Flüssigkeit lief in Kanalisation
Gefahrgutaustritt an der A9 bei Greding löst Großeinsatz aus

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:33 Uhr

Mit Atemmasken ausgerüstete Einsatzkräfte untersuchen die aus dem Gefahrentransporter ausgetretene Flüssigkeit. Foto: vifogra/Haubner

Große Aufregung herrschte am Donnerstag an der Rastanlage Greding-Ost an der A9 im Landkreis Roth: Aus einem Gefahrguttransporter war Flüssigkeit in die Kanalisation gelaufen.



Ein Sprecher der Verkehrspolizei Feucht erklärte auf DK-Nachfrage, dass sich gegen 16 Uhr ein Zeuge bei der Polizei gemeldet hatte, weil bei einem Gefahrgut-Lkw, der an der Rastanlage stand, eine verdächtige Flüssigkeit auslief. Der 43-jährige Fahrer aus Südosteuropa hatte zuvor die A9 Richtung Berlin befahren und wollte an der Rastanlage seine Ruhezeit einbringen. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften rückte aus, darunter auch Spezialkräfte, die Rastanlage sicherheitshalber vollständig gesperrt.

Es stellte sich heraus, dass der Lkw-Container mit rund 24 Tonnen umweltgefährlichen Abfällen beladen war. Die Flüssigkeit floss in Richtung Gully, weshalb Kräfte der umliegenden Feuerwehren alarmiert wurden, um zu verhindern, dass die unbekannte Flüssigkeit in umliegende Gewässer gelangt.

Mit Chromat versetztes Wasser lief aus



Spezialisten der Berufsfeuerwehr aus München analysierten die Flüssigkeit. Demnach handelte es sich überwiegend um Wasser, jedoch versetzt mit Spuren von Chromat. Chromate gelten als stark giftig, wassergefährdend und krebserzeugend. „Aufgrund der geringen Anteile des giftigen Stoffs bestand glücklicherweise zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung, maximal für Wasserorganismen hätte die Mischung gefährlich werden können“, betonte die Polizei.

50 Liter liefen in Kanalisation



Nach ersten Schätzungen waren etwa 50 Liter in die Kanalisation gelangt und dort auch nur bis zum Ölabscheider. Messungen in anderen Gewässern erbrachten keinerlei Spuren. Die Rastanlage wurde daraufhin wieder freigegeben. Um weiteres Auslaufen der Flüssigkeit zu verhindern, wurde die Weiterfahrt des Sattelzuges untersagt, bis die Ladung auf ein geeignetes Gefährt umgeladen oder anderweitig gesichert werden kann. Die Feuerwehren stellten sicher, dass keine weiteren etwaigen austretenden Flüssigkeiten auf den Boden gelangen konnten.

Von den zuständigen Sicherheits- und Fachbehörden wird noch entschieden, wie im Details weiter mit dem Gefährt und der Ladung verfahren wird. Ermittlungen gegen den Fahrer sowie weitere Verantwortliche wegen vorliegender Verstöße gegen umweltrechtliche Vorschriften wurden eingeleitet.

cav