Seit 10 Jahren am Flughafen Nürnberg
Ryanairs rasanter Höhenflug

10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:49 Uhr

Ryanair-Direktor Neal McMahon und Flughafen-Chef Michael Hupe feiern den zehnten Geburtstag von Ryanair in Nürnberg. Foto: Pelke

Blau-gelbe Fähnchen, blau-gelbe Sahnetorte: Zum zehnten Geburtstag hat der Nürnberger Airport für die irische Airline eine Party auf dem Rollfeld in den Ryanair-Farben auf die Beine gestellt. Die ausgelassene Stimmung kommt nicht von ungefähr. Fast im Alleingang haben die Iren den Untergang der „Air Berlin“ vor rund fünf Jahren am fränkischen Tor zur Welt vergessen gemacht. Heute ist Ryanair mit einem Marktanteil von über 30 Prozent mit Abstand die stärkste Fluggesellschaft am Nürnberger Flughafen.

Neue Basis als „Airline unter vielen“ eröffnet

Zum Start der gemeinsamen Erfolgsgeschichte sind die Iren in der Frankenmetropole laut Flughafen-Chef Michael Hupe noch eine Airline „unter vielen“ gewesen und im Jahr 2013 mit einem bescheidenen Marktanteil von knapp über fünf Prozent an den Start gegangen. Damals sei „Air Berlin“ noch der Platzhirsch auf dem fränkischen Rollfeld gewesen.

Nach der Pleite der Hauptstädter ist Ryanair ab 2017 in Nürnberg regelrecht durch die Decke geflogen. Nach der Pandemie haben die Iren sogar eine neue Basis in Nürnberg eröffnet. Seitdem sind permanent zwei Flugzeuge in den blau-gelben Farben auf dem Vorfeld stationiert und die Zahlen bei Flügen und Passagieren klettern weiter in den Himmel.

Ryanair befördere im Gegensatz zur Konkurrenz zum Beispiel schon wieder mehr Passagiere als vor der Pandemie, erklärt Hupe im Hinblick auf die aktuellen Fluggastzahlen. Der Nürnberger Flughafen habe sich mit Hilfe von Ryanair „deutlich besser“ von Corona erholt als viele andere Flughäfen in der Republik.

„So viele Ziele wie in diesem Sommer haben wir noch nie ab Nürnberg angeflogen“, freut sich Ryanair-Direktor Neal McMahon am Mittwoch in Nürnberg. Genau 30 Strecken haben die Iren derzeit im Flugprogramm. Besonders gut gebucht worden seien zuletzt neue Verbindungen wie nach Sevilla oder Teneriffa.

Die Tendenz dürfte laut McMahon auch in Zukunft weiter nach oben gehen. Aktuell investiere die Airline enorme Summen in den Ausbau der Flotte. Eventuell könnte auch in Nürnberg schon bald eine zusätzliche Maschine stationiert werden, sagt der Ryanair-Direktor am Rande der Geburtstagsparty mit Torte und Fähnchen.

Honorarkonsul mit Vespa zur Gangway kutschiert

Auf dem Rollfeld hat derweil Paschalia Evangelou ebenfalls allen Grund zum Feiern. Die Stewardess aus Griechenland hat den Aufstieg der Airline im vergangenen Jahrzehnt hautnah miterlebt. „Ich habe heute vor genau neun Jahren bei Ryanair angefangen“, freut sich Paschalia mit dem Fähnchen in der Hand. In dieser Zeit sei nicht nur das Nürnberger Christkind mit Ryanair nach London geflogen. Beim Erstflug nach Italien sei auch ein waschechter Honorarkonsul mit dem Vespa-Roller zur Gangway kutschiert worden.

„Privat fliege ich am liebsten zu meiner Familie nach Nordgriechenland“, sagt Paschalia, die bei Ryanair alle „Lina“ nennen. „Meine aktuelle Lieblingsinsel ist Kreta“, erzählt die Stewardess weiter und schwärmte von den feinen Sandstränden auf der Götterinsel.

Zum Glück fliege Ryanair derzeit zweimal pro Woche von Nürnberg nach Kreta. „Meine Trauminsel könnten wir wie Mallorca bald auch täglich anbieten“, findet die 33-jährige Stewardess und winkt mit dem blau-gelben Fähnchen dem Flughafen-Chef Hupe und dem Airline-Direktor McMahon auf dem Rollfeld.

HK