Heideck
Auf neuen Bahnen in die Zukunft: Sportkegelclub Auf geht‘s Heideck weiht zur 70-Jahr-Feier seine runderneuerte Anlage ein

14.09.2022 | Stand 14.09.2022, 15:00 Uhr

Von Robert Nickl

Heideck – Sein 70-jähriges Bestehen und die Erneuerung der seiner Bahnen hat der Sportkegelclub Auf geht’s Heideck gefeiert. Zu sehen gab es dabei auch hochklassigen Kegelsport: Die Damenmannschaft des BSC Dillingen-Schretzheim, die in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga spielen wird, trat zu einem Freundschaftsspiel gegen eine Herren-Auswahlmannschaft von Auf geht’s Heideck und Gut Holz Flügelrad Nürnberg an. Anschließend bestritt der Herren-Bundesligist KC Schwabsberg ein Vorbereitungsspiel gegen den Zweitligisten SKK Eschlkam.

Drei Bundesligisten zu Gast in Liebenstadt

Das Anlass für diese beiden Wettkämpfe war die Kompletterneuerung der Kegelbahnen in Liebenstadt, die bereits im Frühjahr 2021 inmitten der Corona-Zwangspause erfolgte, aber erst jetzt im Zusammenhang mit der 70-Jahr-Feier des Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Zahlreiche Zuschauer verfolgte die beiden Wettkämpfe und belohnten damit die Anstrengungen der Heidecker Kegler, die viel Zeit und Mühe investiert hatten. Deutlich mit 3128:3376 Holz musste sich die Heideck-Nürnberger-Herrenauswahlmannschaft erwartungsgemäß den Schretzheimer Bundesliga-Keglerinnen geschlagen geben. Im Anschluss verlor der Erstligist Schwabsberg überraschend mit 2:6 Mannschaftspunkten bei einem Gesamtergebnis von 3485:3533 Holz gegen den Zweitligisten Eschlkam.

Nach dem sportlichen Teil feierten die Heidecker Kegler zusammen mit ihren Gästen, den Zuschauern und weiteren Abendgästen sowohl im Keglerheim als auch auf der Terrasse, die zur Partyzone umgestaltet wurde. Der Sonntag begann mit einem gemütlichen Frühschoppen auf dem Parkplatz vor dem Keglerheim. Dort hieß der Kegelclubvorsitzende Richard Müller auch eine Reihe von Ehrengästen willkommen und blickte auf die Geschichte des Vereins zurück.

Nach der Gründungsversammlung am 11. Oktober 1952 im Gasthaus Brauerei Zur Post in Heideck wurde schon im Mai 1953 konnte eine Zwei-Bahnen-Anlage eingeweiht. Das Keglerheim in Liebenstadt wurde dann 1979 neu gebaut und 1994 um zwei auf vier Bahnen erweitert. Im vergangenen Jahr wurden die Kegelbahnen komplett erneuert. Sie erhielten neue Laufflächen, neue Stellautomaten und wurden auch auf den neuesten Stand bei der Steuerungs- und Anzeigetechnik gebracht. Die Pandemie schränkte die Zahl der möglichen Helfer ein, so dass sich Richard Müller nun umso mehr bei denjenigen Keglern bedankte, die den Umbau vorangetrieben haben.

Müller bedankte sich auch beim langjährigen Vereinskassier Franz Schiele, der ab 1976 bis zum Frühjahr dieses Jahres im Amt war und mit seiner soliden Finanzverwaltung dazu beigetragen hat, dass die Bahnerneuerung gestemmt werden konnte. Müllers größter Dank galt allerdings seinem Amtsvorgänger Gerhard Kerl, der ebenfalls im Frühjahr den Vorsitz nach 32 Jahren abgegeben hatte, um die Führung in jüngere Hände zu legen. „Ich weiß, dass ich als Nachfolger von Gerhard in große Fußstapfen trete und damit auch eine große Verantwortung übernehme, aber ich freue mich auf diese Aufgabe und ich bin auch froh darüber, dass er uns mit seinem Wissen und seiner Erfahrung weiterhin unterstützen wird,“ sagte Müller.

Sportliches Aushängeschild für den Landkreis Roth

Landrat Herbert Eckstein hatte für sein Grußwort den Zeitungsbericht aus dem Jahr 2002 zur 50-Jahr-Feier des Kegelvereins mitgebracht. Damals hatte er sich an die Einweihungsfeier 1994 erinnert, bei der er als junger Landrat zu einer Partie Schafkopf überredet wurde. „Alle drei haben an mich bezahlen müssen und jetzt geht das Gerücht um, sie haben mich extra gewinnen lassen“. Trotzdem denke er heute noch gerne an diese Partie mit dem damaligen Bürgermeister Hans Herger, Brauereichef Werner Gloßner und Keglerkassier Franz Schiele zurück.

„Es war eine große Leistung von euren Vorgängern, im Jahr 1952 diesen Verein zu gründen, aber es gehört mindesten genauso viel Engagement dazu, einen solchen Verein weiterzuführen und weiter zu entwickeln, so dass ihr heute mit Stolz auf euer Vereinsheim mit den vier neuen Bahnen blicken könnt“, sagte Eckstein und würdigte den Verein als langjähriges Aushängeschild im Kegeln für den Landkreis Roth.

Schützen gewinnen Hobbyturnier der Vereine

Die Heidecker Bürgermeisterstellvertreterin Maria Brunner schloss sich Ecksteins Worten an und betonte die Bedeutung des Kegelclubs für das Vereinsleben in der Stadt. Der Kreisvorsitzende des Bayerischen Landes-Sportverbands, Christian Kuhnle, freute sich mit den Keglern, dass nun eine Spielstätte auf dem neuesten Stand zur Verfügung steht.

Mit einem Hobbyturnier, bei dem vor allem der Spaß am Kegeln im Vordergrund stand, wurden dann die neuen Bahnen von den Heidecker Vereinen ausprobiert. Insgesamt nahmen acht Mannschaften mit jeweils vier Keglern daran teil. Nachdem jeder Starter zweimal Schub zu absolvieren hatte, „wird so mancher Ungeübte die Nachwehen in den nächsten Tagen vor allem beim Treppensteigen noch spüren“, prophezeiten die Mitglieder des Kegelvereins. Den Turniersieg holte sich die Mannschaft des Schützenvereins, gefolgt von den Eisstockschützen und dem Frauenbund. Dahinter landeten der FCN-Fanclub „Die Glubberer“, die Feuerwehr Liebenstadt, die Pfeifenköpfe Tautenwind, die Landjugend Liebenstadt und der Geselligkeitsverein Heideck.

HK