Open-Air-Finale am KWK
Atze Bauer & Band mit Witz beschließen Open-Air-Saison

Spaß-Musiker entzücken Publikum

05.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:12 Uhr

Bunt und lustig ist zum Schluss gewesen: Atze Bauer und die Band mit Witz. Foto: Unterburger

Ohne Witz, das ist das letzte Open Air dieses Jahres am Kreuzwirtskeller gewesen. Mit Atze Bauer & der Band mit Witz fiel der Vorhang.

Atze Bauer bezeichnet sich selbst als einen „Liederlacher“ (nicht Liedermacher), der die Gitarre spielt und der irgendwie auch versucht, dem Saxofon einige Töne der angenehmen Art zu entlocken. So ganz nebenbei singt er auch oder er tut zuweilen so, fegt wie ein Derwisch auf der Bühne herum, um auf seine Art und Weise, gekonnt und mit viel (gespieltem) Witz durch das Programm zu führen. Einige dürften Atze noch von der Kult-Band Heinz her kennen, die auch so eine Art „Fun Rock“ spielten. Jerry Röschmann spielt in der Band mit Witz den Bass und befeuert Atze Bauers Höhenflüge in einer lyrisch bis debilen Art, aber immer mit gnadenlos witzigen Sprachergüssen, auch Jerry spielte einst bei Heinz mit.

Der Dritte im Bunde sitzt am Schlagzeug, heißt Eric Obst und war einst Gründungsmitglied der Erlanger Band Fiddler‘s Green, die immer noch kreuz und quer durch die Lande rockt. Eric sorgt für den nötigen Rhythmus, bei dem jeder einfach mit muss.

Diesen „Blödel-Stil“ der Band zu beschreiben gleicht wohl eher einer Sisyphusarbeit und wäre an und für sich schon der Witz des Tages, wobei ein einziger Tag dafür wohl nicht ausreichen dürfte. Man nehme etwas vom Wortwitz eines Helge Schneider, eine Handvoll Otto (Waalkes), etwas von Torsten Sträter, etwas von Jürgen von Manger alias Adolf Tegtmeier (Kabarettist & Komiker, wer kennt den eigentlich noch?) und etwas von Insterburg & Co. und vermenge das Ganze. Darüber schütte man etwas von Jürgen von der Lippe, Stephan Remmler (der von Trio) und nehme einen Schuss Erste Allgemeine Verunsicherung. Zur Abrundung ordentlich mit Karl Valentin und Heinz Erhardt abschmecken. Soweit zum textlichen Wortwitz der Band mit Witz.

Die „größere“ andere Hälfte, wie eben nur der Franke zu denken und ticken pflegt, der stammt natürlich von der Band mit Witz selbst, meist „aff fränggisch“, etwa im Stile eines Günter Stössel oder eines Maximilian Kerner.

Musikalisch wird überall gewildert und geklaut, bei The Sweet, den Stones, bei Kiss, bei ZZ Top, aber auch bei Status Quo, Metallica und AC/DC. Zudem scheut man sich nicht vor gegröltem Liedgut Typ Malle.

Die Band mit Witz hat den Geschmack des Publikums gnadenlos getroffen, ein Gag jagte den nächsten, es wurde mitgesungen und mitgeklatscht, da kam echte Freude in diesen tristen Zeiten auf und es wurde viel nach Herzenslust gelacht. Ihre Songs hatten Titel wie „Was Gscheids“, „Auf Malle gibt„s auch schöne Ecken“, „Was? Du auch?“, „Vadderdooch“, „Immer ich“, „Ich bin so krank“, „Didi duden“, „Im Bett mit einem Roboter“, „Mei Eier sin hie“, „Promis im Knast“ und selbst „Ein Lied auf Hilpoltstein und den Kreuzwirtskeller“. Dazwischen gab‘s einige Gassenhauer von Heinz, wie zum Beispiel „Ich kann nicht jodeln“ und „Mofa fahr‘n“, das sie nochmals unter dem Titel „E-Bike fahr‘n“ aufnehmen wollen. Eine der Zugaben war dann nochmals eine Heinz-Nummer mit dem aussagekräftigen Titel: „Scheiß-Lied an einem Scheiß-Tag, scheißdrauf“. Gegen „Dreiviertelneuner“ war dann endgültig Schluss mit lustig.

HK