Von Samantha Fish bis King King
13 Konzerte leuchten bei den Rother Bluestagen alle Winkel des Genres aus

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:33 Uhr

Nach mehreren Anläufen klappt es nun: Samantha Fish kommt ein zweites Mal nach Roth und wird dabei an diesem Samstag die 30. Rother Bluestage eröffnen.

Am Anfang steht eine Frau: Die großartige Samantha Fish wird an diesem Samstag mit einem bereits ausverkauften Konzert die 30. Rother Bluestage eröffnen. Dabei werden bis 2. April zahlreiche in- und ausländische Acts bei 13 Konzerten auf den Bühnen der diversen Spielstätten von der Kulturfabrik bis zum Gasthaus Zur Linde stehen.

Kontinuität und Mut zu Neuem sind von jeher ein Markenzeichen der Rother Bluestage. Auch dafür steht das Jubiläums-Festival in diesem Jahr. So kehrt Bernard Allison (30. März, Kulturfabrik) nach 16 Jahren zurück in das fränkische Städtchen, während Andreas Kümmert (31. März, Schwanensaal) längst zu den Rother Stammgästen gehört. Oder auch Jesper Munk, ebenfalls in Roth gern gesehener Gast.

Doch es gibt eben auch neue Gesichter und Stimmen zu sehen und zu hören, wie in diesem Jahr der Headliner Thomas D. & The KBCS (1. April, Kulturfabrik) oder Philipp Fankhauser (28. März in der Kulturfabrik beim Doppelkonzert „Blues From Switzerland“ mit der Ellis Mano Band). Und dabei stehen gerade diese beiden exemplarisch für eine weitere Trademark der Bluestage: die stilistische Offenheit. Da der Rapper der Fantastischen Vier mit seinen Hamburger Begleitern, dort der eher traditionell geprägte Gitarrist und Sänger aus der Schweiz. Rock, Soul, Funk, Gospel, Jazz, Electro- und World-Music, all diese Spielarten demonstrieren eindrücklich die Vielfalt.

Sprungbrett fürambitionierten Nachwuchs

Auch wenn große Namen wie Gary Moore, Johnny Winter, James Brown, Jon Lord, Peter Frampton, Marla Glen, Mother’s Finest, Nina Hagen, Walter Trout oder die Pretty Things als Headliner firmierten, boten die Bluestage Nachwuchsakteuren ein Sprungbrett für eine internationale Karriere. Bestes Beispiel hierfür sind die Schotten von King King, die in diesem Jahr das Abschlusskonzert (2. April, Kulturfabrik) bestreiten und bereits zu vierten Mal in Roth Station machen .

Das internationale Flair prägt Kroatiens Antwort auf Sheryl Crow Vanja Sky, die zum zweiten Mal nach Roth kommt (31. März, Kulturfabrik). Und das im Doppelkonzert mit der Whitney Shay Band Featuring Katarina Pejak. Und wie schon in den Vorjahren ist auch Frankreich wieder vertreten, diesmal durch das Trio Delgres (26. März, Kulturfabrik). Das schafft es, die Brücken zwischen französischer, karibischer und US-amerikanischer Musik zu schlagen und dabei dem Blues weitere neue Facetten abzugewinnen.

Eine Brücke schlägt hingegen das Gregor Hilden Organ Trio in doppelter Hinsicht: Der Münsteraner Gitarrist und seine Mitstreiter holen sich für ihr Roth-Gastspiel die US-Gospelsängerin Dorrey Lin Lyles dazu. Mit dem früheren Mitglied der Weather Girls wollen sie am 1. April (Schwanensaal) ein Feuerwerk aus Blues, Soul, Funk, R’n‘B, Gospel und Jazz zünden.

Oder wie es die beiden Künstlerischen Leiterinnen des Festivals, Monika Ammerer-Düll und Silke Rieger, mit Blick auf das Jubiläumsprogramm formulieren: „Uns geht’s immer um die Livemusik und die Emotionen! Unser Anspruch sind Qualität und Vielfalt.“ Zur Offenheit und zum Mut zum Risiko „gehört aber auch die Herausforderung, den Blick offen zu halten und den Anschluss an die jüngeren und neueren Bands nicht zu verpassen. Ob das gelingt, entscheidet unser Publikum.“ Das im Übrigen in all den Jahren neben den musikalischen Angeboten – wie auch die Künstler – den familiären Charakter der Rother Bluestage zu schätzen wussten und wissen.

Auch lokale Heldenhaben ihren Platz

Der Rother Blick schweift in die große, weite Blues-Welt dies- und jenseits der deutschen Grenzen, doch dabei haben die beiden Festivalmacherinnen auch den unmittelbar vor die Haustür nie vergessen. Und so sind in diesem Jahr eben auch gleich Acts zu erleben, die in der Nähe beheimatet sind: Der Oberfranke Wolfgang Kalb ist am 25. März parallel zum Eröffnungskonzert der US-Überfliegerin Samantha Fish (Kulturfabrik, 20 Uhr) mit „Fingerpickin‘ & Bottleneck Blues Guitar“ (20.30 Uhr) nebenan in der heimeligen Atmosphäre des Gasthaus Zur Linde zu erleben, während die niederbayrische Mundart-Riot-Queen mit Stromgitarre Karin Rabhansl mit ihrer Band fünf Tage später (29. März) in der Galaxy Bar gastiert. Und dann wäre da noch The Jules Band aus Nürnberg, die tags darauf an gleicher Stätte „live und ohne Schnickschnack mit analogem Flair und modernem Sound“ loslegen will.

HK