Dietfurt
Grund- und Mittelschule Dietfurt hat eine Klasse für ukrainische Kinder eingerichtet

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:37 Uhr

Die ukrainischen Kinder erhalten zwei zusätzliche Deutschstunden zum Regelunterricht. Monika Brickl, Elisabeth Rembs und weitere Pädagogen helfen ihnen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Foto: Grund- und Mittelschule Dietfurt

Dietfurt – An der Grund- und Mittelschule gibt es seit Kurzem eine Willkommensklasse für ukrainische Schüler. Mit Hilfe von zusätzlichem Personal ist dies nur eine der Aufgaben, die Schulen nach Corona zu bewältigen haben.

Die Verwaltungsangestellte Monika Brickl hat den Trick heraus. Bei Verständnisproblemen greift sie auf eine Übersetzungs-App zurück. Gemeinsam mit weiteren Ersatzlehrkräften bringt Brickl den Mädchen und Buben im Alter von sieben bis 14 Jahren Deutsch bei. „Der Start kam nicht weiter überraschend. Nur hat das Genehmigungsverfahren für die Willkommensgruppe etwas gedauert“, erzählt sie. Jetzt laufe der Schulalltag für die neuen Schüler schon sehr gut. Ursprünglich waren es 15 Neuanmeldungen, aber mehrere Kinder seien dann in die Realschule oder auf das Gymnasium gewechselt, wo ebenfalls Willkommensklassen eingerichtet wurden.

„Nachdem sich die Kinder am ersten Tag erst einmal gegenseitig vorgestellt hatten, wurde ihnen Schule und Klassenzimmer gezeigt. Unsere Kinder haben die ukrainischen Mitschüler mit offenen Armen empfangen“, erzählt Brickl. Tags darauf starteten die Ukrainer bereits mit dem Deutschunterricht in zwei für sie eigens eingerichteten Unterrichtsstunden, den Rest des Schultages verbringen sie im regulären Unterricht in den jeweiligen Klassen.

Natürlich seien die Ukrainer auch gerne ein wenig unter sich. Das sei verständlich, so Brickl: „Der eine Schüler steckt die Situation gut weg und ist froh, dass er hier in Deutschland ist. Der andere kommt weniger mit der neuen Situation zurecht und hat Heimweh. Wir gehen individuell auf sie ein.“ Vorrangiges Ziel sei es, den Kindern erst einmal einen Rhythmus und eine Struktur im Alltag zu geben sowie ein Gefühl von Sicherheit, erklärt Brickl. „Willkommen in Deutschland“ heißt das Lehrbuch, Monika Brickl übt mit ihren Schützlingen alle wichtigen Wörter zum Bereich „Klasse“ und „Schulalltag“. Schwierige Wörter wie Federmäppchen oder Pausenbox werden auch geübt, denn die Kinder brauchen diese Utensilien jeden Tag. Arbeitsblätter mit Suchpuzzles lockern den Unterricht auf. Brickl ist zusammen mit Elisabeth Rembs und Marie Nitschmann für den Deutschunterricht im Einsatz, aber nicht nur Flüchtlingskinder werden ab diesem Schuljahr intensiv betreut.

khr