Das Instrument mit den vier Saiten
Markus Schlesag zupft, singt und sinniert am E-Bass und Kontrabass im Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller

02.11.2023 | Stand 02.11.2023, 5:00 Uhr

Instrument für die tiefen Sinne: Markus Schlesag spielt mit seinem Kontrabass auf den großen Bühnen und am 3. November in Hilpoltstein. Foto: Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller

Markus Schlesag gibt am Freitag, 3. November, im Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller wieder ein Heimspiel. Mit seinem Programm „Bass pur“ rückt der aus Zell stammende Wahl-Passauer auf faszinierende Weise das Instrument, welches meist am Bühnenrand sein Dasein fristet, ins Rampenlicht.

Der Front-Sänger? Eine Berühmtheit. Die Band? Eine Legende. Der Bassist?

War wohl auch dabei... Leicht hat man es nicht als Mann am Bass, diesem bauchigen Koloss von Instrument. Ein musikalisches Schwergewicht, sagen die einen. Das „scheußlichste, plumpeste, uneleganteste Instrument, das je erfunden worden ist“, die anderen, allen voran Patrick Süßkind in seinem legendären literarischen Abgesang auf das triste Los der dumpf vor sich hin zupfenden und streichenden Spezies in den Orchestergräben.

Süßkind in allen Ehren – doch was wäre die Welt ohne sattes Wumms und vibrierendes Timbre, ohne sinnlichen Tiefgang und die sanfte Erotik der schwingenden vier Saiten? Fraglos eine ziemlich deprimierende Angelegenheit.

„All you need is love and a bass“ sagt Markus Schlesag. Er muss es wissen. Der gefragte Profimusiker kennt die großen wie die kleinen Bühnen. Er hat mit Max Greger und Charly Antolini gespielt, mit Richard Claydermann, Hugo Strasser, Tony Bulluck, Hans-Jürgen Buchner und vielen anderen mehr. In seinem Programm „Bass Pur“ gewährt der virtuose Klangzauberer einen herrlich verschmitzten Einblick in die ungeahnt zarte Seele der Bassisten-Zunft – launig und hintersinnig, mit einem Hauch Melancholie und einer großzügigen Dosis Selbstironie.

Markus Schlesag zupft, singt und sinniert. Über das Schicksal ewig namenloser Bassisten, die heimlichen Freuden des Hinterbänklers und oft verkannte Höchstleistungen an der harmonischen Basis. Mit Eigenkompositionen, Jazz-Standards und Evergreens von Frank Sinatra bis Sting groovt Schlesag an Kontrabass und E-Bass durch den Abend und liefert dabei nichts weniger als eine Liebeserklärung an das größte Streichinstrument von allen.

Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, stattdessen erhoffen sich die Veranstalter eine großzügige Beteiligung an der Hutsammlung, deren Ergebnis die Gage für den Musiker bildet. Weitere Infos zum Programm unter www.kreuzwirtskeller.de.

HK