Lauterbach (SPD) in Pfaffenhofen
Bundesgesundheitsminister eröffnet Krebs-Forschungszentrum bei Daiichi Sankyo

16.02.2024 | Stand 17.02.2024, 6:06 Uhr

Offizieller Akt: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (Mitte) war es, der mit Pfaffenhofens Geschäftsleiter Matthias Kühn (links) und Masahiro Kato, CEO von Daiichi Sankyo Europe, das rote Band zum neuen Forschungsgebäude durchschnitt. Fotos: Kellerer

Aufputschmittel für den Wirtschaftsstandort Pfaffenhofen: Das Pharma-Unternehmen Daiichi Sankyo investiert etwa eine Milliarde Euro, um seinen Produktions- und Entwicklungsstandort zu einem internationalen Innovationszentrum auszubauen.



Kein geringerer als Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war deshalb am Freitag angereist, um das neue Betriebsgebäude auf dem Gelände an der Luitpoldstraße in Pfaffenhofen seiner Bestimmung zu übergeben: ein Forschungszentrum für modernste Krebstherapien.

Die Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie (Antibody Drug Conjugates, kurz ADC) ist es, auf die Daiichi Sankyo setzt. Mit ihr sollen künftig in Pfaffenhofen neuartige Krebstherapien unter anderem gegen Brust-, Lungen- und Magenkrebs entwickelt und hergestellt werden. „Ihr Unternehmen leistet Pionierarbeit“, würdigte Gesundheitsminister Lauterbach bei seinem Besuch die Aktivitäten von Daiichi Sankyo am Standort Pfaffenhofen. Und kommentierte humorvoll sein Durchschneiden des roten Bandes zum neuen Gebäude: „Ein kleiner Schnitt, ein großer Schnitt“. Der habilitierte Wissenschaftler Lauterbach betonte, er verfolge die Studien sehr genau.

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Daten als Gold der Pharmaforschung



Der Bundesgesundheitsminister betonte, die Politik bemühe sich, das Verfahren von Zulassung und Auswertung neuer Medikamente zu beschleunigen. Als Stichwort nannte Karl Lauterbach hier das Medizinforschungsgesetz in Kombination mit dem Digitalisierungsgesetz und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz, welche bürokratische Hürden aus dem Weg und schnellere Zulassungswege schaffen sollen. „Diese nutzbaren Daten sind das Gold der Pharmaforschung“, so Lauterbach. So habe die Investitionstätigkeit der Pharmaindustrie in Deutschland und Europa bereits Fahrt aufgenommen, sagte der Minister.

Wie bei Daiichi Sankyo in Pfaffenhofen: Der Ausbau des Werkes hat bereits begonnen und soll bis spätestens 2030 abgeschlossen sein. Mit dem neuen Forschungszentrum für die Krebsmedizin werden zusätzlich rund 350 Arbeitsplätze in Pfaffenhofen entstehen. Für 700 Menschen ist Daiichi Sankyo in Pfaffenhofen bereits jetzt Arbeitgeber.

Masahiro Kato, Vorsitzender der Geschäftsführung von Daiichi Sankyo Europe, richtete bei der Eröffnung des Forschungszentrums ebenfalls das Wort an Lauterbach und betonte, der Standort Pfaffenhofen habe mit seiner langjährigen Expertise alle Voraussetzungen, einen noch größeren Beitrag zum medizinischen Fortschritt zu leisten. Man sei auf dem Weg, eines der führenden Onkologie-Unternehmen zu werden, so der Europa-Chef des Pharmakonzerns.

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Vertrauen in den Standort Pfaffenhofen



Matthias Kühn, Standortleiter bei Daiichi Sankyo Europe in Pfaffenhofen, sagte, man habe vor Ort eine neue Ära angestoßen. Pfaffenhofen werde das künftige Zentrum für die ADC-Therapie. Das zeuge seitens des Konzerns von Vertrauen in den Standort Pfaffenhofen.

Mit dem zusätzlichen Fokus auf erneuerbare Energien bei der Pharmamittelproduktion leiste man zudem einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft.

Das freute auch den Bundesminister aus der Ampel-Koalition, der jedoch auch anmerkte, die Energie alleine sei für die Pharmaindustrie kein begrenzender Faktor. Es seien vielmehr die „Köpfe“, gemeint waren die Fachkräfte, Wissenschaftler und Forscher, die – Stichwort Fachkräftemangel – dringend gebraucht würden.

Am Standort von DaiichiSankyo in Pfaffenhofen sollen neben zahlreichen Stellen für internationale Spitzenforscher, Prozessingenieure und spezialisierte Fachkräfte für Steril- und Biotechnologie auch weitere Produktionskapazitäten im Bereich der Herzkreislauf-Erkrankungen und neue Labore für die ADC-Technologie entstehen.

Entgegenkommen der Lokalpolitik



Beim offiziellen Eröffnungstermin des Innovationszentrum svon Daiichi Sankyo waren auch Pfaffenhofens Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler) und der Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen, Thomas Herker (SPD), mit dabei. Am Rande der Veranstaltung betonten die Lokalpolitiker, dass sowohl Landkreis als auch Stadt alles daran setzten, um in der Bauleitplanung Unternehmen und Konzernen, die nicht zuletzt Arbeitsplätze in Landkreis und Stadt bringen, den Weg schnellstmöglich frei zu machen.

PK