Dreharbeiten in Hohenfels
München-„Tatort“: Dreharbeiten in Hohenfels

Batic, Leitmayr und Hammermann ermitteln im Umfeld eines Nato-Manövers

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 19:00 Uhr

Udo Wachtveitl, Ferdinand Hofer und Miroslav Nemec (v.l.) – hier bei Dreharbeiten zum Tatort „Lass den Mond am Himmel stehn“ – stehen aktuell in Hohenfels vor der Kamera. Foto: Hendrik Heiden

Da staunte Andreas Schmid nicht schlecht: Mitten in Parsberg lief ihm Miroslav Nemec, Kommissar des Münchner Tatorts, in die Arme und posierte gerne für ein gemeinsames Foto. Inzwischen ist auch klar, warum ein ganzes Filmteam Parsberg bevölkert. Nemec dreht nämlich zusammen mit seinen Kollegen aktuell seine 96. Tatortfolge, die laut BR-Jahresvorschau den Arbeitstitel „Charlie“ trägt. Die Kulisse dafür liefert unter anderem der Nato-Truppenübungsplatz in Hohenfels im Kreis Neumarkt.

Und auch, wenn die US-Armee und die Produktionsfirma alle Beteiligten und die wenigen Beobachter im Umfeld zu strengem Stillschweigen verdonnert haben, sind zumindest Grundzüge der Handlung inzwischen bekannt: Die Geschichte dreht sich darum, dass ein derangiertes Militär-Geländefahrzeug zusammen mit einer unbekannten Toten gefunden wird.

Als „Civilian on the Battlefield“ engagiert

Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) erfahren, dass in einer nahe gelegenen Army Base ein Wagen fehlt. Die Tote war hier offensichtlich als „Civilian on the Battlefield (COB)“ für ein aktuell stattfindendes Nato-Manöver engagiert.

Ein Szenario, das für den Nato-Truppenübungsplatz in Hohenfels durchaus typisch und realistisch ist. Denn im Joint Multinational Readiness Center (JMRC) trainieren US-Soldaten und verbündete Einheiten aus vielen Ländern verschiedene Einsatzszenarien, von der Kontrolle eines Fahrzeugkonvois bis hin zum Häuserkampf. Dabei wird nur mit Übungsmunition geschossen.

Damit diese Übungen realitätsnah sind, nehmen die COB als Statisten daran teil. Sie spielen die Zivilbevölkerung, mit der es die Soldaten im Einsatz zu tun bekommen. Deshalb gibt es auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes auch mehrere Übungsdörfer, in denen die COB das zivile Leben darstellen. Während des Manövers sind sie dort mehr oder minder von der Außenwelt abgeschnitten. In diesem Milieu müssen die Münchener Kommissare zusammen mit Military Police Officer Jennifer Miller ermitteln. Gemeinsam finden sie nicht nur den Tatort, sondern auch einen weiteren Toten auf dem Gelände. Den Polizisten bleibt angesichts des Manövers wenig Zeit, den Mordfall zu lösen. Sie entscheiden sich daher für eine unkonventionelle Ermittlungsmethode: „Embedded Investigation“.

Kommandeur spielt selbst mit

Mit in die Dreharbeiten involviert war am Montag übrigens der Kommandeur der US-Army Garrison Bavaria, Oberst Kevin A. Poole, der sich in dem Film selber spielen darf. Neben den Übungsdörfern wurde auf dem Truppenübungsplatz auch im Gelände und in verschiedenen Gebäuden, unter anderem in einer Fahrzeugwerkstatt, gefilmt.

Hohenfels bleibt aber nicht der einzige Drehort dieser Folge. Denn wie der Münchner Merkur bereits berichtet hat, werden für Dreharbeiten in Bad Tölz im März Komparsen gesucht. Das Drehbuch für diese „Tatort“-Folge schrieb Dagmar Gabler, Regie führt Lancelot von Naso.

HK