Schulen im Landkreis Roth
Schulleiter loben Landkreis Roth für gute Ausstattung ihrer Schulen

Integration von Ausländern in Berufsschule oft schwierig

08.12.2023 | Stand 08.12.2023, 16:02 Uhr

Auch die beiden Realschulen in Roth und Hilpoltstein sind beim Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ mit dabei. Foto: Hoppe, dpa

Der Landkreis Roth ist als Gebietskörperschaft Sachaufwandsträger der Gymnasien, der Real- und Berufsschulen im Landkreis-Gebiet sowie der Wirtschaftsschule in Greding. Als solcher ist er zuständig für die Gebäude der Schulen sowie sämtliche Sachmittel von der Tafel und die Kreide über das Smartboard oder den Beamer bis hin zu Rechnern, Tischen und Stühlen. Dafür wird im nächsten Jahr ein Betrag von 16,1 Millionen Euro aufgewendet werden.

Digitalisierung des Unterrichts klappt bestens

Im Ausschuss für Schul- und Bildungswesen haben die jeweiligen Schulleiter Bericht zur Lage ihrer Schule erstattet. Sie lobten dabei den Landkreis außerordentlich. Alle Schulleiter waren sehr zufrieden mit der Ausstattung. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung des Unterrichts ist die Bereitstellung digitaler Endgeräte nach Schilderung der Rektoren und Oberstudiendirektoren so gut, dass alle erforderlichen Lehrinhalte vermittelt werden können. „Dass wir das so umsetzen können, wie wir uns Schule vorstellen, das verdanken wir dem Landkreis Roth“, sagte beispielsweise Sigrid Fehn vom Gymnasium Hilpoltstein. „Für tatkräftige und immer kompetente Unterstützung“ bedankte sich ihr Rother Kollege Rudolf Kleinöder.

Zugleich aber beklagten mehrere Schulleiter den Mangel an Lehrkräften. „Es kommen zu wenige Förderschulpädagogen“, beklagte Beate Buchholz von der Schule am Stadtpark in Roth. Das erschwere auch eine Förderung schwächerer Schüler an der Berufsschule, fügte sie hinzu und erhielt Unterstützung von Undine Landvoigt, Leiterin des Beruflichen Schulzentrums in Roth. „Schüler würden von der Inklusion in die Fachklassen mit Unterstützung durch Förderlehrer profitieren“, erklärte sie, hat aber auch auf ihrem ureigensten Feld Probleme. „Manchmal wären mehr Klassen erforderlich, dafür fehlen uns aber Räume und Lehrer“, sagte Landvoigt.

Schüler an Berufsschulen teils nicht alphabetisiert

Andere Schwierigkeiten entstehen durch Schüler aus dem Ausland. „Viele sind nicht alphabetisiert“, so Landvoigt, „das reicht von ‚Lesen und Schreiben in einem anderen Schriftsystem‘ bis dahin, dass sie noch nie in einer Schule waren.“ Rudolf Kleinöder klagte ebenfalls über Lehrermangel. „Wir halten uns gerade so über Wasser, weil es keine Leute gibt“, so der Rother Oberstudiendirektor. „Zu Besorgnis Anlass“ gibt auch die Personalsituation am Gymnasium Wendelstein, wie Oberstudiendirektor Johannes Novotny schilderte. Insbesondere der Zustrom aus dem Ballungsraum führe zu hohen Schülerzahlen. In Wendelstein sind zu Schuljahresbeginn sechs fünfte Klassen für 165 Schülerinnen und Schüler gebildet worden, obwohl die Schule lediglich auf 4,5 neue Klassen pro Jahr ausgelegt ist, wie Novotny erklärte. „Wir müssen deutlich auf die Bremse treten“, kündigte er an.

Gymnasien und Berufsschule leiden an Lehrermangel

„Mit Lehrern gut versorgt“ ist hingegen Stefan Bindner, Chef der Realschule in Hilpoltstein. Ähnlich schilderte es seine Kollegin von der Realschule Roth. „Wir sind gut ausgestattet und können viel Wahl- und Förderunterricht anbieten“, sagte Susanne Steiner. Beide Realschulen tragen außerdem den Titel „Digitale Schule der Zukunft“. Dort soll das Lernen mit analogen und digitalen Medien und Werkzeugen selbstverständlich ineinandergreifen. Im Klassenzimmer ebenso wie beim Lernen zuhause.

Im Pilotversuch werden Erfahrungen und Entwicklungen im digitalen Bereich während der Jahre der Corona-Pandemie aufgegriffen und auf Basis eines niederschwelligen Zugangs zu einem personenbezogenen digitalen Endgerät systematisiert und am Ende natürlich auch evaluiert.

HK