Landkreis Roth
„Diebesgut“: Die Leerstettener Autorin Monika Martin stellt ihren neuen Krimi vor

24.10.2022 | Stand 24.10.2022, 19:00 Uhr

Monika Martin macht jede Präsentation eines neuen Krimis zu einem Ereignis – so auch jetzt wieder in Leerstetten. Foto: Unterburger

Von Robert Unterburger

Leerstetten – „In ihrem Kopf schwirren Ideengalaxien“, schwärmte Schwanstettens Bürgermeister Robert Pfann, „sorgfältig und gründlich recherchiert sie und macht historische Hintergründe sichtbar.“

Pfanns Komplimente galten Monika Martin alias Monika Endres, Elisabeth-Engelhardt-Literaturpreisträgerin 2018 des Landkreises Roth, die mit packenden Kriminalromanen bekanntgeworden ist und inzwischen einen Fundus von elf Romanen vorlegen kann.

Mit mehr als 60 Zuhörerinnen und Zuhörern war die Kulturscheune Schwanstetten voll besetzt, als Monika Martin ihren neuen Krimi „Diebesgut“ vorstellte. Für Begeisterung sorgte auch die dreiköpfige Band No sugar and friends, die mit Rockklassikern von Neil Young, America, Jethro Tull, Thin Lizzy beziehungsweise Gary Moore, Cat Stevens sowie rasanten irischen Weisen die Buchvorstellung umrahmte.

Monika Martin ist bekannt dafür, dass sie jede Präsentation eines neuen Krimis zu einem Ereignis macht. Ihre unterhaltsame Vortragsweise, gespickt mit amüsant-witzigen Anekdoten über die Entstehung des Buches, kam beim Publikum erneut glänzend an.

Der Schauplatz ihres neuen Falls ist nicht mehr Nürnberg, sondern Südtirol. Mit „Diebesgut“ hat Monika Martin den zweiten Band einer neuen Krimireihe vorgelegt, die in einem Gartenhotel namens Moser spielt. Alles dreht sich um vier unbekannte Gemälde des berühmten Südtiroler Malers Max Parer. Die Autorin hatte zu ihrer Buchpräsentation auch große Fotos dieser vier Bilder mitgebracht. Denn den Maler gab es tatsächlich, doch er hieß nicht Parer, sondern Sparer.

Besagte Gemälde werden gestohlen, der Dieb wird gefasst, muss für ein paar Jahre ins Gefängnis und die Bilder sind gerettet. Doch mit einer Ausstellung kommt es knüppeldick. Zum 50. Todestag des Malers Max Parer findet im Gartenhotel Moser im Ort Montiggl eine Ausstellung unbekannter Gemälde des Künstlers statt.

Christine Moser, Hotelchefin und Organisatorin der Ausstellung, hat in mühevoller Kleinarbeit bisher noch nie gezeigte Werke Max Parers aus dem ganzen Unterland zusammengetragen, doch am Tag der Vernissage kommt es zum Eklat: Ausgerechnet jene vier Aquarelle, die ihr Mann, der Hotelier Wolfgang Moser, kurz zuvor geerbt hatte, sollen angeblich Diebesgut sein.

Zum Entsetzen aller Gäste werden die Gemälde gestohlen und die Hotelchefin Christine Moser wird von falschen Polizisten festgenommen und entführt. Nun überschlagen sich die Ereignisse. Wolfgang Moser trommelt mehrere Leute zusammen und sie machen sich – ohne Wissen der Polizei – auf die Suche nach der Entführten. Moser kommt dabei haarsträubenden Geschehnissen auf die Spur.

Monika Martins neuer Krimi „Diebesgut“ besticht durch eine unglaubliche Spannung. Minutiös legt die Autorin Spuren zu vermeintlichen Tätern, doch jedes Mal stellt sich heraus, dass die Vermutungen und Hinweise falsch waren. Die Überraschung ist perfekt, als sich herausstellt, dass der Entführer ein Bekannter ist, dem man die Tat nie und nimmer zugetraut hätte.

Der Krimi ist – wie bei allen bisherigen Werken der Autorin – psychologisch raffiniert aufgebaut. Ganz unterschiedliche Handlungsstränge lösen sich am Ende auf. Der Krimi, bei dem es keine Toten gibt (nur die entführte Hotelchefin hat einen furchtbaren Albtraum, bei dem ein Mensch zu Tode kommt), zeichnet ein scharfes Bild von Menschen, die sich nicht scheuen, kriminell zu werden und Kopf und Kragen riskieren, bloß um zu Geld zu kommen – auch wenn sie es aufgrund ihrer beruflichen Situation nicht nötig hätten.

„Diebesgut“ ist nach „Bilderrätsel“ der zweite Krimi, der in Zusammenarbeit mit dem Hotel-Team für das Gartenhotel Moser geschrieben wurde. Er liegt nun in gedruckter Form und als Hörbuch vor.

Wer Monika Martins Buchvorstellung versäumt hat, hat Gelegenheit, sie am 23. November in der Bücherei Wendelstein, ebenfalls garniert mit Live-Musik, noch einmal zu erleben. Am 20. November stellt die Autorin dann um 9.30 Uhr in den Ratsstuben von Schloss Ratibor in Roth ihren Nürnberg-Krimi „Kabine 28. Charlotte Gerlach ermittelt im Volksbad“ vor. In Arbeit ist bereits „Schleuse 72“, ein weiterer Krimi, der nächstes Jahr erscheinen soll. Handlungsorte sind unter anderem Nürnberg, Röthenbach/St. Wolfgang und der alte Kanal.

HK