Wolnzach
Rektorin Gabriele Habicht verlässt die Mittelschule Wolnzach und hat „viel Herzblut hiergelassen“

53-Jährige wechselt zum Schuljahresende nach Karlskron – Nachfolge ist noch offen

12.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:19 Uhr

Die Tage, an denen sie die Tür zur Mittelschule Wolnzach aufmacht, sind gezählt: Rektorin Gabriele Habicht wechselt nach diesem Schuljahr an die Grund- und Mittelschule Karlskron. Foto: Rebl

Von Katrin Rebl

Wolnzach – Neben aller Vorfreude auf etwas Neues ist da auch viel Wehmut: Dass sie über den bevorstehenden Abschied „schon auch traurig“ ist, daraus macht Gabriele Habicht keinen Hehl. Zum Ende des Schuljahres verlässt sie die Mittelschule Wolnzach, deren Rektorin sie sieben Jahren lang war – ein Posten, den sie mit großem Engagement und viel Leidenschaft ausfüllte. „Ich habe viel Herzblut hiergelassen“, sagt sie. Ein Nachfolger steht bisher noch nicht fest. Laut Schulamt Pfaffenhofen ist die Rektorenstelle aktuell im Oberbayerischen Schulanzeiger ausgeschrieben.

Der Weg zur Arbeit wird für Gabi Habicht künftig deutlich kürzer sein: Zum 1. August übernimmt die 53-Jährige, die in Reichertshofen wohnt, die Schulleitung der Grund- und Mittelschule Karlskron, deren bisherige Schulleiterin in den Ruhestand geht. „Ich kann also sogar mit dem Rad zur Schule fahren, das ist nachhaltig und für mich persönlich natürlich auch gut“, so Habicht. Gleichzeitig ist der Wechsel für sie aber auch ein „kleiner Karriereschritt“, denn die neue Schule ist mit 13 Klassen deutlich größer als die Wolnzacher Mittelschule mit ihren derzeit sieben Klassen. Völlig neues Terrain betritt Habicht in Karlskron nicht. Sie kennt die Schule bereits von früher, sie war dort schon einmal vier Jahre lang als Lehrerin tätig. Jetzt kehrt sie als Rektorin zurück – und freut sich darauf. Gleichzeitig fällt ihr der Abschied von Wolnzach sichtlich schwer. „Mit vielen Menschen hier verbindet mich eine freundschaftliche Beziehung“, erklärt Habicht. In den sieben Jahren habe sie viele Kontakte geknüpft, der Umgang miteinander sei sehr wertschätzend und gleichzeitig humorvoll gewesen. Als sie im September 2015 an die Schule kam, sei sie sehr herzlich und aufgeschlossen empfangen worden, das gute Miteinander im Kollegium werde sie vermissen. Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei immer „top“ gewesen. „Egal, was ich brauchte, es hat immer alles funktioniert.“

Was den Umgang mit den Schülern betrifft, hat Habicht, die selbst dreifache Mutter und inzwischen auch schon Oma ist, eine klare Linie: Sie will die Kinder und Jugendlichen nach eigenen Worten liebevoll und mit positiver Aufmerksamkeit begleiten, ihnen aber gleichzeitig auch Grenzen aufzeigen, wenn es nötig ist. „Dazu hatte ich genug Gelegenheiten“, sagt sie mit einem kleinen Lachen. Als Lehrerin habe sie nicht nur einen Bildungs-, sondern auch einen Erziehungsauftrag – „und ich will beidem nachkommen“. „Die Kinder liegen mir wirklich am Herzen“, erklärt sie mit Nachdruck. Wenn ehemalige Schüler sie auf der Straße freudig grüßen oder nach längerer Zeit mal wieder in der Schule vorbeischauen, „dann sind das meine Lorbeeren“.

Die Zukunft der Wolnzacher Mittelschule liegt ihr am Herzen. „Ich wünsche mir, dass es gut weitergeht“, sagt sie mit Blick auf die Neubesetzung der Rektorenstelle. Sie selbst werde jedenfalls bis zu ihrem letzten Tag an der Schule alles dafür tun, dass nach ihrem Weggang alles geordnet weiterlaufen kann. Einen Nachfolger kann sie aber wohl nicht mehr einarbeiten, denn ein solcher steht bis dato noch nicht fest. Das Schulamt Pfaffenhofen verweist auf das laufende Bewerbungsverfahren an der Regierung von Oberbayern. Sobald dieses abgeschlossen ist, „wird die neue Schulleitung mit der Übernahme der Aufgaben beauftragt“, so Schulrätin Ute Zellhöfer. Für den Fall, dass die Stelle nicht bis zum ersten Schultag im September besetzt werden kann, werde die Schule durch die stellvertretende Schulleitung – diese hat im Augenblick Silvia Zollner inne – geführt.

WZ