Kultur in Franken
„Fränkischer Sommer“ soll inklusiver und jünger werden

Franziska Hölscher übernimmt: Bezirk Mittelfranken stellt neue künstlerische Leitung vor

07.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:29 Uhr

Franziska Hölscher ist die neue künstlerische Leiterin. Foto: Bezirk

Fürth – Franziska Hölscher ist die neue Künstlerische Leiterin des Musikfestivals „Fränkischer Sommer“. Die Geigerin, Dozentin und Festivalmacherin wurde Anfang April von den Bezirksgremien bestimmt und am Montag von Bezirkstagspräsident Armin Kroder offiziell vorgestellt. Die gebürtige Heidelbergerin will mit ihrem Konzept nach eigener Aussage „eine Balance zwischen Hochglanzkonzerten mit internationalen Stars und erlebnisorientierten Formaten mit jungen, vielversprechenden Musikerinnen und Musikern schaffen“.

Sie freue sich „ganz besonders über die neue Aufgabe der künstlerischen Leiterin, weil ich hier die Projekte präsentieren und damit Musikerinnen und Musiker fördern kann, die Neues wagen, die zeitgemäß denken und aktuelle Programme gestalten, darin gleichzeitig aber auch einen Weg in die Zukunft sehen“, sagt Hölscher.

Der Pianist Kit Armstrong wird im Fokus des „Fränkischen Sommers“ 2023 stehen. Ein Höhepunkt des Programms soll ein Auftragswerk sein, das Kit Armstrong für die vom Bezirk Mittelfranken veranstalteten Musikreihe komponieren wird. Dieses Doppelkonzert für Violine, Klavier und Orchester wird Armstrong mit Franziska Hölscher und dem Ensemble Resonanz unter Riccardo Minasi zum Abschluss des Festivals zur Uraufführung bringen. Weiteres Ziel der neuen Leiterin ist nach ihren Worten, „ein eigenes schlankes, aber schlagkräftiges System der Exzellenzförderung“ aufzubauen. Geplant ist die Vergabe eines Publikumspreises für junge Festivalkünstler.

Das neu gegründete Ensemble des „Fränkischen Sommers“ setzt sich aus jungen Musikern der Region zusammen und wird unter Anleitung internationaler Stars ein innovatives Programm erarbeiten. Dem Publikum sollen vielfältige Konzertformate angeboten werden, Crossover-Formate, Picknickkonzerte, Familienkonzerte oder Wandelkonzerte. Die Neue Musik wird ebenfalls ihren Platz in der Festivalplanung finden.

Franziska Hölscher will das Festival nachhaltig in der Gesellschaft integrieren. „Den Aufbau einer echten, unverwechselbaren Festivalidentität, den Aufbau festivaleigener Sympathieträger sowie die Entstehung einer Festivalfamilie“ nennt sie als Ziele. Entstehen sollen „Patenschaftsprojekte“ für sozial benachteiligte Menschen und Menschen mit Behinderung. Das Veranstaltungsmanagement der überregional bedeutenden Musikreihe wird künftig das Concertbüro Franken übernehmen.

Franziska Hölscher, geboren 1982 in Heidelberg, begann im Alter von fünf Jahren mit dem Violinspiel. Bereits mit 17 Jahren gewann sie den ersten Preis beim Internationalen Rundfunkwettbewerb in Prag. Sie wirkt regelmäßig bei bedeutenden deutschen Musikfestivals mit und gehört zu den gefragtesten Geigerinnen der jüngeren Generation. Besonders wichtig ist der Künstlerin die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der ehrenamtlichen Initiative „Rhapsody in School“. Bei dem Projekt besuchen Profimusiker Bildungseinrichtungen, um den Schülern Musik näherzubringen.

Sie ist künstlerische Leiterin der Kammermusikreihe „Klangbrücken“ in Berlin und der Mettlacher Kammermusiktage. Als Dozentin unterrichtet die Künstlerin an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden eine eigene Violinklasse und ist Jurymitglied bei nationalen und internationalen Wettbewerben.

HK