Große Auszeichnung für Schule Oberstimm
Kein Kind wird ausgeschlossen

30.04.2024 | Stand 30.04.2024, 18:12 Uhr

Freuen sich gemeinsam über die Auszeichnung: Schülerinnen und Schüler der Grundschule Oberstimm mit (von links) Martina Gross, 3. Bürgermeisterin, Rektorin Susanne Lauer, Koordinator Tobias Wolf und Elternbeiratsvorsitzende Regina Appel. Im Rahmen des Projekts hatten die Klassen zwölf Plakate gemalt und gebastelt. Fotos: Pehl

Die Freude war den Kindern anzusehen, als ihre Grundschule Oberstimm als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet wurde. Sie dürfen stolz darauf sein, und das zu Recht: Im gesamten Landkreis Pfaffenhofen sind sie die zweite Schule, die diesen Titel führen darf.

Am Dienstagvormittag wurde die Übergabe in der Turnhalle der Donaufeldschule, wo der zweite Standort ist, gemeinsam gefeiert.

Los ging es mit der Hymne „Hand in Hand“, die gemeinsam intoniert wurde. Dann erläuterten zwei Kinder, was denn eigentlich unter der Auszeichnung zu verstehen ist. „Courage bedeutet, dass man anderen hilft“, sagte ein Schüler, und der andere ergänzte: „Ohne Rassismus bedeutet, dass wir nett zueinander sind, uns nicht beleidigen, sondern einander helfen.“ Und Rektorin Susanne Lauer ergänzte: „Für uns bedeutet der Titel, dass wir kein Kind ausschließen, egal wo es herkommt, egal welche Herkunft, welches Aussehen oder Religion.“ Die Auszeichnung sei ein klares Bekenntnis zu jedem Kind: „Dein Platz ist hier an der Schule.“

Schüler haben „Herz und Mut“ bewiesen

Kurz erläuterte Lauer den Hintergrund des Projekts, das im Februar 2022 gestartet ist. Damals, mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine, tauchten Schmierereien an einer Wand der Schule auf, die Kinder aus 31 Nationen, darunter auch aus der Ukraine, besuchen. In den Klassen haben sich die Schülerinnen und Schüler daraufhin damit beschäftigt und ein großes Kunstprojekt begonnen. „Ihr hattet die Courage, die Schmierereien zu übermalen“, lobte die Rektorin ihre Schüler. Ein Jahr später gab es dann nochmals eine ähnliche Aktion, was auch in der Bevölkerung auf große Resonanz stieß. In der Turnhalle wurden dann Filme darüber gezeigt.

Stolz auf die Schule, die sie vor 40 Jahren selber besucht hat, ist Martina Gross. Die dritte Bürgermeisterin lobte die „tolle Schulfamilie“ und übermittelte den Dank der Gemeinde. Die Schülerinnen und Schüler hätten „Herz und Mut“ bewiesen. „Jeder versteht die Sprache des Herzens“, fuhr sie fort, „und Mut braucht man, um das zu sagen. Machen wir das, was wir toll finden, und nicht das, was uns trennt“, rief sie den Kindern zu. Als Belohnung gab es eine kleine Hand aus Filz für jeden.

„Da sehe ich eine bunte und friedvolle Zukunft“

Auch Elternbeiratsvorsitzende Regine Appel lobte das Engagement der Schüler. Gerade den Eltern sei sehr an einem sozialen Miteinander gelegen, sagte sie. Als Dank spendierte der Elternbeirat zwei Aprikosenbäume – weil die schon im Juni/Juli Früchte tragen und nicht erst im August.

Tobias Wolf aus München ist Regionalkoordinator des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. „Das habt ihr klasse gemacht, ich bin schwer begeistert“, rief er den Kindern zu. „Ihr seid die Zukunft, und da sehe ich eine bunte und friedvolle Zukunft. Alle sollen wissen, dass jede Meinung wichtig ist.“ Der Titel sei aber mehr als nur eine Auszeichnung, sondern eine aktive Verpflichtung und ein lebendiges Ziel.