Ernsgaden – Ob Dobermann Tyson, die zwischenzeitliche Verstimmung zwischen Feuerwehrführung und Gemeinde oder das Urteil des Verwaltungsgerichts in Sachen Arbeiterunterkunft: Gesprächs- und Diskussionsstoff hat es 2022 in Ernsgaden jede Menge gegeben, wie unser kleiner Jahresrückblick zeigt.
Für einen Paukenschlag sorgen die beiden Feuerwehrkommandanten Lutz Schönfelder und Daniel Fritz, als sie im Oktober ihren Rücktritt ankündigen und diesen mit „fehlender Wertschätzung“ und „mangelnder Kooperation“ seitens der Gemeinde begründen. In klärenden Gesprächen können die Unstimmigkeiten jedoch beseitigt werden, so dass die beiden Kommandanten ihre Ankündigung fünf Wochen später wieder zurücknehmen.
Einen Teilerfolg erzielen die Anwohner in dem seit 2017 schwelenden Streit um das als Arbeiterunterkunft genutzte Doppelhaus im Wohngebiet am Gries. Das Verwaltungsgericht setzt für jede der beiden Wohnungen eine Maximalzahl von acht hier wohnenden Personen fest.
Positiv ist es auch, dass der Laurenzimarkt 2022 wieder stattfinden kann. Gerade das Oldtimertreffen am Sonntag zieht die Besucher in Scharen an – auch zur Freude des neuen Festwirts Klaus Kloiber aus Vohburg. Bestürzung löst hingegen der Tod von Gastwirtin Heidi Schleibinger aus, die mit nur 52 Jahren verstirbt. Die Gemeinde trauert aber auch um den langjährigen Stadtrat Konrad Friedrich, der im Alter von 93 Jahren zu Grabe getragen wird.
Die örtliche Feuerwehr bekommt mit Markus Schmidpeter einen neuen Vorsitzenden, und der SV Ernsgaden mit Markus Schwarz einen neuen Vize. Erstmals in seiner Geschichte kann der Verein eine Person – Hubert Hufnagel – für ihre 70-jährige Mitgliedschaft auszeichnen.
Gleich zu zwei Wechseln kommt es im Gemeinderat, in den Roland Biberger für Elmar Engel und Marcus Meier für Simone Thunig nachrückt. Auch Thunigs früher Tod sorgt einige Monate später für große Trauer. Mit der neuen Seniorenwohnanlage und dem neuen Kindergarten Blumenwiese schließt die Gemeinde 2022 zwei Großprojekte ab. Der schon wieder voll ausgelastete neue Kindergarten wird im Sommer eingeweiht. In Sachen neues Bauland wird das Gebiet Hochstraße II in Knodorf vorangetrieben, und Gleiches gilt für das Mittergret V, wo bereits die Umlegung läuft. Ab dem Sommer geht es los mit den umfangreichen Nachbaggerungen am Badweiher – auch mit dem Ziel einer besseren Wasserqualität. Die 360.000 Tonnen Kies entsprechen über 15.000 Lkw-Ladungen. Für die Anfahrt und Abfahrt wird ein Abfuhrkonzept erarbeitet, das sich als gut funktionierend herausstellt.
Für die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes am Kriegerdenkmal wird der Räten ein Konzept vorgestellt – das aber vorwiegend auf Ablehnung stößt. Grund: zu geringe Effizienz und zu hohe Kosten für die Gemeinde. Für die notwendige Erweiterung der örtlichen Schule gibt der Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Denkbar sind hier ein Anbau oder eine Aufstockung. Ein Ärgernis für die Gemeinde und ihre Bürger sind nach wie vor die langen Schließzeiten am Bahnübergang. Die Bahn jedoch wiegelt ab und spricht von „maximal vier Minuten“ Wartezeit.
Bleibt als Aufreger noch Tyson. Der 14 Monate alte Dobermann ist Monate lang Dauerthema in den sozialen Medien Ernsgadens. Der groß gewachsene, schwarze Hund büxt immer wieder von Zuhause aus und macht etlichen Ernsgadenern – auch Kindern – Angst. Zum Jahresende hin bietet der Eigentümer den Hund dann über das Internet zum Kauf an – Ergebnis offen.
kog
