„Raum für Gefühle“
Künstlerinnen Sabine Ackstaller und Marija Koruga stellen ab Mai in der Galerie KUK44 in Pfaffenhofen aus

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 15:00 Uhr

„Der Gedanke über den Raum“ ist der Titel dieses Werkes von Marija Koruga. Foto: Böhm

„Raum für Gefühle“, das ist der Titel der Ausstellung zweier Künstlerinnen, die die Pfaffenhofener Galeristin Lea Heib nun für sich gewinnen konnte: Sabine Ackstaller und Marija Koruga kommen im Mai mit einigen ihrer Arbeiten nach Pfaffenhofen. Die ausgestellten skulpturalen Arbeiten von Sabine Ackstaller zeigen weibliche Figuren. Die Gemälde von Marija Koruga sind abstrakte Formen in Bewegung.

Mit ihren künstlerischen Positionen haben die Künstlerinnen jeweils ihren eigenen Weg gefunden, die Wirklichkeit in ihre ganz eigene Ausdrucksform zu übersetzen. In ihrer Eigenheit und Unterschiedlichkeit sind sie doch in ihrem wesentlichen künstlerischen Ansatz verbunden und ergänzen sich, heißt es in der Ankündigung. Denn beide legen Wert auf Rhythmus, Balance und die Erkundung innerer, unsichtbarer Welten. Stille Texturen, runde Formen und kompakte Gebilde schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und Neugierde. Die Klarheit und Einfachheit der Form ist in ihrer Philosophie und ihren Ansätzen für den kreativen Prozess präsent. Nur das Notwendige auszuwählen und zu betonen, um es dann so präzise wie möglich zu gestalten, ist ihr Grundsatz. Muster sind ein gemeinsames Motiv, das in beiden Medien immer wieder auftaucht. Ackstallers' Skulpturen enthalten statische, monumentale Posen und oft regelmäßige, rhythmische Punkte und Muster, während Korugas' Formen diagonal durch den Rahmen schweben und unvorhersehbare, aber durchdachte, ausgewogene Möglichkeiten der Komposition erkunden.

Die Verbindung zwischen Erde und Himmel ist ein weiterer wichtiger Punkt in ihren Arbeiten, so die Ankündigung weiter. Die weiblichen Figuren sind wie angewurzelt, stehen stolz und freudig mit nach oben gerichtetem Blick. Sie sind in ihrer Umsetzung sozusagen „greifbarer Moment“ geworden, das Flüchtige, Ungenaue, wir statisch und formal exakt. Die Gemälde sind eine Darstellung des Berliner Himmels, eine silberne Membran, Luft zur Kontemplation. Das eine führt uns durch den Raum des inneren und äußeren Himmels, der aus geschichteten transparenten Pastellfarben besteht, die sich gegenseitig aufheben, bis sie ein sattes Grau ergeben. Das andere ist ausdrucksstark mit kräftigen Primärfarben, glänzend polierten Oberflächen und der Süße des Lebens in den Früchten als Metaphern.

Es gibt auch Pilzmotive, schützende Hüte oder Regenschirme, Orte für Kreativität und Überraschungen. Das eigentliche Material, aus dem die Skulpturen bestehen, wird absichtlich unter den glänzenden Glasuren verborgen, als ob sich darunter ein unbekannter
Geschmack verbirgt, und die Erwartung wird sich bald in eine neue unerwartete Geschichte verwandeln. Die Gemälde ähneln einer kryptischen Sprache, illusorisch und stumm, die es dem Blick erlaubt, den Raum der Leinwand auszufüllen. Die Skulpturen sind in ihrer Farbkraft klar und stark präsent und inspirieren mit ihren Farben und Vitalitätszuständen zu einer anderen Art der inneren Erkundung. Beide Welten bewahren auf ihrem Weg Ruhe und Eleganz.

Die Vernissage mit der Gelegenheit mit den Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen, findet am Freitag, 3. Mai um 19 Uhr in der Galerie KUK44 in der Auenstraße 44 statt. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Franz Rieseneck (Geige) und Vera Nischwitz (Querflöte) Die Ausstellung dauert bis 10. August.

bsy