Erfolgsstory aus Franken
Niklas Beer aus Wendelstein macht Mut zu seinem Hut: Junger Designer verkauft Hüte

07.01.2024 | Stand 07.01.2024, 20:43 Uhr

Oben mit – und auch noch mit Stil: Niklas Beer aus Wendelstein hat seine Hutkreationen kürzlich in einer angesagten Location in München in Begleitung seiner Freundin Mila vorgestellt. Foto: NTHIRTYTHREE

Mut zum Hut: Niklas Beer trägt nicht nur selbst gerne edle Hüte. Der 28-jährige Wendelsteiner (Landkreis Roth) setzt auch beruflich voll auf klassische Kopfbedeckungen. Mit seiner Hutmarke „NThirtythree“ ist dem aufsteigenden Selfmade-Modeunternehmer offensichtlich ein echter Coup im umkämpften Luxussegment gelungen.



Inzwischen sind die klassischen Filzmützen mit den breiten Krempen und den geknickten Kronen von Beer längst zum gefragten Statussymbol für europäische Fashionfreaks geworden. In seinem Showroom im Nürnberger Norden präsentiert Beer stolz seine Trilbys, Rancher & Co. „Ich komme aus keiner Hutmacherfamilie“, stellt Beer gleich zu Beginn klar. „Ich mache Dinge einfach gerne anders“, sagt Beer fast schon entschuldigend und rückt lächelnd seinen Gold glänzenden, an Saharasand im Sonnenuntergang erinnernden Fedora über dem tabakbraunen Schopf auf dem eigensinnigen Kopf zurecht.

Ein Hut ist heute selten – deshalb fällt man auf

Edle Kopfbedeckungen hätten heute absoluten Seltenheitswert im normalen Straßenbild, stellt Beer nüchtern fest. Umgekehrt zimmert der erfolgreiche Gründer genau daraus die Botschaft: Wer gesehen werden will, muss einfach zum Hut greifen. „Dieses Alleinstellungsmerkmal begeistert mich total“, sagt Beer und gesteht, dass er schon immer ein Faible für Abenteuer abseits ausgetretener Pfade gehabt habe. Aus einer spontanen Laune und modischen Intuition heraus habe er sich während des Studiums auf seine folgenschwere, erste Suche nach einem modischen Aushängeschild für extravagante Individualisten gemacht.

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Weil kein Hutmodell ihn richtig vom Hocker hauen konnte, hat sich Beer gleich nach dem Studium ins Abenteuer gestürzt und fast wie am Reißbrett seine aufstrebende Hutmarke entworfen. „Die erste Kollektion hat über ein Jahr gedauert“, erinnert sich Beer an die mühsame Anfangszeit vor fast genau drei Jahren zurück. Die Kurse an der Uni über internationales Management hätten bei dem Hut-Abenteuer zunächst nur wenig geholfen. Viel wichtiger seien schnell seine Liebe zum Handwerk und seine Passion für Farben und Linien geworden.

Italienische Hutmanufaktur fertigt Beers Produkte per Hand



Im Herzen des italienischen Stiefels habe er durch einen glücklichen Zufall eine alte Familienmanufaktur entdeckt, die Willens und in der Lage war, exakt nach seinen Vorstellungen die perfekte Symbiose von traditioneller Eleganz und moderner Nonchanlance herzustellen. „Alle meine Hüte werden komplett handgefertigt“, erklärt Beer sein Erfolgsgeheimnis.

Auch beim Design will der Nürnberger ungewohnte Wege gehen. „Ich will den klassischen Hut neu interpretieren“, erklärt Beer seinen schnörkellosen Ansatz. Nachhaltige Materialien, zeitlose Linien und tadellose Qualität sollen die wachsende Fangemeinde für seine neue Hutmarke begeistern. Apropos: Für den passenden Namen hat Beer nicht lange suchen brauchen und einfach den Anfangsbuchstaben seines Vornamens mit seiner Lieblingszahl kombiniert: „Die 33 hat mir einfach schon immer Glück gebracht“, sagt Beer und verrät, dass neben dem beruflichen Erfolg auch das private Glück kürzlich über „Nthirtythree“ zu ihm gekommen sei. „Meine Freundin Mila habe ich tatsächlich beim Fotoshooting kennengelernt“, freut sich Niklas und schwärmt von dem einzigartigen Gespür der neuen Partnerin an seiner Seite für Fashion, Lebensstil und Markenbildung.

Der edle Hut ist durchaus ein Luxusgut

Ganz billig sind die edlen Modelle für mutige Köpfe allerdings nicht. „Handwerk hat schon seinen Preis. Der hier kostet zum Beispiel 265 Euro“, sagt Beer und zeigt stolz auf den verschmitzt zur Seite gelegten Kopf mit Hut.

Einen Tipp für alle neuen und alten Melonenträger hat der Hutunternehmer übrigens auch noch parat. „Mit Selbstvertrauen schaut jeder Hut am besten aus“, ist sich Beer sicher und strahlt mit seinem goldbeigen Fedora aus feinster Merinowolle zum Abschied winkend um die Wette.

HK