Geisenfeld
Stadtbücherei freut sich über 208 neue Nutzer

Zahl der Ausleihungen ist in 2022 auf über 35 000 gestiegen

11.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:52 Uhr

Der vierjährige Noah stöbert gerne im reich bestückten Bilderbuchregal – diesmal hat er sich „König der Löwen“ auserkoren. Foto: Zurek

Von Maggie Zurek

Geisenfeld – Lesen ist out und Büchereien daher ein Auslaufmodell? Ein Blick auf die Statistik der Geisenfelder Stadt-Bibliothek straft diese Einschätzung Lügen. Die Ausleihzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um 2300 auf 35099 deutlich gestiegen. Und auch 208 neue Nutzer bezeugen die Beliebtheit des kommunalen Angebots.

Grund genug also für Büchereileiterin Marianne Spreng sowie ihre Mitstreiterinnen Ute Gold, Heidi Kuchenbuch und Rita Schmid-Kießling, zufrieden zu sein. „Die Zahl unserer aktiven Leser ist 2022 von 840 auf 914 gestiegen“, nennt Spreng eine weitere positive Entwicklung. Dass die städtische Dienstleistung angesichts stark steigender Buchpreise einen immer wichtigeren Beitrag zur Chancengleichheit in Sachen Kultur und Bildung darstellt, davon ist das Team überzeugt.

„Für zehn Euro im Jahr haben Bürger bei uns Zugriff auf insgesamt 15963 physische Medien vor Ort und auf zusätzlich 29622 elektronische der Sübo-Onleihe“, so Spreng. Dass auch Studierende profitieren, zeige sich im „Boom“ bei der Fernleihe (die bisweilen eine teure Fahrt zu den Uni-Bibliotheken im Freistaat ersparen kann): Wurden 2020 noch 56 Fachbücher angefordert sind es im Berichtsjahr schon 134.

Regelmäßig genutzt wird der Webauftritt der Bücherei. Knapp 9000 Mal informierten sich User per „Mausklick“ über das aktuelle Angebot. „Die meisten sichern sich dabei gleich ihre Lieblingslektüre“, erklärt die Büchereileiterin. Die Mehrzahl der Leser lasse sich zudem noch immer gerne persönlich beraten, weil Spreng und ihr Team – selber bekennende „Bücherwürmer“ – wissen, was der Markt für den jeweiligen Geschmack an Bestsellern aufzuweisen hat.

„Um unseren Bestand attraktiv zu halten, investiere ich viel Zeit für Recherche nach Neuerscheinungen aller Art, wobei die Rubriken ‚Tonies‘ und ‚Zeitschriften‘ primär Ute Gold übernimmt“, betont Spreng und verweist auf insgesamt 1635 neue Medien, die 2022 angeschafft worden waren.

Ladenhüter und unansehnliche Exemplare (2078 im Berichtsjahr) müssen hingegen raus, „weil der Platz begrenzt ist“. Letzteres ist auch der Grund dafür, dass keine größeren Veranstaltungen in dem Raum neben dem Eingang zur Irlanda-Riedl-Schule stattfinden. Mit dem Umzug in das geplante neue Medienzentrum im ehemaligen Klosterstadel tun sich da aus ihrer Sicht ganz neue Möglichkeiten auf. „Jahrzehnte lang habe ich für einen zentraleren, größeren Standort gekämpft und ich bedauere es sehr, dass ich zum Zeitpunkt der Fertigstellung sicher schon in Rente sein werde“, meint Spreng etwas deprimiert. Gerne hätte sie eine ruhige, geräumige Stadtbücherei erlebt, die nicht nur ein Ausleih-Service-To-Go, sondern „ein gemütlicher Ort zum Verweilen und Stöbern ist“.

Der Vergangenheit wird künftig, so hofft sie, auch ein derzeit „fast tägliches Ärgernis“ angehören: Der „unsägliche Umgang“ mit dem kleinen Rückgabe-Briefkasten, der eigentlich nur als Notlösung an Schließungstagen dienen soll. „Manche stopfen – unverständlicherweise auch während unserer Öffnungstage – ihre Medien hinein, selbst wenn ein Widerstand signalisiert, dass die Box bereits voll ist. Dies hat immer wieder zur Folge, dass die Bücher Schaden nehmen, und auch die Kastenklappe wird regelmäßig verbogen“, erzählt Spreng. Ein professionelles System mit direktem Anschluss an die Bücherei werde sich in einem neuen Medienzentrum sicher leichter installieren lassen.

GZ