Pfaffenhofen
Shopping auf Arabisch in Pfaffenhofen

Basar wie ein interkulturelles Familientreffen – mit nur wenigen Einheimischen

11.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:49 Uhr
Wolfgang Kollmeyer

Schwingen das Tanzbein: Die Freude über den Arabischen Basar war den Gästen im Pfarrheim anzumerken. Foto: Kollmeyer

Von Wolfgang Kollmeyer

Pfaffenhofen – Orientalische Klänge und Düfte aus Tausend-und-einer-Nacht haben auf die Besucher gewartet, die am Samstag im katholischen Pfarrheim den Arabischen Basar besuchen wollten. Die Tischreihen entlang der Außenwände waren beladen mit interessanten Angeboten.

Es gab handgeschnitzte Löffel mit Muster zum Backen von Plätzchen, glitzernde Metallschalen, Etageren für Gebäck, Gebetskettchen, Armreifen und andere Schmuckstücke. Auch Tischläufer, Wandteppiche, bunt bestickte Taschen und Kissen, orientalische Windlichter, lange Kleider und festliche Mädchenkleidchen bereicherten das Angebot. Aber auch Hennafarben und Duftöle durften nicht fehlen, um der Vielfalt eines echten orientalischen Basars – dieser kleine Auszug wurde von der Frauengruppe „Al Salam“ organisiert – möglichst nahe zu kommen. Wie Organisatorin Wafaa Aboubaker betonte, stammen ihre palästinensischen Freundinnen überwiegend aus Syrien – sie selbst lebt seit 2013 in Deutschland und hat inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit. Aber das galt nicht für alle Besucher und Freunde. Marita Emrich, die Vorsitzende des Internationalen Kulturvereins, freute sich über den regen Besuch, auch vieler Männer.

Der Arabische Basar bildete am Wochenende den eigentlichen Abschluss der interkulturellen und interreligiösen Wochen. Er fand nach einer ersten Auflage im Jahr 2014 übrigens erst zum zweiten Mal überhaupt in Pfaffenhofen statt. Neben vielen Gesprächen und einem regen Informationsaustausch wurde ein Film über Damaskus und die Zerstörung der Stadt im Bürgerkrieg gezeigt, dessen schlimme Bilder stark an die aktuellen Zerstörungen in der Ukraine erinnerten – und auch daran, dass in Syrien der Bürgerkrieg immer noch andauert, Opfer fordert und Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat treibt.

Ein anderer Film über Palästina und das Gebiet Israels gab historische Hinweise auf heilige Städte, Kirchen und die dort in der Region entstandenen Glaubensrichtungen. Die Musik animierte im Laufe des Nachmittags viele Männer und Frauen zum Tanzen. Dabei trugen viele der Frauen neben einem Kopftuch ihre dunkelroten, bodenlangen Kleider mit traditionellen Mustern, die sie später auch in einer kleinen Modenschau präsentierten.

Arabischer Tee und Kaffee mit einem kleinen Buffet rundeten den Nachmittag ab. Anmerkung: Auch wenn für viele der Besucher der Basar wie ein kleines interkulturelles Familientreffen war, so hätte man den Organisatorinnen mehr deutsche Besucher gewünscht. Diese hätten die Möglichkeit nämlich viel intensiver nutzen können, um ihre Nachbarn besser kennen zu lernen.

PK