Dietfurt
Kleine Wehr vor großen Veränderungen

Feuerwehr Unterbürg/Oberbürg feiert 2024 Jubiläum und bekommt ein neues Gerätehaus

22.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:33 Uhr

So soll das neue Feuerwehrhaus einmal aussehen. Als Baubeginn nannte Johannes Seelus Ende 2023/Anfang 2024. Foto: Patzelt (Repro)

Oberbürg – Die Ausrückegemeinschaft, das neue Feuerwehrhaus, das Jubiläum und der Power Alarm: Bei der Jahresversammlung der Feuerwehr Unterbürg/Oberbürg hat es reichlich Gesprächsstoff gegeben. Die Zusammenkunft fand ausnahmsweise im Feuerwehrhaus von Oberbürg statt.

Der Vorsitzende Martin Leopold begrüßte dazu auch Kreisbrandinspektor Christoph Knappe, Kreisbrandmeister Ferdinand Buchholz, den Dietfurter Rathaus-Vize Johannes Seelus (FW) sowie den Stadtrat und Ortssprecher Max Koller (CWU). Nach einer Gedenkminute für die gestorbenen Mitglieder berichtete Kommandant Ferdinand Neumeier vom Einsatzjahr. Im August mussten bei einer Übung ein Baum von der Straße beseitigt und eine „bewusstlose Person“ aus einem Auto befreit werden, außerdem nahmen 14 Personen an einer Ausbildung in Funk, Erster Hilfe und Gerätekunde teil. Im September gab es eine Unterweisung am Funkgerät durch Kreisbrandmeister Buchholz mit elf Teilnehmern. Ebenfalls elf Kräfte rückten am 1. Oktober zu einer Gemeinschaftsübung mit den Feuerwehren aus Hainsberg und Mallerstetten aus. Es galt dabei nicht nur, einen Hausbrand zu bekämpfen, sondern auch eine Gasflasche zu kühlen.

Stadtrat und Kommandanten befüllen Sandsäcke

„Wie befülle ich Sandsäcke?“ Diese Frage wurde mit praktischen Übungen ebenfalls im Oktober im Dietfurter Bauhof beantwortet. Die Unterweisung der Kommandanten erfolgte durch das Technische Hilfswerk (THW). Auch der Dietfurter Stadtrat nahm daran teil. „Ehre, wem Ehre gebührt“ hieß es am 15. Oktober in der Sieben-Täler-Halle. Urkunden für 40-jährige Vereinstreue erhielten von der Feuerwehr Unterbürg/Oberbürg Hubert Braun, Xaver Scherübl und Max Koller. Die Großreinigung des Gerätehauses wurde am 30. Oktober 2021 vorgenommen und das Dach vom Moos befreit. Erfolgreich legte Jonas Schäfer in Berching den Lehrgang zum Gerätewart TSA ab. Wegen Corona musste im Dezember eine Kommandantenversammlung online erfolgen.

Im März stellte Bürgermeister Bernd Mayr in Hebersdorf den Entwurf für das neue Feuerwehrhaus vor. Es nahmen 18 Personen daran teil. Eine 15 Mann starke Abordnung der Wehr besuchte den Gemeindefeuerwehrtag in Staadorf. Gemeinsam mit der Feuerwehr Raitenbuch wurde am 14. Mai 2022 in Oberbürg geübt. „Im Anschluss besichtigten wir das neue Transportfahrzeug der Raitenbucher und testeten schon mal die Atemschutzausrüstung“, blickte Neumeier zurück. Im Juli schafften 17 Frauen und Männer, aufgeteilt in drei Gruppen, mit Bravour ihre Leistungsprüfungen. Der Kommandant erwähnte besonders jene sechs Personen, die ihr erstes Leistungsabzeichen ablegten: Milena Heimisch, Rebecca Heimisch, Leonie Barteczko, Tobias Heimisch, Johannes Neumeier und Florian Weidinger. Bei der BR-Radltour unterstützte die Wehr die Dietfurter.

Laut dem Kommandanten gehören zurzeit der Feuerwehr Unterbürg/Oberbürg 42 Aktive an. Der Verein hat 68 Mitglieder. Besonders erfreut zeigte sich Neumeier darüber, dass immer mehr Jugendliche, darunter auch sieben Damen, der Wehr beitreten.

