Pfaffenhofen
Mit Gitarren, Geigen – und Plastikeimern

Bei Abschlusskonzert der Städtischen Musikschule beeindrucken Interpreten mit großem Spektrum

10.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:22 Uhr

Mit ihren Flöten trugen diese drei Musikschüler zum Gelingen des Abschlusskonzertes bei. Foto: Bendisch

Pfaffenhofen – Große Besucherzahl, großes Programm und verdienter Applaus: Mit einem tollen Abschlusskonzert im Rathaus hat die Städtische Musikschule Pfaffenhofen ihr Schuljahr 2021/2022 am Freitagabend offiziell beendet.

So voll wurde es im Festsaal, dass Besucher keinen Platz mehr fanden und wieder gehen mussten. Zwar freute sich Schulleiter Auwi Geyer über die große Resonanz, Vertreter des Stadtrates hat er beim „städtischen“ Konzert aber vermisst, wie er bedauerte. Geboten wurde den Zuhören ein langer und beachtlicher Querschnitt durch ein ebenso großes Leistungsspektrum der Schule: Dort lernt man nicht nur Klavier, Flöte, Gesang, Gitarre, Geige, Blasinstrumente, Akkordeon oder Schlagzeug, sondern auch Hackbrett – und Plastikeimer. Den schwarzen Kübeln wurde unter den Gemälden der bayrischen Majestäten ordentlich Saures gegeben, was sich richtig gut anhörte.

Den ganz Kleinen der musikalischen Früherziehung gehörte aber zuerst die Bühne. Sie servierten ein fröhliches „Sommerfest auf der Wiese“, bevor Lisa Meidinger und Wolfgang Fischer auf der Gitarre sanfte Impressionen vom Wüstenwind anstimmten. Beide gehören zu den Schülern, die der Musikschule schon seit vielen Jahren die Treue halten: weil man nie auslernt und der Unterricht einfach Freude macht. Die älteste Schülerin – sie spielt Blockflöte – ist übrigens 90 Jahre alt, berichtete Geyer.

Mit Klassik, Jazz, Volksmusik und Pop wurden verschiedene Genres – und jeder Musikgeschmack – im Wechsel bedient. So überzeugten Lucia Vogl mit der „Arabesque Nr. 1“ von Debussy am Klavier, Jan-Rodrigo Wiegand mit seinem Gesangsbeitrag aus „La Bohème“ und das Akkordeon-Ensemble mit „Rocking Kids“ – um nur einige der vielen Interpreten des Abends zu nennen.

Zu den Höhepunkten gehörte gewiss die „Drum Battle“, bei der Veronika Friess im Schlagzeug-Gefecht mit ihrem Lehrer Arno Haselsteiner Können und Mädchen-Power bewies. Um rhythmisches Trommeln ging es auch in der Improvisation unter Leitung von Wolfram Winkel: Hier wurden die schwarzen Eimer gelungen zweckentfremdet. Das Kammermusik-Ensemble glänzte mit Vivaldi, Viktoria Stark trug auf der Querflöte sehr ansprechend ein „Mädchenlied“ vor und zum Schluss gab es Swing. Da der Schulleiter dort zuhause ist – er ist auch Chef der Big Band der Stadtkapelle – griff er auch selbst zur Posaune: „Bei mir biste scheen“. Alles klasse.

bti