Fesselungen und Doktorspiele
Ministranten missbraucht: Pfaffenhofener Pfarrer verurteilt

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:32 Uhr

Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte Pfarrer und sein Verteidiger Florian Zenger (rechts). −Foto: Richter/Archiv

Der Schuss ging nach hinten los: Ein Pfarrer ist am Freitag am Amtsgericht Pfaffenhofen wegen sexuellen Missbrauchs eines Schutzbefohlenen zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden.



Der Angeklagte muss demnach ins Gefängnis, sollte er in der von seiner Verteidigung umgehend angekündigten Berufung erfolglos bleiben. Zuvor hatte der 56-Jährige einen Strafbefehl angefochten, mit dem er mit Bewährung, also deutlich besser weggekommen wäre - und sich das öffentliche Verfahren erspart hätte.

Das Gericht folgte im Wesentlichen den Argumenten der Staatsanwaltschaft, traf aber mit acht Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung eine bemerkenswerte Entscheidung. „Auch ich bin davon überzeugt, dass es zu dem Vorfall kam“, sagte Richterin Laudien bei der Urteilsbegründung. Sie betrachtete die Aussagen des Opfers als im Wesentlichen glaubwürdig.

Ohnmacht des damals 15-jährigen Opfers sei noch greifbar gewesen



Die Ohnmacht des damals 15-Jährigen, sich dem als Autorität angesehenen Pfarrer zu widersetzen, sei noch greifbar gewesen. Eine Aussetzung der Strafe zur Bewährung sah sie bei der Vorgeschichte des Geistlichen nicht mehr als möglich an. „Ich habe erhebliche Zweifel, dass Sie solche Dinge künftig unterlassen.“ Daher müsse die Freiheitsstrafe sein.

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