Dörte trifft Dolly und Donna
Nürnberger Tiergarten nimmt Delfinweibchen Dörte aus Duisburg auf

10.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:21 Uhr

Die Duisburger Delfinpflegerin Jasmin Fleuren blieb in Nürnberg, um die Eingewöhnung zu begleiten. Hier ist sie mit dem Nürnberger Delfinpfleger Karsten Hermann in der Lagune. Foto: Fritz

Der Tiergarten der Stadt Nürnberg hat einen Großen Tümmler aus Duisburg aufgenommen. Delfinweibchen Dörte kam Ende April im Tiergarten an. Sie trifft in Nürnberg ihre Schwester Dolly und ihre Halbschwester Donna wieder, die ebenfalls in Duisburg geboren wurden. Aktuell gewöhnt sie sich an die neue Umgebung und wird Schritt für Schritt in ihre Gruppe integriert. Bei den Präsentationen in der Lagune ist Dörte noch nicht zu sehen.

Die elfjährige Dörte ist in Duisburg geboren und kam auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP nach Nürnberg. Der Transport wurde über viele Wochen vorbereitet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. „Bereits kurz nach der Ankunft nahm Dörte zum ersten Mal Futter zu sich und schwamm gemeinsam mit ihrer Schwester Dolly einige Runden durchs Becken“, sagt Revierleiter und Delfinpfleger Armin Fritz. „In den darauffolgenden Tagen hat sie mit den weiteren Delfinen Kontakt aufgenommen, darunter auch mit Sunny und Nami. Demnächst wird sie auch auf die Kalifornischen Seelöwen treffen.“

Pflegerin aus Duisburg blieb einige Tage in Nürnberg

Begleitet haben den Transport zwei langjährige Vertraute und erfahrene Tierpfleger sowie Zootierärztin Kerstin Ternes aus Duisburg. Der Nürnberger Delfinpfleger und Revierleiter Armin Fritz war bereits einige Tage vorher nach Duisburg gekommen, um Dörte kennenzulernen. Umgekehrt blieb eine Pflegerin aus Duisburg noch einige Tage in Nürnberg, um die Eingewöhnung von Dörte zu begleiten.

Da sich Dörte laut Tirgarten bereits gut in Nürnberg eingelebt hat und ihre vertraute Tierpflegerin aus Duisburg dabei war, konnte bereits nach sechs Tagen eine Blutprobe über medizinisches Training genommen werden. Das tiermedizinische Training beruht demnach auf dem Prinzip der positiven Verstärkung, wobei erwünschtes Verhalten belohnt wird. Mit Hilfe dieser Methode und durch das Vertrauen der Tiere zu den Pflegerinnen und Pflegern sei es möglich, solche Untersuchungen auf freiwilliger Basis durchzuführen.

Signaturpfiffe werden analysiert

Um mehr über das Kommunikationsverhalten von Delfinen zu lernen, wird die Integration von Dörte in ihre neue Gruppe wissenschaftlich begleitet. Dabei geht es darum, ob sich die Signaturpfiffe (ID-Pfiffe) von Delfinen bei der Migration in eine neue Gruppe verändern. Der Signaturpfiff ist eine Vokalisation, die für jeden Delfin einzigartig ist, ähnlich wie ein Fingerabdruck. „Delfine entwickeln diesen Pfiff früh im Leben und man geht davon aus, dass er ein Leben lang erhalten bleibt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sich dieser Pfiff in Abhängigkeit vom Gemütszustand des Tieres minimal verändert“, sagt Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten. „Da zu erwarten ist, dass eine neue Umgebung und ein Transport diesen Gemütszustand beeinflussen können, sind wir neugierig, inwiefern sich dies in Änderungen des Pfeiftons widerspiegelt.“

HK