Vor genau zehn Jahren hat die Stadt Pfaffenhofen einen popkulturellen Meilenstein erlebt: Der britische Sänger und Gitarrist Mike Rosenberg, der unter dem Künstlernamen Passenger die internationalen Charts erstürmt hatte, gab während seiner Europatournee kurzfristig ein kostenloses Straßenkonzert auf dem Hauptplatz. Ein Blick zurück.
Das damalige Konzert am 16. Mai 2013 ist eine Anlehnung an Passengers Anfänge als Straßenmusiker in Großbritannien und Australien. Nur er und seine Gitarre (und eine eher mittelmäßige Beschallungsanlage). Ohne Bühne oder Absperrgitter sondern auf Augenhöhe und nahbar. Teenager singen bei seinem Welthit „Let Her Go“ (60 Wochen in den deutschen Charts) mit. Passenger spielt aber auch Lieder wie „Holes“, die erst Monate später Bekanntheit und Hitparadenplätze erlangen sollten, covert gefühlvoll „Dancing In the Dark“ von Bruce Springsteen, singt auch mal heiter in „I Hate“ über Festival-Toiletten. Und danach verschwindet er nicht gleich zum Flughafen, sondern er nimmt sich Zeit für Autogramme und Gespräche mit Fans.
Eingefädelt von „Matuschke“
Ermöglicht und moderiert wird das Promokonzert vom damaligem Bayern-3-Moderator Matthias Matuschik. Eigentlich ist nur ein kleines Straßenkonzert geplant. Doch mindestens 800 Personen drängen sich auf dem Unteren Hauptplatz und an den Fenstern der umliegenden Gebäude. Einige Lehrer geben ihren Schülern sogar frei für diese einmalige Gelegenheit. Und auch manche Innenstadtbüros und Läden (und zugegebenermaßen auch die Lokalredaktion) stellen eine halbe Stunde die Arbeit ein, damit die Mitarbeiter dem Superstar lauschen können.
„Das ist die größte Menschenmenge, vor der ich je als Straßenmusiker gespielt habe“, sagt Rosenberg damals nach Ende des Auftritts.Und sicher ist: Für viele der Zuhörer, Fans und mittlerweile erwachsenen Teenager ist der 16. Mai 2013 ein Tag, an den sie sich oft und gerne zurückerinnern. An die Glückstränen, an Fan-Herzen die bis zum Hals schlagen, an die Atmosphäre. Kurz: an einen einmaligen Moment, bei dem fast nicht zu glauben ist, dass er schon zehn Jahre zurückliegt.
mck
Foto: Ermert/PK-Archiv
