Hilpoltstein
LBV heißt nun Landesbund für Vogel- und Naturschutz

Delegiertenversammlung beschließt historische Änderung des Verbandsnamens – Schäffer für dritte Amtszeit gewählt

23.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:14 Uhr

Einen neuen Namen und eine dritte Periode mit Vorsitzendem Norbert Schäffer (am Rednerpult) brachte die Delegiertenversammlung. Foto: Tschapka,LBV

Hilpoltstein – Die Delegiertenversammlung des LBV hat in Amberg auf ihrem jährlichen Treffen eine historische Namensänderung des ältesten bayerischen Naturschutzverbands beschlossen. 83 Jahre nachdem der 1909 gegründete Verein in Landesbund für Vogelschutz umbenannt wurde, steht die Abkürzung LBV ab sofort für „Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern“.

„Mit dieser Namensergänzung soll nicht länger ein seit Jahrzehnten wichtiger Bestandteil der täglichen LBV-Arbeit in unserem Verbandsnamen ausgeschlossen werden“, sagt LBV-Vorsitzende r Norbert Schäffer. „Der Vogelschutz wird für immer eine wichtige Kernaufgabe unserer Tätigkeiten bleiben, doch der Einsatz des LBV zeigt sich in allen Bereichen des Naturschutzes“, so Schäffer weiter. Mit einer sehr großen Mehrheit beschloss das höchste LBV-Gremium die Satzungsänderung seiner vereinsrechtlichen Bezeichnung und damit eine Anpassung im Vereinsregister. „Die neue Langversion unseres Namens umfasst nun endlich unsere Faszination für Vögel und Natur und zeigt auf einen Blick, wer der LBV ist und was wir tun“, freut sich der LBV-Vorsitzende.

Mit dieser Ergänzung trägt der LBV laut eigenen Angaben einer Entwicklung Rechnung, die bereits der ehemalige Vorsitzende Ludwig Sothmann mit seinem Amtsantritt 1978 angestoßen hatte. Dieser habe damals den zusätzlichen Fokus des Verbands neben den Vögeln auch auf den Arten- und Biotopschutz ausgerichtet.

Auch 2022 ist der LBV erneut gewachsen und zählt aktuell 115000 Unterstützende, wobei sich mehrere tausend ehrenamtlich Aktive im Freistaat für die Vögel und die Natur in Bayern vor Ort engagieren. „Der LBV wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, gemeinsam mit anderen Lösungen für die große Zwillingskrise aus Klimawandel und Artensterben zu entwickeln. In einer Zeit, in der einige unter dem Vorwand der Auswirkungen des Ukraine-Krieges versuchen den Naturschutz zurückzudrängen, ist der Einsatz des LBV für eine intakte und reizvolle Natur für die Menschen besonders wichtig“, so Schäffer.

Er gratuliere zur wegweisenden Erweiterung des Namens, so Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. „Der LBV sei ein starker Partner und ein bedeutender Initiator, Motor sowie zentrale Anlaufstelle für Naturschutz und Umweltbildung im Freistaat. “Zusammen wollen wir große Ziele erreichen: von der Bewahrung der Artenvielfalt bis zum klimaneutralen Bayern. Auch beim Schutz der Streuobstwiesen arbeiten wir Hand in Hand.“

Der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer wurde in Amberg von den rund 220 LBV-Delegierten mit 97,8 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit bestätigt. „Ich bedanke mich für das Privileg, auch in Zukunft an der Spitze dieses großartigen Verbandes stehen zu dürfen“, so Schäffer. Auch sein Stellvertreter Hartwig Brönner (Main-Spessart) wurde erneut ins Amt gewählt, genauso wie Schatzmeister Michael Scharl (Amberg), Schriftführer Frank Reißenweber (Coburg) und Rolf Helfrich (Bamberg) als Beisitzer. Neue Mitglieder im Vorstand sind Doris Thurau (Garmisch-Partenkirchen) und Ursula Schmidt-Hoensdorf (Erding). Irene Frey-Mann (München) und Schriftführer Hans-Joachim Fünfstück (Garmisch-Partenkirchen) waren nicht mehr zur Wahl angetreten.

Die Delegiertenversammlung ist das Parlament des LBV und tagt einmal jährlich. 72 Kreisgruppen entsenden gewählte Vertreter, welche die große Linie des Verbands diskutieren und inhaltliche Schwerpunkte setzen.

HK