Landkreis Roth
Dürrenmungenau und Heidecker HT Group erfolgreich in bundesweitem Pflanzwettbewerb

Erster Preis für neugestalteten Dorfplatz in Dürrenmungenau – Zweiter Preis für Naturgarten der Heidecker HT Group

20.09.2022 | Stand 20.09.2022, 12:01 Uhr

Heideck/Dürrenmungenau – Die Stiftung für Mensch und Umwelt hat am Samstag die Gewinnerinnen und Gewinner ihres diesjährigen bundesweiten Pflanzwettbewerbs „Wir tun was für Bienen!“ ausgezeichnet. Den ersten Preis in der Kategorie „Kommunale Flächen“ gewann der Beitrag „Unser Dorfplatz in Dürrenmungenau – für Mensch und Natur“ Den zweiten Platz in der Kategorie „Bestehende Naturgärten“ erhielt die HT Group in Heideck. Insgesamt waren über 8600 Menschen in die eingereichten Gartenprojekte involviert, wobei rund 83 Hektar Grünfläche für Wildbienen und Co. entstanden.

Im Abenberger Ortsteil Dürrenmungenau sollte im Rahmen der Dorferneuerung ein Spielplatz angelegt werden. Der rund 1000 Quadratmeter große Platz mit Blick auf das historische Wasserschloss liegt mitten im Dorf und wurde bislang – wie alle umliegenden Flächen – konventionell landwirtschaftlich bearbeitet. Anstatt eines herkömmlichen Kinderspielplatzes sollte nach Meinung von Stadtratsmitglied und Naturgartenbauerin Birgit Helbig ein Naturerlebnisraum für alle Altersgruppen gestaltet werden, der eine hohe Aufenthaltsqualität und Lebensraum für viele Tiere bietet.

Schnell ließen sich die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner begeistern und auch die Stadt Abenberg und das Amt für ländliche Entwicklung als Geldgeber gaben ihre Zustimmung. Im November 2021 und dann wieder ab März 2022 ging es dann in Gemeinschaftsarbeit an die Umsetzung. Beteiligt waren ein professioneller Holzbauer mit seinem Team, ein im Dorf gebürtigen Garten- und Landschaftsbauer und ein engagierter Landwirt mit seinem Maschinenpark Die Baustelle war auch Lehrbaustelle für rund 10 Praktikantinnen und Praktikanten der Naturgartenakademie des Vereins Naturgarten im Rahmen ihrer Ausbildung zum Naturgartenprofi. Bei den Pflanzarbeiten der Stauden halfen dann knapp 30 Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner zusammen. Und für die anfangs nötige Bewässerung der frisch angelegten Flächen half die Freiwillige Feuerwehr mit dem Legen einer eigenen Schlauchleitung.

Seit der Einweihung im Juli erfreuen sich schon viele Einheimische und Gäste am Angebot des neuen Platzes mit den vielen blühenden Pflanzen. Und neben Reseden-Maskenbiene, Natternkopf-Mauerbiene und Blauschwarzer Holzbiene tummeln sich auch schon verschiedene Schmetterlinge und Vögel auf der Fläche. Der Nistkasten wurde direkt bezogen und in der erst kürzlich aufgestellten Wildbienennisthilfe sind erste Gänge besetzt.

Des Weiteren gibt es zahlreiche Strukturen wie Totholzstämme, Baumwurzeln, eine Sanddüne nur für die Tiere, eine Totholzhecke sowie einen neu geschaffenen Zugang zum kleinen Dorfbach. Hier lebt auch eine Ringelnatter, die sich mit etwas Glück beim Sonnenbaden beobachten lässt. Geplant ist außerdem noch der Bau weiterer Naturmodule im Rahmen von Workshops.

Bei dem ausgezeichneten Projekt der HT Group in Heideck wurde das Firmengelände rund um das Verwaltungsgebäude ebenfalls unter der Regie von Birgit Helbig naturnah umgestaltet. Wo vorher Schotterbeete und Schurrasen waren, blühen nun heimische und naturnahe Pflanzen. Auch der ehemalige Teich für Koi-Karpfen wurde renaturiert und bietet nun Fröschen, Kröten, Libellen eine Heimat. Sogar etliche Quadratmeter Asphalt am Parkplatz wurden entsiegelt und mit Pflanzungen versehen. Ein neu angestellter Gärtner wird nach und nach an die naturnahe Pflege herangeführt.

Bei der Preisverleihung in Berlin würdigten unter anderem Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer (Gründer der Stiftung für Mensch und Umweltund Initiatoren von „Deutschland summt!“) das Engagement aller Beteiligten. „Der Pflanzwettbewerb bringt Leute ins Tun, bringt sie zusammen und macht großartige Werbung für den Artenschutz allgemein“, sagte Jurymitglied Sigrid Tinz. Der bundesweite Pflanzwettbewerb wird auch immer populärer. So registrierte die Stiftung für Mensch und Umwelt dieses Mal 387 Beiträge, so viele wie noch nie. Die insektenfreundlichen Neupflanzungen umfassten eine Fläche von knapp 117 Fußballfeldern. In der Kategroie „Bestehenden Naturgärten“ kam es dagegen nicht auf die neu errichteten Flächen, sondern nur auf die Pflege- und Kommunikationsaktivitäten an.

HK