Dietfurt
Kunterbunt ins achte Jahrzehnt: Dietfurter Weckrufer feiern ihr 70-Jähriges

04.03.2024 | Stand 06.03.2024, 18:00 Uhr

Die Dietfurter Weckrufer stellten sich zur Feier des 70-jährigen Bestehens zusammen mit der prächtigen Weckruf-Fahne aus dem Jahr 1981 vor dem Dietfurter Rathaus zum Erinnerungsfoto auf. Foto: Palm

Viele Ehemalige sind am Samstag der Einladung von Michael Heislbetz und Markus Hellweg, den beiden Leitern des Dietfurter Weckrufs, zur Feier dessen 70-jährigen Bestehens gefolgt. Sie hatten sich zusammen mit den noch aktiven Lärmmachern am Samstag vor dem Rathaus zu einem gemeinsamen Gruppenfoto eingefunden. Anschließend zogen die Feiernden, angeführt von der Blasmusik, in ein Dietfurter Lokal. Dort erwartete die Gäste ein Festessen.

Die Weckrufer sind unverzichtbarer Bestandteil des Dietfurter Faschings und längst zur Institution geworden. Die Gruppe zieht in der Nacht zum Unsinnigen in aller Herrgottsfrühe durch Dietfurt. Mit ihren Lärminstrumenten holen sie die Dietfurter aus den Federn, um mit schallendem Lärm den Nationalfeiertag der bayerischen Chinesen anzusagen. Auch den Umzug führen sie als erste Gruppe an.

Zur Jubiläumsfeier begrüßte Markus Hellweg alle ehemaligen und noch amtierenden Weckrufer und freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren. Er dankte allen Anwesenden für ihr Kommen. Ebenfalls begrüßte er Bürgermeister Bernd Mayr (FW), der sich unter den Gästen befand. Der 80-jährige Hans Guttenberger und der 77-jährige Erwin Skarke waren die ältesten Ehemaligen. Von den Gründungsmitgliedern lebt keiner mehr. Der Weckruf zog zum ersten Mal anlässlich der Kaiserkrönung im Jahr 1954 am frühen Morgen des Unsinnigen laut lärmend durch die Straßen. Von den ehemals acht Personen ist die Gruppe inzwischen auf gut 30 Männer in Clown-Kostümen angewachsen.

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte sich eine kleine Gruppe von Männern zusammengetan und war mit Rasseln und anderen Lärminstrumenten durch die Stadt gezogen. Nach dem Krieg wurde diese Tradition wieder ins Leben gerufen. Eigentlicher Anlass für die Wiedergründung war die erste Kaiserkrönung in Bayrisch-China im Jahr 1954. Immer dabei ist die Fahne der Weckrufer, die auch beim Jubiläum eine Rolle spielte. Unter anderem besucht der bunte lärmende Haufen das Haus des ehemaligen Kaisers Bo-Da-Washy alias Hans Geyer. Der Friseur hatte 1954 zu den Mitbegründern des Weckrufs gehört. Rund 13 Kilometer legen sie in dieser Nacht zurück. Zu guter Letzt besuchen die Weckrufer am Morgen den Kindergarten, das Seniorenheim und die Schule.

Bei der Jubiläumsfeier folgte ein reger Austausch zwischen Jung und Alt. Dabei wussten die alten Weckrufer so manch eine Geschichte oder Anekdote zu erzählen. Die gezeigten Weckruf-Bilder von Vergangenheit und Gegenwart weckten bei den Feiernden großes Interesse. Mit einem gemütlichem Beisammensein dauerte das Fest noch bis spät in die Nacht.

pmd