Fränkisches Seenland
Charmante Repräsentantin in schwerer Zeit: Seenlandkönigin aus Hilpoltstein zieht Bilanz

26.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:23 Uhr

Rückblick auf eine nicht einfache Amtszeit: Seenlandkönigin Carolin Büttner aus Hilpoltstein. Foto: Tourismusverband Fränkisches Seenland

Wie soll man bloß Bilanz ziehen über diese Amtszeit? Drei Jahre lang war Carolin Büttner aus Hilpoltstein die Fränkische Seenlandkönigin – und kaum hatte sie im Januar 2020 ihre beiden ersten Touristikmessen-Auftritte absolviert, kam Corona und legte das ganze royale Repräsentieren lahm.



Erst in den letzten Monaten hat sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert. Carolin Büttner, die demnächst 25 Jahre alt wird, zieht trotz allem ein positives Resümee.

Die Freude war riesig am 19. September 2019, als die Hilpoltsteinerin auf der MS Brombachsee zur neuen Repräsentantin des Seenlands gewählt wurde – planmäßig für drei Jahre. Sie war erst die dritte Seenlandkönigin und setzte sich in der Wahl gegen Jana Kress aus Pleinfeld durch, nicht zuletzt mit ihrem Sachwissen über das Seenland und ihr offenes, souveränes und charmantes Auftreten, das sie sich unter anderem wohl als Bedienung in der hiesigen Gastronomie angeeignet hatte. Im Hilpoltsteiner Rathaus löste die Wahl einiges Entzücken aus – Bürgermeister Markus Mahl überreichte Büttner am Rothsee einen Blumenstrauß und Kulturamtsleiterin Kathrin Blomeier meinte damals: „Für das Image von Hilpoltstein ist dieses Amt Gold wert.“

Auf der Messe bestaunen Kinder die Königin

Die junge Studentin des Fachs Ernährungs- und Versorgungsmanagement an der Hochschule Triesdorf trat am 1. Januar 2020 ihr Amt an und begleitete die Seenland-Touristiker auch gleich auf die großen Reise- und Freizeitmessen in Stuttgart und München. „Spannend und schön“, sei das gewesen, zum Beispiel, wenn „die Kinder gleich auf einen zugekommen sind“ – staunend, dass da eine richtige Königin mit Diadem und Zepter am Messestand stand. Außerdem traf sie dort diverse andere Königinnen. Das war es dann freilich für lange Zeit, erst heuer im Januar gab es wieder einen Termin, bei dem sie sich mit vielen anderen Königinnen traf – in Österreich bei einer fröhlich-sportlichen Veranstaltung namens „Hoheiten im Schnee“ mit Rodel- und Skiwettbewerb.

Während des Lockdowns rührte sie auf Social Media die Werbetrommel fürs Seenland – etwa als prima Gegend für Spaziergänge. Immerhin. Doch dann wurde es richtig tragisch. Büttners Mutter Gabriele, Hilpoltsteiner Pfalzgräfin des Jahres 2011, starb Mitte Mai 2021 mit nur 57 Jahren an Krebs. „Das war ein schwerer Schlag.“

Erst nach und nach wieder Feste

Was das Amt der Tochter betrifft, wurde es im zweiten Jahr mit Terminen kaum besser. „Es ging eigentlich erst Anfang dieses Jahres wieder los“, sagt sie. Und auch da seien alle zum Beispiel bei der Seenschifffahrt noch sehr zurückhaltend gewesen. Erst nach und nach habe es wieder Feste gegeben oder auch den Fitnesstag am Rothsee am 1. Mai, wo sie als sportbegeisterte junge Frau selbstverständlich mitmachte.

„Es war trotz Corona eine sehr schöne Zeit, und man hat sehr viele Leute kennengelernt“, sagt sie. „Ich bin guter Dinge und freue mich, dass ich das Amt jetzt übergeben darf.“ Ihrer Nachfolgerin, wer immer es wird, könne sie versichern, „dass es sich wirklich lohnt. Man muss halt offen sein, dann ist es sehr schön.“

„Es ist wichtig, dass man weiß, von was man spricht“

Das Seenland kannte sie natürlich schon vorher wie ihre Westentasche. Der Rothsee liegt für die Hilpoltsteinerin sowieso vor der Haustüre, den Altmühlsee besuchte sie als Studentin oft mit Freunden von Triesdorf aus, schließlich ist Stand-up-Paddeln eines ihrer Hobbies. Aber als Königin „ist man schon auch immer wieder mal an den Brombachsee gefahren und hat sich da ein paar Ecken angeschaut“ – quasi zur Fortbildung. „Es ist wichtig, dass man weiß, von was man spricht“, sagt sie.

Da gehört dann auch dazu, mal mit der „Zipline“ am Seil 560 Meter quer über den Igelsbachsee zu sausen. „Was man bei uns alles machen kann, das ist einem oft gar nicht bewusst!“, schwärmt die Seenlandkönigin. „Man denkt als junger Mensch, man muss raus in die weite Welt, aber man kann bei uns auch viel erleben – und so einfach! Unsere Heimat ist schon schön.“ Sie sei der Gegend früher schon stark verbunden gewesen, „aber jetzt noch stärker“.

Noch einige wenige Termine bis zum Jahresende

Noch bis zum Jahresende kann sie das in offizieller Mission unter Beweis stellen – einige wenige Termine stehen noch an, unter anderem beim Seenland-Marathon – wo sie den Startschuss für den Bambinilauf geben wird. Ende Dezember wird sie Diadem und Zepter weiterreichen. Ihr Dirndl wird sie behalten – und ihre Heimatbegeisterung sowieso. Momentan arbeitet sie bei der HT-Group in Heideck. Büttners Plan ist, auch langfristig in Hilpoltstein zu leben. Daheim im Seenland.

HK