Närrische Premiere in Hilpoltstein
Flecklasmänner und Faschingsverein wollen mit Session-Eröffnung eine Tradition begründen

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 5:16 Uhr

Neue Tradition mit Ansage: Nach der ernsten Corona-Zeit wollen die Narren wieder Gas geben und mit dem ersten Faschingsauftakt der Hilpoltsteiner Faschingsgeschichte eine Tradition begründen.

Am 11.11. um 11.11 Uhr ist in Hilpoltstein bisher immer alles seinen alltäglichen Gang gegangen – nicht so in diesem Jahr. Heuer haben die Hilpoltsteiner Narren zum ersten Mal am Marktplatz die fünfte Jahreszeit begrüßt.



Die Flecklasmänner rund um Vorsitzende Katrin Schade und der Faschingsverein Meckenhausen mit Vorsitzender Alexandra Berngruber an der Spitze der Polonaise wollen in diesem Jahr eine Tradition begründen und feiern zum ersten Mal die Faschingseröffnung in Hilpoltstein. Anders als in vielen Nachbarorten war man hier sonst erst rund um den Unsinnigen Donnerstag zu närrischer Höchstform aufgelaufen.

Nach der langen Corona-Pause soll es nun in Hilpoltstein wieder rund gehen – passenderweise fiel der 11.11. diesmal auf einen Freitag, so dass auf dem Bauernmarkt gleich das nötige Publikum zur Verfügung stand. „Wir wollen uns nicht mehr den negativen Gedanken hingeben und wieder fröhlich sein. Der Fasching lebt vom guten Austausch und Miteinander“, sagte Alexandra Berngruber in ihrer kurzen Ansprache zur Session-Eröffnung auf dem Marktplatz. „Wir wollen uns wieder ein Stück Normalität zurückholen“, ergänzte Katrin Schade. So war es für Alexandra Berngruber keine Frage, dass die Meckenhause-ner Narren bei einer Eröffnungsfeier auf dem Marktplatz mit von der Partie sein werden, als die Anfrage von den Hilpoltsteiner Flecklasmännern kam. Die Idee hatte übrigens Schriftführer Thomas Zeh, der sich zwar im Froschkostüm zeigte, aber kein Frosch war – denn nach der Rede starteten die Narren sogleich in ihre Schunkelrunden, untermalt von plärrend lauter Faschingsmusik aus der mobilen Musikanlage von DJ Stefan und mit einem Becher Sekt in der Hand.

Das Publikum war da doch ein wenig verhaltener, so ganz sind die Hilpoltsteiner den Faschingsauftakt eben noch nicht gewohnt, man fremdelt ein wenig. Entsprechend bildete sich auch keine große Menge, sondern eher ein Häuflein Menschen, das dem Spektakel beiwohnte, aber eine Tradition muss ja auch erst wachsen. Das wissen auch die Faschingsfreunde und so verdarb ihnen das keineswegs die Laune. Mit Polonaisen zogen sie über den Marktplatz und entlang der Marktstände – auch die ehemalige Lohbachlerche Elisabeth Dietz sang da bei „Hallihallo Elisabeth“ gleich mit.

Die Ordensverleihung bei der Stadtverwaltung gestaltete sich dann aber etwas zäh, denn alle Bürgermeister und die meisten Amtsleiter waren terminlich gebunden – und so gingen die Orden umständehalber an Standesbeamtin Susanne Krauß und Ordnungsamtsleiterin Corinna Pfisterer-Bauz.

Weiter ging es zur Polizei in die Siegertstraße. Nach einigem Warten öffnete sich die Tür und Dienststellenleiter Peter Winkler ließ die Narren ein – natürlich war er vorgewarnt und so war für die Faschingsfreunde ein Buffet mit Kaffee, Erdnussflips und Salzstangen präpariert – er erinnerte sich noch gut an den Unsinnigen Donnerstag vor einigen Jahren, als hier „volles Programm“ war. Für ihn war es Ehrensache, die Narren willkommen zu heißen, denn das sei schließlich eine schöne Tradition. Und diese bedankten sich auch recht artig für den freundlichen Empfang, das Probesitzen in der Zelle erfolgte deshalb nur auf freiwilliger Basis und mit viel Gelächter. Raus durfte jeder wieder, denn am Nachmittag stand im Seniorenheim der AWO noch Programm an. Pünktlich um 14.14 Uhr standen die Faschingsfreunde dort auf der Matte und die Purzelgarde der Faschingsfreunde Meckenhausen tanzte. Darauf ein Hip Hip Hurra und ein Meckenhausen Helau.

HK