Imkertag in Thalmässing
Auf Entdeckungstour im Bienengarten

10.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:23 Uhr

Zusammen mit den Kindern geht auch stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf auf Entdeckungstour im Bienengarten.

Von Andrea Karch

Thalmässing – „Was ihr schon alles wisst.“ Michael Bernreuther, der stellvertretende Vorsitzende des Imkervereins Thalmässing, staunt. Wie aus der Pistole geschossen kommen nämlich die Antworten auf seine Fragen rund um die Biene. Und damit die Kinder vom Arche Noah Kindergarten noch mehr über Bienen und die Imkerei erfahren, als sie schon wissen, hat der Verein heuer wieder – nach coronabedingter Pause – zum Imkertag eingeladen.

Aber nicht nur an die Kindergärten wendet sich der Imkerverein mit seiner Einladung, auch die Grund- und Mittelschüler dürfen sich an diesem Tag ausführlich informieren. Und natürlich auch die Erwachsenen, denn schließlich soll diese Veranstaltung gleichzeitig auch die Werbetrommel für die Imkerei rühren und über die Bedeutung der Bienen für Mensch und Natur informieren.

Denn der Imkereiverein mit seinen 24 aktiven Mitgliedern möchte auch jüngere Leute für dieses Hobby begeistern. Deshalb wird der Verein zusammen mit dem Imkerverein aus Greding Jungimkerkurse anbieten. Beide Vereine wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten, um gemeinsam schlagkräftiger agieren zu können. „Die Vereine sind sonst einfach zu klein“, erklärt der neue Vereinsvorsitzende Daniel Hiebl. Dass diese Strategie funktioniert, hat die Imkerschulung zum Thema Bienengesundheit gezeigt, die sie heuer angeboten haben. „Im Frühjahr wollen wir das wiederholen“, kündigt Hiebl an.

Vereinsmitglieder machensich viel Arbeit

Ein Alleinstellungsmerkmal hat der Imkerverein Thalmässing aber: In einem weiten Umkreis wird der vom Deutschen Imkerbund ins Leben gerufene Imkertag nur in Thalmässing begangen. Und dafür machen sich die Vereinsmitglieder jedes Jahr viel Arbeit, bereiten den Garten eines Imkers für die großen und kleinen Besucher vor, hängen Schautafeln und Schaukästen auf und stellen die Geräte aus, die die Imker zur Pflege ihrer Bienen und zur Herstellung des Honigs brauchen. Daneben sorgen sie auch dafür, dass sich die Besucher nach der Besichtigungstour noch lange gemütlich zum Fachsimpeln zusammensetzen können.

Und sie schmieren natürlich unzählige Tabletts voller Honigbrote, deren Geschmack auch die Kinder überzeugt, die bisher keine Vorliebe für das flüssige Gold gezeigt haben. Vielleicht schmecken die Brote auch deshalb so gut, weil die Kinder vorher bei einem Rundgang durch den Garten von Daniel Hiebl so viel über die fleißigen Bienen erfahren haben.

Die Angst davor, gestochen zu werden, sitzt bei den Kindergartenkindern tief . Doch Wolfgang Fackelmeier und Michael Bernreuther geben ihnen klare Verhaltensregeln mit: Man darf sich nicht direkt vor einen Bienenstand stellen und auf gar keinen Fall mit den Händen fuchteln.

An diesem Freitagmorgen verlassen die Bienen ihren Stand aber nicht, nach dem Regen am Tag zuvor ist es ihnen einfach noch zu kalt. So wie für Leo, der ohne Jacke unterwegs ist. „So wie du deine Arme reibst, so flattern die Bienen mit ihren Flügeln, um sich warm zu halten“, erklärt Fackelmeier dem fröstelnden Kind. Im Innern des Bienenstands hat es 35 Grad, eine Temperatur, die die Bienen halten müssen, um zu überleben. Auch im Winter.

Farbtupfer verrätdie Bienenkönigin

Gespannt lassen die Kinder ihre Augen über den Schaukasten wandern und machen sich auf die Suche nach der Königin. In dem Gewusel entdecken sie sie aber erst, als ihnen Michael Bernreuther einen Tipp gibt. Zu erkennen ist sie nämlich an einem Farbtupfer.

Die Imker zeigen den Kindern auch einen Korb, in dem früher Bienen gehalten wurden. Da dort Honig- und Brutraum nicht getrennt waren, ging beim Entfernen des Honigs oft die Brut verloren. Heute verwenden die Imker so genannte Beute, in denen Honig und Brutraum durch ein Gitter getrennt sind, durch das nur die Arbeiterinnen durchpassen. Für eines kann man die Körbe immer noch verwenden, zum Einfangen von Bienen. „Das hat mein Opa auch schon gemacht“, ist sich der sechsjährige Elias sicher.

HK