Offenbauer Feuerwehr hat neuen Kommandanten

Stefan Schlirf folgt Martin Enzenhöfer im Amt nach – Trotz Pandemie sehr fleißig gewesen

30.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:46 Uhr

Die neue Führung der Freiwilligen Feuerwehr Offenbau besteht aus dem Kommandanten Stefan Schlirf (vorne, rechts) und seinem Stellvertreter Siegfried Steckert (vorne links). Zur Verabschiedung des ehemaligen Kommandanten Martin Enzenhöfer (Mitte) kommen Michael Kreichauf und Oliver Zimmermann (hinten, von links). Foto: FFW Offenbau

Offenbau – Satte dreieinhalb Stunden hat die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Offenbau gedauert. Trotz Lockdowns und Corona-Flaute hatten die Verantwortlichen einiges zu berichten. Zudem mussten die Kommandanten neu gewählt werden.

Zwar habe man die schwierigen Monate recht gut gemeistert, aber traurige Ereignisse, wie die Beerdigungen des ehemaligen Kommandanten Werner Steckert, Kreisbrandmeister Erwin Schneider und eines aktiven Kameraden sowie die Auswirkungen der Pandemie und teils belastende Einsätze steckten den Kameraden noch in den Knochen. Umso erfreulicher war es, die herausragenden Momente des Vereins- und Feuerwehrlebens in einer Bildpräsentation in Erinnerung zu rufen.

Oliver Zimmermann, der Vorsitzende der Offenbauer Wehr, berichtete von Fahrten zur Patenwehr nach Österreich, der Teilnahme an den wenigen nicht abgesagten Veranstaltungen und dem in den Sommer verlegten Weihnachtsessen. Insbesondere die Aktionen der Jugendfeuerwehr – unter anderem Spielstationen im Rahmen des Ferienprogramms, Schnitzeljagden und verschiedene Übungen – wurden coronakonform gestaltet und erfreuten sich großer Beliebtheit.

Zunächst etwas belächelt wurden die ersten Online-Sitzungen, die sich über die Zeit jedoch als recht effizient und auch notwendig heraustellten. Schließlich gab es auch während Corona einiges zu tun: Die laufend geänderten Pandemievorschriften wurden besprochen, erste Gespräche zu einem notwendigen Neubau des Gerätehauses geführt und eine neue Homepage für alle Offenbauer Vereine auf die Beine gestellt. Maximilian Mödl, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, stellte die Website vor, die ihn und weitere Helfer zahlreiche Stunden beschäftigt hatten.

Ebenfalls digital gab es Übungen der Jugendfeuerwehr, selbst erstellte Schulungsvideos und Infomaterial für die Aktiven während des Lockdowns, um die Einsatzbereitschaft und Motivation aufrecht zu erhalten. Dass dies nötig war, machte die Zahl von mehr als 40 Einsätzen seit der letzten Versammlung der Wehr deutlich. Neben mehreren Bränden und technischen Hilfeleistungen bei Unfällen wurden die Offenbauer auch zur Unterstützung bei medizinischen Notfällen alarmiert. Es waren zum Teil nicht gefährliche und mitunter auch belastende Einsätze zu bewältigen, die eine intensive Ausbildung erfordern und von Fall zu Fall auch nachbesprochen werden mussten, erläuterte Kommandant Martin Enzenhöfer und dankte den Mitgliedern für ihren stets professionellen Einsatz.

Hochwasser in Lohenim Verbund gemeistert

Fast ein Viertel der Einsätze waren in Folge mehrerer Unwetter zu leisten. Lange in Erinnerung bleiben wohl die Bilder des Hochwassers in Lohen, dessen Folgen mit vereinten Kräften der Nachbarwehren und überörtlicher Unterstützung glücklicherweise schnell beseitigt waren.

Äußerst zufrieden zeigte sich Enzenhöfer mit dem aktuellen Personal- und Ausbildungsstand seiner Wehr: Unter den knapp 60 hervorragend ausgebildeten Aktiven sind unter anderem 20 Atemschutzgeräteträger. Hierfür die vorgeschriebenen Übungen und Unterweisungen während der Corona-Pandemie durchzuführen, sei eine große Herausforderung für die Kameraden unter Atemschutzleiter Oliver Zimmermann gewesen, so Enzenhöfer.

Auch dass tagsüber jederzeit genug Mitglieder für Einsätze erreichbar sind, sei keine Selbstverständlichkeit mehr. Einige Kameraden arbeiteten oder studierten auswärts, immer weniger am Ort. Zudem fehlten nun Hermann Pauckner und Günther Leitner, die mit dem Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst verabschiedet wurden. „Beide haben das Ehrenamt vorbildlich und mit einem Selbstverständnis ausgeübt, das mittlerweile selten zu finden ist“, dankte Enzenhöfer den beiden.

Nicht aus dem aktiven Dienst, aber aus dem Amt des ersten Kommandanten schied Martin Enzenhöfer auf eigenen Wunsch nach 15 Jahren aus, und warb für diese Entscheidung intensiv um das Verständnis der Mitglieder. Dankbar, aber auch stolz äußerte er sich über die Leistungen der vergangenen Jahre, die gemeinsam mit der Offenbauer Feuerwehrführung und dem Vorstand erreicht wurden. Vor allem die Jugendarbeit und die Motivation zum Ehrenamt seien ihm stets wichtigste Anliegen gewesen. Vieles, was Generationen zuvor aufgebaut wurde, konnte weiter verbessert werden, auch bei den enorm gestiegenen Anforderungen für die „mittelständische Ortsfeuerwehr“ des 400-Einwohner-Ortes, so Enzenhöfer. Die hervorragende Zusammenarbeit mit den engagierten Mitarbeitern der Marktgemeinde und den erkrankten Bürgermeister Georg Küttinger hob Enzenhöfer deutlich hervor und richtete seinen Dank an dessen Stellvertretender Michael Kreichauf (CSU).

Kommandant Stefan Schlirf war Wunschkandidat

Mit dem bisherigen stellvertretenden Kommandanten Stefan Schlirf stellte sich Enzenhöfers Wunschkandidat als Nachfolger zur Verfügung – er wurde prompt ohne Gegenstimme zum neuen Kommandanten der Feuerwehr Offenbau gewählt. Ebenso einstimmig votierten die Aktiven für Siegfried Steckert als seinen Stellvertreter.

Der stellvertretende Bürgermeister Michael Kreichauf war voll des Lobes für die Offenbauer Feuerwehr und ihre Führung. Bei den schweren Hochwassereinsätzen habe er sich selbst ein Bild von der Leistungsfähigkeit und der reibungslosen Zusammenarbeit der gemeindlichen Feuerwehren machen können.

Auch was die Wehr abseits des aktiven Dienstes leiste, sei bemerkenswert: Gemeinsam mit dem Bauhof wurden verschiedene Verbesserungen am Feuerwehrhaus erreicht. So wurden Parkplätze errichtet, eine Abgasabsaugung für das Löschfahrzeug installiert und neue Spinde beschafft. Nachdem die ersten Kostenschätzungen für den Bau eines Gemeinschaftshauses in Offenbau sehr hoch waren, wird es wohl auf ein Feuerwehrwehrhaus ohne Beteiligung weiterer Vereine hinauslaufen.

HK