Spatenstich für 60-Millionen-Euro-Projekt
In Erlangen entsteht ein Neubau – Wissenschaftler forschen an innovativen Therapieverfahren für Krebskranke

17.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:10 Uhr

Innenminister Joachim Herrmann (4.v.l.) ist zum Spatenstich nach Erlangen gekommen. Foto: Michael Rabenstein/Uniklinikum Erlangen

Wie ein Puzzleteil fügt es sich ein zwischen das Translational Research Center (TRC I) an der Schwabach und das Internistische Zentrum des Uniklinikums Erlangen am Ulmenweg: das Center for Immunotherapy, Biophysics & Digital Medicine (CITABLE), der Forschungsneubau des Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI). Was bisher nur auf Bauplänen zu sehen war, wird mit dem Spatenstich am Donnerstag schon bald Realität.

„Wir rechnen noch in diesem Jahr mit dem Beginn der Rohbauarbeiten und freuen uns, das Gebäude Ende 2025 beziehen zu können“, sagte Markus F. Neurath, Sprecher des Deutschen Zentrums Immuntherapie. „Dann werden Wissenschaftler aus den Bereichen Immunmedizin, Biophysik und Digitale Medizin fachübergreifend zusammenarbeiten.“ Diese enge Vernetzung der drei Forschungsfelder sei bundesweit einzigartig.

Ziel aller Beteiligten ist die Entwicklung von innovativen Diagnose- und Therapieverfahren für Entzündungs- und Krebserkrankungen. „Die Übertragung von Forschungsergebnissen vom Labor in die Klinik ist für uns entscheidend. Unsere oft schwer kranken Patienten profitieren als Erste von neuesten Forschungsergebnissen“, sagte Neurath.

Innerhalb des Citable (TRC II) werden sich insgesamt 2014 Quadratmeter Nutzungsfläche auf sechs Geschosse verteilen; hinzu kommen 1072 Quadratmeter Technik- und 1224 Quadratmeter Verkehrsfläche. Neben hochmodernen Laborbereichen sind Besprechungs- und Aufenthaltszonen eingeplant, die den interdisziplinären Austausch fördern sollen.

Außerdem befinden sich in dem Gebäude Büros und Seminarräume. Die Baukosten für das Citable in Höhe von insgesamt rund 63,4 Millionen Euro werden getragen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Freistaat Bayern.

Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst hob die Bedeutung für Erlangen hervor. „Der nächste Forschungsbau – ein in Stein gegossenes Prädikat der Extraklasse für die Erlanger Hochschulmedizin. Es zeigt: Die Hugenottenstadt ist Weltstandort der medizinischen Forschung“, sagte Markus Blume.

Innenminister Joachim Herrmann freute sich besonders für seinen Wohnort: „Das ist ein großartiger Tag für unseren Medizinstandort Erlangen. Mit dem Citable entsteht ein einzigartiges interdisziplinäres Forschungsgebäude, das in unmittelbarer Nähe zur Patientenversorgung erstmals Forschung an den Schnittstellen zu Immuntherapie, Biophysik und digitaler Medizin ermöglicht.“

Bis das möglich ist, vergeht aber noch etwas Zeit. 2023 steht im Zeichen des Rohbaus. „Wir freuen uns, mit einer Planung im Rekordtempo wesentlich zum schnellen Baubeginn des über 60 Millionen Euro teuren Forschungsneubaus beizutragen“, sagte Jan Knippel, Bereichsleiter Hochschulbau Erlangen des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg.

HK