Hilpoltstein
13 Tonnen Getreide geliefert: LAG Mali berichtet beim Kreuzwirtskeller-Team über die Lage im Land

02.12.2022 | Stand 02.12.2022, 11:45 Uhr

Knapp 3000 Euro erhält die Landesarbeitsgemeinschaft Mali heuer vom Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller-Team. Foto: KWK

Hilpoltstein – Nachdem es auch in diesem Jahr kein Mali-Fest in Hilpoltstein geben konnte, freut sich das Kreuzwirtskeller-Team umso mehr, dass durch vielfältige Spenden aus dem Geschäfts-, Gastronomie-, Musik-, und Privatbereich eine Summe von 2939 Euro an die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Mali übergeben werden konnte.

Bei einem kleinen Treffen zwischen einigen KWK-Mitarbeitern und den LAG-Vertretern berichteten Gudrun Kahl und Michael Ziegler (als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Stefan Schuster) von der Situation im Land und den erreichten Fortschritten.

Mit ihren kleinen Projekten engagiert sich die LAG Mali in einem der ärmsten Länder der Welt. Ihre Hilfe zur Selbsthilfe richtet sich vor allem an die Landfrauen, die von den unterschiedlichen Krisen noch tiefer in die Armut getrieben wurden. Die Unterstützung aus Hilpoltstein kommt direkt bei den Menschen an, weil sie einem „Graswurzel-Ansatz“ folgt und unabhängig von der Regierung von den malischen Partnern umgesetzt wird.

Vor Ort wird seit 15 Jahren mit den Organisationen AMSOPT, StopSahel und VIDE zusammengearbeitet. Als gemeinnützige Vereine engagieren sie sich in ihrem Land für die Bedürftigen und wollen etwas voranbringen. Sie bringen ihre Expertise in der Entwicklungszusammenarbeit ebenso mit ein wie ihre kulturellen und lokalen Kompetenzen. Deshalb kann auch in politisch unsicheren Zeiten erfolgreich weitergearbeitet werden. Der Schwerpunkt der Arbeit in diesem Jahr lag in der Unterstützung der lokalen Getreidebanken, der Aufklärungsarbeit bei der Beschneidung von jungen Mädchen und der Bekämpfung der Corona Pandemie.

Insgesamt 13,2 Tonnen Getreide – verteilt auf zwölf Dörfer in der Region Kita – konnten die malischen Frauengruppen heuer im Juni in Empfang nehmen. Schon wenige Tage später, nachdem sie die Bestände frei gegeben hatten, waren die Vorräte an Hirse und Mais restlos ausverkauft. Ein Zeichen für den großen Bedarf vor Ort.

Doch in diesem Jahr waren auch die Mittel der LAG Mali begrenzt. Nach den klimabedingten schlechten Ernten und einem rasanten Anstieg der Getreidepreise startete die LAG Mali zusammen mit ihrem Partner StopSahel im Mai 2022 dieses Nothilfeprojekt. Das Getreide kostet etwa 534 Euro pro Tonne und bei den „Getreidebanken“ handelt es sich im Grunde um gemeinschaftlich gemanagte Vorratsspeicher. Sie sichern die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln während der „Soudure“, der kargen Zeit vor der nächsten Ernte, wenn Getreide knapp und teuer ist. Dann werden die zuvor eingelagerten Vorräte zu selbst bestimmten und erschwinglichen Preisen im Dorf zum Verkauf angeboten. Mit den daraus gewonnenen Einnahmen erneuern die verantwortlichen Getreidekomitees ihre Bestände, indem sie nach der nächsten Ernte Getreide zukaufen.

Ein gutes Management ist entscheidend für die Nachhaltigkeit der Getreidebanken. Sie helfen vor allem abgelegenen Dörfern, Notlagen zu vermeiden, wenn diese in der Regenzeit keinen Zugang zu lokalen Märkten haben. Weitere Informationen zur LAG und den laufenden Projekten gibt es unter www.lag-malihilfe.de Das Spendenkonto lautet IBAN DE65 7606 9559 0003 2590 05 (Empfänger LAG Mali e.V.).

Der Plan für das kommende Jahr ist das Mali-Nummer 32 Es wird am Freitag, 19. Mai 2023, in Hilpoltstein stattfinden.

HK