Scheyern
Ein Zeichen von Vergebung beim Scheyrer Kreuzfest

Südtiroler Bischof Ivo Muser spendet allen Besuchern seinen Segen mit der wertvollen Reliquie

11.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:49 Uhr

In der vollen Basilika musste das Scheyrer Kreuzfest heuer gefeiert werden, weil es draußen wie aus Kübeln regnete. Fotos: Engl

Von Erich Engl

Scheyern – Die Situation beim diesjährigen Kreuzfest am Kloster Scheyern beschreiben die meist treffenden Worte von Abt Markus Eller am besten: „Sie, lieber Bischof Muser, haben in der Predigt erwähnt, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen. So auch heute. Denn: A gratt heit muss es regnen!“ Der Abt bedankte sich trotzdem: „Umso schöner, dass ihr Wallfahrer aus den vielen umliegenden Orten wie Gerolsbach, Hettenshausen, Weilach, Alberzell, Waidhofen oder Hohenried trotzdem gekommen seid. Aber dass es stark regnet, hat man euch bei der Ankunft schon auch ein wenig angesehen.“

Als Gastprediger war Bischof Ivo Muser von der Diözese Bozen-Brixen gekommen. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er das Kreuz. Als Ausdruck des christlichen Glaubens könne es als eine Art Logo bezeichnet werden. Das Kreuz sei das Zeichen des für uns an ihm gestorbenen Erlösers und somit ein Zeichen des Friedens und auch des Vergebens. Leider seien unter diesem Symbol von vielen Menschen, darunter auch Mitgliedern der Kirche, viele Mißbräuche und Gräueltaten verübt worden. „Doch es will uns vor allem heute noch sagen. Der Gekreuzigte lebt“, ergänzte der Südtiroler Kirchenmann.

Sehr feierlich wirkte die musikalische Gestaltung: Martin Seidl hatte mit seinem Basilikachor – zusätzlich verstärkt durch den Chor Capriccio aus Bad Kreuznach – die Missa Brevis von Jacob de Haan einstudiert. Die Verbindung des heimischen Chors mit den sich auf Konzertreise unter dem Motto „Bier und Barock“ befindlichen Sängern harmonisierte genial, sodass sogar Applaus in der Kirche erklang. Wie üblich, konnte man sich danach mit der Kreuzreliquie den Einzelsegen spenden lassen: ein Angebot, das sich kaum ein Besucher entgehen ließ.

PK