Challenge Triathlon Roth
Ein Triathlon-Spektakel der Superlative steht im Landkreis Roth an

Der Challenge verspricht am Sonntag gleich reihenweise neue Maßstäbe zu setzen

22.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:48 Uhr

Sie stehen an diesem Sonntag im Rampenlicht beim Challenge-Triathlon: Die vielen hochklassigen Profisportler, die Veranstalter Felix Walchshöfer in den Landkreis Roth geholt hat. Fotos: Raithel

Ein spektakuläres Großereignis steht dem Landkreis Roth ins Haus: Dass der diesjährige Challenge zu einem Wettkampf voller Superlativen werden kann, hat am Donnerstag die Pressekonferenz zum Auftakt der Rother Triathlon-Tage in der Kulturfabrik gezeigt.



Das teilnehmerstärkste Langdistanzrennen der Welt, das an diesem Sonntag um 6.30 Uhr an der Hilpoltsteiner Lände am Main-Donau-Kanal gestartet wird, verspricht gleich reihenweise neue Maßstäbe zu setzen.

„Wer hier gewinnen will, muss den Weltrekord brechen“

Gibt es einen neuen Weltrekord – oder gleich zwei? Und gibt es heuer so viele Zuschauer wie nie – sowohl an der Strecke als auch in aller Welt? Selten zuvor sind in der langen Triathlongeschichte des Landkreises Roth die Erwartungen an den Renntag so hoch gesteckt gewesen wie jetzt. Doch die Voraussetzungen für einen Tag, der in die Geschichtsbücher dieser Sportart eingehen wird, könnten tatsächlich kaum besser sein: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind beim Challenge so viele Athleten der Extraklasse dabei, um sich bei besten Bedingungen zu Höchstleistungen anzutreiben. „Wer dieses Rennen gewinnen will, muss wohl den Weltrekord brechen will“, sagt deshalb Daniela Ryf aus der Schweiz, die Challenge-Siegerin der Jahre 2016 und 2017 und darüber hinaus schon fünffache Ironman-Weltmeisterin.

Passenderweise zu diesen großen Erwartungen werden die aktuellen Weltrekordhalter Jan Frodeno (7:27:53 Stunden, Streckenrekord in Roth 7:35:39 Stunden) und Chrissie Wellington (8:18:13) an der Ziellinie im Rother Triathlonstadion stehen, um die neuen Champions – und damit womöglich die neuen Rekordhalter – zu empfangen. Doch Bestzeiten allein machen auch nicht glücklich, betonte der Challenge-Veranstalter Felix Walchshöfer, der sich neben einem packenden Wettstreit der Profis vor allem viele glückliche Hobbysportler nach einem möglichst unfallfreien Rennen über die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen wünscht.

Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, hat vor drei Wochen die Ironman-Europameisterschaft in Hamburg gezeigt, wo ein Motorradfahrer, der einen Kameramann über die Strecke transportierte, nach dem Zusammenprall mit einem Triathleten starb. Die Motorradfahrer, die am Sonntag beim Challenge Kampfrichter, Journalisten und Kameraleute des Bayerischen Rundfunks durch den Landkreis fahren, haben deshalb schwarze Trauerbänder an den Lenkern. Über diese Geste hinaus „hat das Thema Sicherheit in Roth die höchste Priorität – und zwar schon immer“, erklärte Felix Walchshöfer. Auch in diesem Bereich will der Challenge deshalb Maßstäbe in der Triathlonszene setzen.

Dorner-Eck wird nach schwerem Unfall entschärft

Deshalb schaue man sich die Strecke nicht nur jeweils kurz vor dem Rennen an, sondern habe die Sicherheit auf dem Kurs „permanent im Bewusstsein“ und korrigiere, wo nötig. So wird nun laut Walchshöfer das sogenannte Dorner-Eck in Thalmässing entschärft, wo im vergangenen Jahr ein Sportler in der umgestalteten 90-Grad-Kurve mit voller Wucht gegen die Fußgänger-Querungsinsel prallte und nach dem schweren Sturz ins Krankenhaus gebracht werden musste. Außerdem werden heuer Prallschutzmatten, wie sie aus dem Skisport bekannt sind, statt der bisherigen Strohballen entlang der Radstrecke verteilt, um Stürze so glimpflich wie möglich zu machen.

Darüber hinaus wird die Radstrecke durch den südlichen Landkreis auch heuer in der Nacht vor dem Rennen gleich mehrfach gekehrt. Und alle problematischen Stellen auf dem Asphaltbelag, sofern sie vom Landkreis nicht ohnehin gleich ausgebessert wurden, werden für den Wettkampf deutlich markiert. Insgesamt sei man sich deshalb sicher, „das Möglichste für die Sicherheit getan zu haben“, sagte Felix Walchshöfer.

Auch Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl (SPD) als Hauptverantwortlicher für den Solarer Berg erklärte, dass man Jahr für Jahr aufs Neue versuche, das Challenge-Erlebnis zu optimieren. Für dieses Jahr habe man sich an dem weltberühmten Streckenabschnitt die Tontechnik vorgenommen.

Neuer Landrat bleibt Helfer beim Parkplatzmanagement

Seine Premiere bei der Challenge-Pressekonferenz hatte der neue Landrat Ben Schwarz (SPD), der sich der Faszination des großen Triathlons wie so viele andere Landkreisbürger schon seit vielen Jahren nicht entziehen kann. So helfe er schon lange beim Parkplatzmanagement am Renntag mit, erklärte Schwarz. Und diese Aufgabe, die am Sonntag schon um 4 Uhr beginnt, wolle er sich auch mit seinem neuen Amt nicht nehmen lassen.

Dass so viele Menschen ihren kleinen Beitrag leisten, damit das große Event gut funktioniert – dieses Erfolgsgeheimnis des Landkreises Roth brachten auch einige der Triathlonprofis bei der Pressekonferenz zur Sprache. „So etwas gibt es nirgendwo sonst auf der Welt“, sagte etwa Titelverteidiger Magnus Ditlev aus Dänemark, stellvertretend wohl für viele der rund 3500 Einzelstarter und knapp 2000 Staffelteilnehmer, die erstmals aus fast 90 Nationen kommen.

„Die Droge Roth wirkt einfach richtig gut“, so formulierte es kurz darauf der Ironman-Weltmeister 2014 und Challenge-Champion 2018, Sebastian Kienle. Sobald er vor dem Rennen im Landkreis Roth ankomme, „pocht das Herz nochmal etwas mehr als sonst“.

HK