„Offene Gartentür“ im Kreis Roth
Gartenfreunde strömten nach Kammerstein

27.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:31 Uhr

Solch interessierte Gäste lädt man sich gerne ein beim Tag der offenen Gartentüre. Am Ende könnten es insgesamt in Kammerstein über 2000 Besucher gewesen sein. Foto: Robert Schmitt

Schätzungen sind schwierig. „Von 10 Uhr an sind ständig Besucher in meinem Garten gewesen“, meint Anette Zeller. „Aber ich kann nicht sagen, wieviele das insgesamt waren“, fügt die Vorsitzende des Gartenbauvereins Kammerstein hinzu. Auch in den anderen offenen Privatgärten des Tags der offenen Gartentür am Sonntag freut man sich zwar über das rege Interesse. Auf konkrete Auskünfte zu den Zahlen aber will sich niemand einlassen. „Es war ein dauerndes Kommen und Gehen“, sagt Andreas Schnell, der in seinem Familiengarten ständig Auskünfte zur Tröpfchenbewässerung seiner Obstbäume und zur automatischen Rasenberegnung geben muss.

Der Gartenbauverein Kammerstein als Gastgeber hatte beim Kammersteiner Bürgerhaus einen kleinen Biergarten aufgebaut. Er war ziemlich gefragt. Denn die hohe Temparatur machte den gut drei Kilometer langen Rundweg an den fünf Gärten vorbei durchaus ein wenig anstrengend.

Bratwürste waren ruckzuck ausverkauft

Schon gegen 15 Uhr waren die Bratwürste ausverkauft. Kaffee und Kuchen mussten dann als Stärkung ausreichen. Zwei der Damen der Bratwurst-Station hatten sich unterdessen auf den Weg zu den offenen Gartentüren gemacht, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sie trauten sich anhand des Betriebs bei der Verpflegungsstation und ihrer Eindrücke beim Abstecher in die Gärten eine Schätzung zu. „So um die 2000 Besucher“, lautete ihr Urteil.

„Es war sehr schön heute, denn Gartenfreunde sind kommunikative und angenehme Leute“, lautete das Resümee von Anette Zeller.

Bei Gudrun Götz-Ringel und Günther Ringel stand der Gartenteil mit winterharten Kakteen im Mittelpunkt des Interesses. „Das hier ist ein Platz, an dem nie Schatten herrscht“, erklärte Götz-Ringel ihre Kakteen-Strategie, die auch in diesem Jahr voll aufgegangen ist, wie zahlreiche farbige Blüten bewiesen. Dass der Ringel-Garten generell viel Sonne abbekommt, war auch am Verhalten der Teichfauna zu erkennen. Zwei Frösche hatten es sich im Sonnenlicht bequem gemacht, um Wärme zu tanken, und ließen sich vom Trubel außen herum in gar keiner Weise stören.

Der Ingenieur verbaut die Bewässerung selbst

Andreas Schnell ist Diplom-Ingenieur. Er hat die Bewässerung seines Gartens selbst geplant und verbaut. Schnell zeigt den Besuchern die verlegten Schläuche samt der Ventile, schildert die Funktionsweise der automatischen Rasenbewässerung und erklärt den Vorteil eines solchen Systems. „Wir gießen hier nichts mehr mit der Hand“, sagt Schnell und erregt damit den Neid einer Büchenbacher Hobbygärtnerin. „Wir stehen stundenlang beim Gießen und laufen mit den Kannen“, sagt sie. Die Strategie Schnells nachzuahmen, wird allerdings nicht so einfach sein. „Mich hat es 2500 Euro Material gekostet, weil ich es mit meinem Vater selbst gebaut habe“, erklärt er, glaubt aber, dass es wesentlich teuerer wird, wenn man es an eine Firma vergeben muss.

„Aufgrund der Arbeitsstunden so um die 20 000 Euro“, glaubt er.

HK