Bayerische Staatsmedaille
Herrnsberger Professor erhält höchste Auszeichnung des Wirtschaftsministeriums

Markus Brautsch von Hubert Aiwanger geehrt – Als Hochschullehrer sehr klein angefangen

26.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:04 Uhr

Markus Brautsch, Professor aus Herrnsberg, erhält in München vom bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (r.) die die Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft verliehen. Foto: Heddergott, StMWi/A

Es sind lediglich etwa 20 Menschen aus dem gesamten Freistaat, die das bayerische Wirtschaftsministerium jedes Jahr mit der Staatsmedaille für ihre besonderen Verdienste um die bayerische Wirtschaft auszeichnet. Die Medaille ist die höchste persönliche Auszeichnung die das bayerische Wirtschaftsministerium zu vergeben hat. Der Rother Landkreissüden hat dabei heuer herausgestochen: Neben der Pyraser Brauereichefin Marlies Bernreuther (HK berichtete am Mittwoch) erhielt auch Professor Markus Brautsch diese herausragende Ehrung.

Hilfe in der Sache gibt es im Umkreis und weltweit

Der Herrnsberger ist nicht nur ein Pionier der Erneuerbaren Energien, er forscht und arbeitet schon seit 1998 an der Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden und ist unter anderem wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums für Kraft-Wärme-Kopplung. Für seine Arbeit wurde er schon mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Bayerischen Energiepreis; außerdem ist er Gastprofessor an der Jiangsu University im chinesischen Zhenjiang. Doch schweift er nicht nur in die Ferne: Wann immer es im Landkreis Roth auf Kreis- oder Gemeindeebene um regenerative Energiegewinnung geht, steht Markus Brautsch Rede und Antwort.

Das ist auch dem bayerischen Wirtschaftsminister Helmut Aiwanger (FW) aufgefallen: „Zu Ihren besonderen Verdiensten zählt der erfolgreiche Transfer von Wissen aus der Forschung in die praktische Anwendung von Kommunen und Industriebetrieben“, lobte er in seiner Laudatio. Im Mittelpunkt stehe für Brautsch stets der konkrete Nutzen für den Anwender und die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der erarbeiteten Lösungen.

Theorie für die Praxis: Eigenes Institut gegründet

Die direkte Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen und der Technologietransfer sind für Brautsch derart zentral, dass er 2006 die BHKW Forschungs- und Entwicklungs-GbR gegründet hat, die später in das Institut für Energietechnik (IfE) als sogenanntes An-Institut der Hochschule überführt wurde. Das Institut berät Kommunen und Unternehmen in Energiefragen und ist somit wichtige Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung an der Hochschule und der Praxis.

Bei dem feierlichen Staatsakt im Ludwig-Erhard-Festsaal des bayerischen Wirtschaftsministeriums in München blickte Professor Brautsch auf die Anfänge seiner Karriere zurück. Er arbeite seit einem Vierteljahrhundert an der damals neu gegründeten Fachhochschule Amberg-Weiden „in seinerzeit belächelten Studiengängen zur Umwelttechnik und Energietechnik“, sagte er. Begonnen habe man seinerzeit „in einer stillgelegten Kaserne mit einer Handvoll Studenten“. Diese Rahmenbedingungen haben sich in Zeiten der Klimakrise und der Energiewende fundamental gewandelt: „An unserem Institut IfE arbeiten heute 70 Wissenschaftler und Ingenieure. Wir betreuen über 500 Kommunen, Betriebe und Stadtwerke in Bayern und haben dort auch sogenannte Reallabore.“

Das funktioniere aber auch nur aufgrund der politischen und fördertechnischen Randbedingungen, gab Brautsch in seiner Dankesrede ein Lob an die Politik zurück. Der Preis stehe für ihn und die weiteren Ausgezeichneten für „Mut und Zuversicht“ auch in schwierigen Zeiten. Deshalb: „Jeder einzelne Preis zeigt, dass wir trotz aller gewaltigen Herausforderungen beste Möglichkeiten und Bedingungen zur Bewältigung haben.“

HK