Der Kommandant gab ferner bekannt, dass momentan der Tank der Spritze undicht sei und dieser nur zur Hälfte gefüllt werden dürfe. Laut Kreisbrandmeister Buchholz hat die Stadt Dietfurt bereits die Anschaffung eines neuen Alu-Tanks zugesagt. Der Vereinsvorsitzende schlug einen Erste-Hilfe-Kurs an einem Samstag vor. Ferner soll die Ü-40-Löschgruppe ein Leistungsabzeichen ablegen. Bereits im September könnte man mit dem Üben beginnen. Die nächste Jahresversammlung ist im Januar in der Dorfwirtschaft geplant.

Neue App liefert wertvolle Informationen aufs Handy

„Dass wir uns heuer im Oberbürger Feuerwehrhaus getroffen haben, soll eine Ausnahme bleiben“, betonte Leopold. Die Grußworte des Landkreises Neumarkt übermittelte der Kreisbrandinspektor Christoph Knappe. Der Zeller Kreisbrandmeister Buchholz ging anschließend näher auf das Alarmierungssystem „Power Alarm“ ein. „Durch eine App auf dem Handy erhält man erweiterte Informationen“, so der Kreisbrandmeister. Die Feuerwehrler konnten sich registrieren lassen, an der Zweitalarmierung im Bereich der Gemeinde Dietfurt über die Alarm-App teilzunehmen.

Die von der Stadt Dietfurt zur Verfügung gestellte Zweitalarmierung über die App ist immer nur eine zusätzliche Information. Eine stets sichere Zustellung an das Endgerät kann aus organisatorischen und technischen Gründen nicht garantiert werden.

Zum Schluss der Jahresversammlung ging der Vereinsvorsitzende noch auf das 125-jährige Bestehen der Feuerwehr Unterbürg/Oberbürg im Jahr 2024 ein. Nachdem 2023 der Dietfurter Gemeindefeuerwehrtag in Mühlbach stattfindet, könnte man diesen ein Jahr später mit dem Jubiläum der Unterbürger zusammenlegen. „Das wäre sicherlich auch ein willkommener Grundstock für unsere neue Ausrückegemeinschaft“, stellte ein Versammlungsteilnehmer fest. Auch einen Termin fasste man bereits ins Auge. Die Jubiläumsfeierlichkeiten sollen am Samstag, 6. Juli 2024, mit einem Kirchenzug und einem Gottesdienst stattfinden. Es kam auch der Vorschlag, einige Festdamen zu integrieren.

Ein weiterer Teilnehmer an der Versammlung schlug vor, auf dem Dach des jetzigen Feuerwehrhauses eine Photovoltaikanlage zu errichten.

Zum neuen Feuerwehrhaus hatte der Zweite Bürgermeister von Dietfurt, Johannes Seelus, einiges zu berichten. Bekanntlich soll der Gemeinschaftsstadel am Ortseingang von Hebersdorf abgerissen und gegenüber, auf der anderen Seite der Straße, neu errichtet werden. Dabei könnten auch einige Parkplätze für den Waldkindergarten der Stadt Dietfurt entstehen. Auf dem Gelände des bisherigen Stadels, das bereits in städtischem Eigentum ist, wird das neue Feuerwehrhaus gebaut.

Wie Seelus weiter ausführte, ist die Ausrückegemeinschaft Hainsberg/Mallerstetten/Unterbürg vom Stadtrat mit großer Mehrheit befürwortet worden. Der erste Spatenstich für das neue Gebäude soll „Ende 2023/Anfang 2024“ erfolgen. Es ist eine Holzbauweise vorgesehen. „Dadurch könnten wir an einen Zuschuss in Höhe von bis zu 200000 Euro gelangen“, gab Seelus bekannt. Bei der Stadt Dietfurt stehe „die Ampel bereits auf Grün“.

Allerdings müsse man auch weiterhin die Entwicklung der Baupreise im Auge behalten. „Natürlich ist eine Menge an Eigenleistung gefragt. Das trägt nicht nur zur Kostenreduzierung bei, sondern stärkt auch die Gemeinschaft“, so Seelus. Die Feuerwehr nannte er „das Herz einer jeden Ortschaft“.

Der Vorsitzende, Martin Leopold, zeigte anschließend den Versammlungsteilnehmern einen Grundriss und verschiedene Ansichten des geplanten neuen Feuerwehrhauses bei Hebersdorf.

pa