Hohenwart
Blüten weiß wie Schnee

Kräuterpädagoge Helmut Löffler aus Hohenwart verrät Rezepte rund um den Holunder

20.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:06 Uhr

Aus Holunder lässt sich so einige Leckerei zaubern, wie Helmut Löffler beweist. Fotos: Schmid

Hohenwart – „Ringel, Ringel Reihe – Wir sind der Kinder dreie – Wir sitzen unterm Hollerbusch – machen alle husch, husch, husch“: Im Märchen der Gebrüder Grimm über Frau Holle wird dieser Kinderreim gesungen. Schüttelt man den Busch, so der Glaube der Germanen, rieselten die Blüten wie Schnee herab – die passende Vorlage für das Kindermärchen. Und auch momentan ist es wieder die perfekte Holunderzeit, der berauschende Duft liegt auch über der Hallertau.

Der Kräuterpädagoge Helmut Löffler (kleines Foto) aus Hohenwart verwendet Holunder in den verschiedensten Variationen. Löffler, der von Beruf Techniker ist, hat sich schon immer für die Natur interessiert, wurde er doch von seinem Großvater als kleines Kind immer mit in den Wald genommen. Doch als Schlüsselerlebnis bezeichnet Löffler eine Kräuterwanderung, zu der ihn eine Freundin 2011 überredete. Seither bildet er sich regelmäßig weiter. Inzwischen hat er Ausbildungen absolviert unter anderem über das Seifesieden oder auch zum Baumkontrolleur. Seine Devise ist: „Ich will so viel wie möglich über die Natur lernen, mein Wissen stets erweitern und es dann auch entsprechend weitergeben.“ Vor drei Jahren gründete er selbst die Paartaler Natur- und Wildkräuterschule, in der er Neulinge in die Kräuterwelt einführen möchte.

Unseren Lesern verrät Löffler drei Rezepte rund um den Holunder. Ein besonderes Schmankerl ist für ihn der Sirup: Einen wahren Hochgenuss stellt dieser Sirup über Eis dar“, kommt Löffler ins Schwärmen. Als extravagantes Dessert preist er seinen „wilden Grieß“ an.

sdb



Helmut Löffler verrät drei Rezepte – von erfrischend bis zum süßen Schmankerl.

Wiesenlimonade

Holunderblüten
Apfelsaft
Wasser
eventuell Zitronensaft

Zubereitung

Man nehme eine Karaffe, befülle sie komplett mit Holunderblüten. Dann wird die Karaffe je zur Hälfte mit Wasser und Apfelsaft übergossen. Diesen Ansatz mindestens drei Stunden ziehen lassen und schließlich vor dem Genuss abseihen. „Das kann man auch mit anderen Kräutern machen, wie dem Honigklee oder Rosenblüten“, erklärt der Hohenwarter Kräuterpädagoge Helmut Löffler. Wobei er betont, dass er selbst kein Fan von Rosenblüten ist.

Holunderblütensirup

Ein-Liter-Messbecher mit Holunderblüten
ein Liter Wasser
900 Gramm Zucker

Zubereitung

Die Holunderblüten in einen Topf geben, mit dem Wasser übergießen, zum Kochen bringen und über Nacht durchziehen lassen. Dann die Blüten abseihen, den Zucker darin auflösen und in Flaschen abfüllen. Diese in einen Einmachtopf geben, komplett mit Wasser bedecken und bei 82 Grad für mindestens 45 Minuten pasteurisieren. Damit wird der Sirup haltbar gemacht. Löffler empfiehlt diesen Sirup als Basis für eine Schorle oder auch kurzerhand im Müsli oder Joghurt.

Wilder Grieß

vier gehäufte Esslöffel Hartweizengrieß oder Dinkelgrieß
0,25 Liter Milch, Wasser, Apfelsaft oder Holundertee
0,25 Liter Holunderblütenauszug oder im Herbst Holunderbeerensaft
zwei Esslöffel Honig
eine Handvoll Rosinen oder gewürfelte Äpfel je nach Geschmack

Zubereitung

Holunderblüten in Apfelsaft oder Tee über Nacht ziehen lassen. Die Milch mit dem Apfelsaft-Auszug vermischen, zum Kochen bringen, den Honig dazugeben und unter gleichmäßigem Rühren mit dem Schneebesen den Grieß dazufügen, kurz aufkochen lassen und mindestens drei Minuten quellen lassen. Jetzt kann der Grieß kalt oder warm genossen werden.

Wer keine Milch verwenden möchte, kann auch Saft oder Tee verwenden. Auch der Auswahl und Mischung an Kräutern, Früchten und Beeren sind keine Grenzen gesetzt und es können die unglaublichsten Geschmäcker entstehen.

sdb