Dietfurt
Heitere und traurige Motive

Künstlerin Ute Mühlbauer stellt aus – Verkaufserlös geht an ukrainische Flüchtlinge

18.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:03 Uhr

Motive aus der Natur, wie diese Holzbiene, zeigt Ute Mühlbauer im Café Bay.Chi. Foto: Hradetzky

Von Katrin Hradetzky

Dietfurt – Mit Ute Mühlbauer präsentiert die nächste Künstlerin ihre Werke im Café Bay.Chi. Die Dietfurterin bringt Motive aus der Natur in die hellen Räume, aber hat sich in der jüngeren Zeit auch kritisch mit den Zeitgeschehnissen, wie etwa dem Krieg in der Ukraine auseinandergesetzt.

Bei der Zusammenstellung, welche Acrylbilder sie zeigen möchte, hat sich die Künstlerin schnell entschieden: „Es ist ein Rückblick auf die verschiedensten Jahresthemen, die wir Kunsttürmler hatten. Es sind besondere Naturthemen wie Wasser, Blumen, Tiere und ganz gerne bringe ich auch Motive aus meinem Garten auf die Leinwand wie etwa die schwarze Holzbiene, die im Stamm meines alten Apfelbaums ihr Nest hatte.“ Ihr Garten sei stets eine Quelle an Inspiration und mit der Natur müsse der Mensch noch achtsamer umgehen. Das gelte es, den Betrachtern auch durch die Kunst zu transportieren. „Ich habe in meinem Garten viele natürliche Refugien für Insekten geschaffen und da tauchen neben der Holzbiene schon mal Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz auf. Aber auch Erdkröten kriechen ab und an herum.“ Sie sei ein visueller Mensch und die Malerei schule das Auge, man lerne das genaue Hinschauen. Mühlbauer hofft, dass gerade aufgrund der aktuellen Themen wie Klimawandel und Umweltschutz der Mensch wieder näher an die Natur heranrückt.

„Ich war und bin immer bemüht, etwas Positives und Schönes zu malen, denn das Unangenehme kommt von selbst“, findet die begeisterte Malerin. Seit 30 Jahren bevorzugt sie Acrylfarben wegen der leuchtenden Farbkraft. Sie trocknen schneller als die Ölfarben, die sie früher verwendet hat, und bieten viele Vorteile.

Allerdings, so fügt sie hinzu, sei es nicht immer möglich, den Blick stets nur auf das Positive zu richten. Gerade im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine sei dies schwierig, denn dieser lässt sie bei weitem nicht kalt. Dessen Schrecken und Terror drückt Mühlbauer in einem großformatigen Bild aus und stellt demgegenüber einen Kontrapunkt in Form einer friedlichen Ansicht vom beschaulichen Dietfurt. Zu sehen sind Menschen auf der Flucht in Form von Koffern mit Beinen und zerstörte Städte. Die Künstlerin will damit zeigen, wie gut es den Menschen hier geht. „Bei der Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Ukraine kamen meine eigenen Erinnerungen an die Zeit nach dem Krieg wieder hoch und ich war sehr berührt“, erzählt Mühlbauer, die in Franzensbad das Licht der Welt erblickte. Damals wie heute stellt sich für sie die große Frage nach dem „Warum“.

Sehr gefallen hat ihr der Auftritt des Bandura-Orchesters mit 50 Profimusikern aus der Ukraine in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche, die Musikalität und Lebensfreude des Männerchores. Selbst ihren Enkelkindern habe es gefallen, haben sie doch Mitschüler aus der Ukraine.

Die von Mühlbauer ausgestellten Werke stehen zum Verkauf, wobei die Künstlerin den Erlös den Flüchtenden aus der Ukraine spenden will. Malen sei für sie eine Leidenschaft, die sie schon immer hatte. Diese Passion stecke einfach in ihr. „Wir haben daheim auch in der Familie gemalt, ich halte viele Eindrücke auf Reisen malerisch in einem Tagebuch fest, denn dann kann ich mir die Dinge besser merken. Und man schaut einfach genauer Objekte an, wenn man etwas malt, denn das Wesentliche zu begreifen, kann man besser mit der Malerei.“

Wie es im Ausstellungsreigen davor schon gepflegt wurde, wird es wieder ein Künstlergespräch mit der Möglichkeit eines persönlichen Austausches geben. Das Stell-Dich-Ein mit Ute Mühlbauer samt Sektempfang findet am Freitag, 22. Juli, von 18 bis 20 Uhr im Café Bay.Chi statt. Die Ausstellung ist ab diesen Dienstag bis zum 28. August zu sehen.

DK