Kreiskonzert der Blaskapellen
Kreiskonzert des Nordbayerischen Musikbundes rockt Gemeindehalle

Vier Kapellen, ein Konzert – Jede Kapelle hat eigenen Sound

07.11.2023 | Stand 07.11.2023, 5:00 Uhr
Ute Matern

Auch wenn die Kapellen äußerlich ähnlich gekleidet sind, so gibt es doch verschiedene Sounds und eine differenzierte Musikauswahl zu hören. Foto: Matern

Der Nordbayerische Musikbund (NBMB) ist mit 900 Mitgliedsvereinen und über 45000 Musikerinnen und Musikern aus Mittel-, Ober- und Unterfranken sowie der Oberpfalz der größte Laienmusikverband Bayerns. Thomas Buchner, Kreisvorsitzender des Kreisverbands Roth-Schwabach des NBMB, hob die Leistung seines Teams hervor, das es erst ermöglicht habe, so eine Veranstaltung ehrenamtlich auf die Beine zu stellen.

Landrat Ben Schwarz (SPD) betonte in seinem Grußwort, gerne habe er die Schirmherrschaft übernommen. „Des is a Wahnsinn“, schwärmte der Landrat, dass über 1200, größtenteils junge Musiker unter dem Dach des Kreisverbands mit ihren musikalischen Vereinigungen den Landkreis bereichern. Respekt zollte er den Dirigenten, die ihre Mitglieder ständig motivierten und wies darauf hin, dass die gemeinschaftlich gespielte Musik sogar länderverbindend sein könne. Ebenso lobte Schwarz die Kommunen, die ihre Kapellen unterstützen. Passend dazu hatte er auch einen Scheck für den NBMB dabei, denn ohne Geld funktioniere es auch in diesem Bereich nicht.

In der großen Gemeindehalle in Schwanstetten war Platz für zwei Blasorchester nebeneinander, und so spielten im ersten Konzertteil die Stadtkapelle Greding unter der Leitung von Manfred Meyer und das Blasorchester Georgensgmünd unter Kreisdirigent Jens Lohmüller abwechselnd. Für die Gredinger war es eine „große Ehre“, das Konzert mit dem „Kaiserin-Sissi-Marsch“ zu eröffnen. Hauptsächlich traditionelle Blasmusik spielten sie an diesem Abend, ließen es aber zum Schluss bei dem Medley „Rock it!“ von „Na Na Na Na“, „Rock Around The Clock“, „Lets Twist Again“ bis „See You Later Alligator“ ordentlich rocken – sehr zur Begeisterung des Publikums. Spontaner Applaus kam auch vom Georgensgmünder Orchester. Sehr angenehm war es, dass dieser Konzertabend mit vier Orchestern natürlich einen direkten Vergleich der einzelnen Gruppen bot, dies aber keine konkurrierende Leistungsschau abgab. Trotz äußerlich ähnlichem Erscheinungsbild und auf den ersten Blick ähnlicher Besetzung hatte doch jede Kapelle ihren eigenen Sound und ihre eigenen Präferenzen in der Musikauswahl.

Auffallend viel sinfonische Elemente und Werke aus der Filmmusik gab es zu hören, besonders bei den zwei großen Orchestern aus Georgensgmünd und Hilpoltstein. Das Blasorchester Georgensgmünd widmete sich den eine Sage erzählenden „Dramatic Tales“ von Markus Götz, das musikalische Elemente von der Fuge bis zum Rock enthält, oder dem wunderschön nuancenreich, mal lyrisch, mal witzig, mal mit strahlenden Fanfaren gespielten „Moments for Morricone“, eine Zusammenstellung vieler bekannter Morricone-Filmmelodien.

Kreisdirigent Oskar Kratochvil bot im zweiten Teil des Konzerts mit „seiner“ Stadtkapelle Hilpoltstein ein „James Bond“-Medley, das Film-Medley „Pirates Of The Caribbean“ und ein „Absolute Crossover“ von Otto M. Schwarz – eine Komposition, die Big Band-Sound mit Blasmusikelementen abwechselt.

Als korrespondierende Kapelle im Wechsel spielte der Musikverein Markt Allersberg, dirigiert von Steffen Schubert. Neben der bekannten Polka „Wir Musikanten“ hatten die Allersberger mit „Italo Pop“ und „Eighties Flashback“ gleich zwei populäre Medleys im Gepäck. Aber auch das Stück „Nora“ des österreichischen Dirigenten und Komponisten Thomas Asanger, der die Erinnerung an das Leben mit seiner Katze hier kontrastreich musikalisch in Szene setzte.

Am Ende durfte das Gemeinschaftsorchester nicht fehlen: ein imposanter Anblick waren die bunt gemischten Musiker aller Kapellen, der die verbindende Kraft der Musik bildlich aufzeigte.

HK