig auch das offizielle Willkommen für ihre Nachfolgerin Ilona Lerzer aus Hilpoltstein.

Offiziell deshalb, weil Ilona Lerzer bereits seit einem Jahr im Seniorenhaus Jura arbeitet. Sie wusste deshalb genau, wovon sie bei der Verabschiedung von Brianna Lasalle sprach. Sie erzählte von der großen Herzensgüte, mit der ihre Vorgängerin das Haus geleitet hat. Und davon, dass sie sich keine bessere Einarbeitung als neue Leiterin hätte wünschen können.

Weggefährten kommenzur Verabschiedung

Zur Verabschiedung von Brianna Lasalle waren auch Weggefährten gekommen: Pfarrer Werner Sindram, der sich jahrzehntelang als Vorsitzender des Diakonievereins um das Seniorenhaus Jura gekümmert hatte, und auch Diakon Lothar Michel, der in den vergangenen Jahren bis zu seinem Ruhestand Ansprechpartner gewesen war. Und natürlich Pfarrer Rudolf Hackner, der als Vorsitzender des Diakonievereins eng mit ihr zusammengearbeitet hat.

Hackner gestaltete auch den Gottesdienst unter freiem Himmel, bei dem er sich über die Welt der Farben Gedanken machte. Der Himmel beispielsweise habe viele Farben, er könne aber nur sagen, in welcher Farbe er selbst ihn sehe. So sei das wohl auch mit Gott. Da er für alle unsichtbar sei, entstehe ein Eindruck von Gott, indem man ihn über andere Menschen erfahre. Der Geistliche sprach vom Grün des Lebens, von Rot als Farbe der Liebe und Wärme, vom Blau des weiten Himmels, aber auch vom Grau dunkler Wolken, durch die man sich hindurchkämpfen müsse. Als Hausgemeinschaft, so sprach er seine Zuhörer an, sei es wichtig, eine gute Farbstimmung sichtbar werden zu lassen. „Denn wenn alle Trübsal blasen, dann zieht mich das runter.“

Brianna Lasalle gab Pfarrer Hackner den irdischen Reisesegen, den er auf dem Keyboard spielte, mit auf den Weg, Und viele gute Wünsche für den Ruhestand.

Seit 2013 hat Brianna Lasalle die Einrichtung geleitet, blickte stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf auf diese Zeit zurück. Das Seniorenhaus Jura genieße auch durch ihre Arbeit weit über die Grenzen Thalmässings hinweg einen guten Ruf, sei stets mit sehr guten Noten bewertet worden und immer voll belegt. „Die Gemeinde kann stolz auf dieses Haus sein.“ Aber die Gebäude allein reichten nicht aus, es sei auch wichtig, sie mit Leben zu füllen. Das sei Brianna Lasalle stets gelungen. Wenn jetzt noch die Tagespflege und die Demenz-WG in unmittelbarer Nachbarschaft dazukämen, werde dieses gute Angebot noch abgerundet.

Nach 50 Jahren in der PflegeZeit aufzuhören

Lasalle selbst zeigte sich dankbar, dass sie zum Abschluss ihres Arbeitslebens in so einem „wunderschönen Haus mit so wunderbaren Mitarbeitern“ arbeiten durfte. „Ich bin noch nie so leicht in ein Haus gegangen wie hierher.“ Aber es sei auch gut, jetzt aufzuhören, erklärte die 68-Jährige. Sie habe jetzt 50 Jahre in der Pflege gearbeitet und „für diese Arbeit braucht es junge Menschen“. Deshalb übergab sie den Schlüssel, ein dick belegtes Laugengebäck, an ihre Nachfolgerin Ilona Lerzer. „Der ist so schwer wie es manchmal hier gewesen ist“, sagte sie lächelnd mit Anspielung auf die für Pflegeeinrichtungen besonders schweren Coronajahre.

An die Pandemie und ihre Auswirkungen dachte auch Ilona Lerzer. Sie sei in dem Jahr, seit sie hier sei, gut gelandet, versicherte sie, „auch wenn die Flugbahn wegen Corona etwas holprig war“. Trotz der schweren Zeit habe man aber immer etwas zu lachen gehabt – „und ich hoffe, das geht auch so weiter. Miteinander schaffen wir das“.

HK