Thalmässing
Mit „Uschi“ gekentert und zur Wurstdose getaucht

Wasserwacht-Ortsgruppe Thalmässing feiert mit einem zweitägigen Freibadfest ihre insgesamt 15-jährige Geschichte

25.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:47 Uhr

Von Tobias Tschapka

Thalmässing – Bei einem Jubiläumsfest, dass über ein ganzes Wochenende gehen soll, hofft man natürlich auf sommerliches Wetter. Aber ganz so heiß wie in letzter Zeit muss es dann doch nicht werden. Dieser Wunsch der Thalmässinger Wasserwacht wurde denn auch erfüllt. „Hin und wieder zieht eine Wolke auf, damit können wir gut leben“, sagte Bettina Kremer, die Vorsitzende der Wasserwacht-Ortsgruppe, die jetzt im Freibad ihr elfjähriges Bestehen feierte.

„Eigentlich wollten wir letztes Jahr unseren ersten runden Geburtstag feiern, aber da machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung“, erklärte Kremer. Streng genommen gibt es die Wasserwacht in Thalmässing bereits seit 2007, aber bis 2011 war es nur ein Stützpunkt der Hilpoltsteiner Wasserwacht, ehe man eine eigene Ortsgruppe gründete.

Zum Rückblick auf die insgesamt 15 Jahre Wasserwacht in Thalmässing gab es an einem Geländer gleich neben dem Becken eine Fotoausstellung zu sehen, in der sich viele wiederentdeckten. Die Thalmässinger Ortsgruppe ist mit rund 70 Mitgliedern zwar die kleinste im Kreisverband, hat aber allein im vergangenen Jahr rund 20 Mitglieder gewonnen. „Unsere Mitgliederzahl ist sozusagen explodiert“, so Kremer.

Ähnliches galt für die Resonanz zum Jubiläum: Hunderte von kleinen und großen Badegästen waren gekommen. Viele davon nahmen an der Jubiläums-Tombola und natürlich auch an den sportlichen Wettkämpfen teil, die die Wasserwacht-Crew auf die Beine gestellt hatte: Wer schaffte die meisten Klimmzüge am Ein-Meter-Brett? Wer kann beim Streckentauchen am längsten die Luft anhalten? Und wer schafft die 50 Meter am schnellsten? Die Sieger ehrte dann Thalmässings stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf. Die Jüngeren unter 16 Jahren freuten sich über Eisgutscheine, die Älteren über Bierpreise.

Bei der Gelegenheit gratulierte Kreichauf dem Ortsverband zum Jubiläum und dankte ihm für die wertvolle Arbeit, die in den vergangenen Jahren rund um das Freibad geleistet wurde. Besonders die kontinuierliche Jugendarbeit und die breite Art der Ausbildung stellte der stellvertretende Bürgermeister lobend heraus. „Für all das sind wir als Gemeinde sehr dankbar“, so Kreichauf.

Danach kündigte er gleich das nächste Highlight an: Den ersten „Sautrog-Vereinscup“ in der Geschichte des Freibadfests, auf dessen Gewinner ein Wanderpokal wartete. „Eigentlich wollte ich zusammen mit meiner Bürgermeisterkollegin Eva Dorner ebenfalls teilnehmen, aber leider wurde auch sie vom Coronavirus erwischt“, entschuldigte sich Kreichauf. Aber auch so kamen über 20 Teams aus dem bunten Vereinsleben der Marktgemeinde zusammen – von den diversen Abteilungen des TV Thalmässing über die Feuerwehr bis hin zum Lederhosenverein.

Dieses Team schaffte es tatsächlich, bereits auf den ersten zwei Metern zu kentern, und zwar gleich zweimal hintereinander. Doch das sorgte erst recht für viel Spaß bei den Zuschauern, und auch viele andere Teams schafften es nicht ins Ziel ohne ein unfreiwilliges Bad. Manche Teams wie die Feuerwehrler stiegen sogar mit Uniform in die beiden Sautröge „Uschi“ und „Rennsemmel“ und krabbelten anschließend tropfnass aus dem Becken. Gewonnen hat den Vereins-Cup die Volleyballabteilung des TV mit Marcel Inselsperger und Tim Zylla.

Nach dieser Premiere durften sich dann auch alle anderen Freibadfest-Besucher beim Jedermann-Sautrogrennen versuchen. Am Abend gab es dann noch unter einer bunten Beleuchtung das Nachtschwimmen, wobei parallel dazu an Land die ganztägige Barbecue-Party von „Michis Badkiosk“ weiterging. Im Wasser kamen erstmals auch die neuen Schwimmflöße zu Einsatz, die erst kürzlich mit Spendengeldern angeschafft wurden.

„Anlässlich unseres Jubiläums haben wir eine Spendenaktion gestartet und über 2000 Briefe an die Thalmässinger Haushalte geschickt“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Ortsgruppe, Sandra Karch. Auf diese Art kamen rund 3000 Euro zusammen. Dazu kamen jeweils 500 Euro vom Music-Adventure-Verein und von der Firma Bäder-Coach, die heuer erstmals für das Personal und die Technik im Freibad zuständig ist. „Wir sich schwer beeindruckt angesichts dieser großzügigen Unterstützung“, sagte Sandra Karch erfreut.

Diese Schwimmflöße kamen am zweiten Tag nochmal bei den Spielstationen für Kinder zum Einsatz. Dabei stand dann nicht mehr der sportliche Aspekt im Vordergrund, sondern nur noch der Spaß. Das war auch ganz gut so, denn der Sonntag erwies sich als deutlich heißer als der Samstag. Neben „Mattensurfen“ wurde unter anderem erstmals auch „Unter-Wasser-Quidditch“ gespielt. Und noch eine Premiere gab es am Sonntag: einen Frühschoppen mit der musikalischen Begleitung der Formation „Thalmässing Sound“. Am Ende der beiden Festtage im Freibad wurde wie immer nach Wurstdosen getaucht – Ein perfekter Abschluss eines perfekten Freibadfests anlässlich der 11-jährigen Erfolgsgeschichte der Wasserwacht-Ortsgruppe Thalmässing.

HK