Pfaffenhofen
Da fließen ein paar Tränen: Katholische Gemeinde verabschiedet Gemeindereferentin und Kaplan

Jutta Rödler geht in Ruhestand und Isaac Shityo wechselt von Pfaffenhofen nah Rohrbach

19.09.2022 | Stand 25.10.2023, 10:21 Uhr

Die Knirpse des Pfarrkindergartens St. Michael sagten mit einem Lied und winkend „Auf Wiederseh’n“ zu Kaplan Isaac Shityo (von rechts) und Jutta Rödler. Fotos: Herchenbach

Von Albert Herchenbach

Pfaffenhofen – Verstohlen hat sich die ein oder andere Träne in die Augenwinkel geschlichen, als am Sonntag zwei hauptamtliche Mitarbeiter der Pfaffenhofener Pfarrgemeinde St. Johann Baptist verabschiedet wurden – erst recht, als zwei Dutzend Knirpse mit der Leiterin des Pfarrkindergartens St. Michael Stephanie Strauß winkend sagen: „Auf Wiederseh’n, die Zeit mit dir war schön.“ Gemeint waren die Gemeindereferentin Jutta Rödler, die in den Ruhestand geht, und Isaac Shityo, der vor exakt einem Jahr als Kaplan nach Pfaffenhofen kam und jetzt nach Rohrbach wechselt.

Warum insbesondere Jutta Rödler mit so viel Herzblut verabschiedet wurde, das brachte beim Sektempfang im Pfarrheim Gregor Weber vom Leitungsteam der Katholischen Jugend auf den Punkt: In seiner Generation gebe es niemanden, den die Gemeindereferentin nicht ins Pfarreileben begleitet habe. Rödler war nicht nur Reli-Lehrerin, sondern auch in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung engagiert.

Ihre Arbeit hatte zuvor im Gottesdienst Kirchenpflegerin Petra Reim gewürdigt, die auch für den Pfarrgemeinderat, die für die Kirchenverwaltung und Pfarrer Albert Miorin sprach. „Du hast mit Geduld, Verständnis, aber auch großer Freude an der Verkündigung unseres Glaubens mitgewirkt und gerade den Kindern mit deinen liebevoll gestalteten Erzählfiguren das Leben und Wirken Jesu nähergebracht.“ Was einen Christen ausmache, hatte Stadtpfarrer Miorin in seiner Ansprache erklärt, sei seine Sensibilität für die Not seiner Mitmenschen. Dafür brauche es „Zeugen der frohen Botschaft“, Leute wie Jutta Rödler oder Isaac Shityo, aber auch die Kinder. Damit wandte sich Miorin an die Ministranten, die an diesem Sonntag erstmals ihren Dienst am Altar verrichteten. Für das „gute und intensive Miteinander“ dankte der evangelische Pfarrer Jürgen Arlt den scheidenden Seelsorgern. Das ökumenische Zusammenwirken sei „ein Aushängeschild der Stadt“.

Am Gottesdienst, der vom Bläserensemble Quattro Stagioni gestaltet wurde, nahm auch Bischof Wilfred Chikpa Anagbe aus Shityos Heimatdiözese Makurdi im Südosten Nigerias teil. Er war vor sechs Jahren der Bitte des Augsburger Bischofs nachgekommen und hatte Shityo zur Unterstützung hierher geschickt. Jetzt hatte ihn die Hilfsorganisation „Kirche in Not“ nach Augsburg eingeladen; den Termin nutzte er, um seinem Landsmann den Abschied leichter zu machen. Über ein „Vergelt’s Gott“ durfte sich auch Martin Hartl freuen, der heuer als Mesner sein 25-jähriges Dienstjubiläum an der Stadtpfarrkirche feiert. „Danke für deine Treue“, sagte Petra Reim – und das galt auch den beiden Scheidenden.

PK