Musik im Advent
Hilpoltsteiner Adventskonzert schenkt Zuhörern Ruhe in unstader Zeit

Eine Stunde des Zuhörens und der Meditation

05.12.2023 | Stand 05.12.2023, 15:38 Uhr
Ute Matern

Zunächst als Solistin, dann auch zur Begleitung von Burkard Freimuth am Piano, gibt Irene Introini Kostproben ihres Könnens auf der Querflöte. Im Hintergrund die Bäck’n Moila, die auf alpenländische Instrumente setzen. Foto: Matern

Wer am ersten Adventssonntag dem glühweinseligen Trubel der vielen Weihnachtsmärkte in der Region entkommen wollte, dem hat sich in der Hilpoltsteiner Stadtpfarrkirche eine gute Gelegenheit geboten: Das traditionelle Adventskonzert lud dort zum Innehalten und Nachdenken ein. Als „ein Geschenk, bei dem man zur Ruhe kommen konnte“ bezeichnete Bürgermeister Markus Mahl (SPD) diese vorweihnachtliche Stunde.

Eine „Stunde des Hörens und der Meditation“, wie Pfarrer Franz-Josef Gerner es nannte, boten viele Musiker aus Hilpoltstein und Umgebung. Ein frisch-freches „Mundart-Briefle“ an das Christkind trug Franka Elsbett-Klumpers vor. Das nachdenkliche Gedicht „Advent“ stammte aus der Feder von ihrer Großmutter Lieselotte Elsbett.

Christiane Hummel gestaltete an der Orgel eine wiegende Pastorale von Johann Sebastian Bach und das Lisztsche „Ave Maria“, das durch gekonntes Registrieren der Orgel in fast sphärischen, entrückten Klängen endete. Einfühlsam erklangen die Lieder „A Thousand Years“ (Christina Perry), „Flashlight“ von Jessi J und das bekannte Weihnachtslied „The First Noel“, gesungen und mit der Harfe begleitet von Andrea Schwiegerath und Theresia Hausner.

Neue Lehrerin gibt Kostprobe ihres Könnens

Mit tieferem Timbre in der Stimme, aber nicht minder leidenschaftlich sang Anna Götz mit Gitarrenbegleitung durch Robin Engel die modernen Weihnachtslieder „I’ll Be Home“ und „O Holy Night“, ursprünglich performed von Meghan Trainor und Tori Kelly.

Irene Introini, neue Lehrerin für Querflöte an der Musikschule Hilpoltstein, machte sich die wunderbare Akustik der Stadtpfarrkirche in einer sehr frei und virtuos gespielten Partita von Johann Sebastian Bach zunutze. Durch den langen Nachhall und die bewusst gesetzten Pausen kam der Klang der Flöte hervorragend zur Geltung, stellenweise glaubte man gar, zwei Flöten zu hören. Bei Introinis zweitem Beitrag, einem typisch verspielten und die Höhen und Tiefen der Querflöte ausschöpfenden Pan-Stück von Claude Debussy, begleitete Burkhard Freimuth die Solistin am Piano.

Kuschelig im Dreivierteltakt

Kuschelig im Dreivierteltakt wurde es bei langsamen Walzern und einem „Staaden“ Ländler, die die Bäck’n Moila mit Steirischer, Hackbrett, Harfe und Zupfbass in bester Stubenmusik-Tradition vortrugen.

Passend zum derzeitigen Wetter gab es das gemeinsame Schlusslied „Leise rieselt der Schnee“, bei dem der Zimbelstern der Orgel für ein spezielles Glanzlicht sorgte. Ein Teil des Spendenerlöses dieses Konzerts kommt dem Verein Clownprojekt zugute, das seit 1999 mit Klinik-Clowns Kindern in fränkischen Krankenhäusern Freude bereitet.

HK