In der Bachhaupter Mühle, dem idyllisch gelegenen Anwesen von Thomas Angerer, blicken nun zwei spitzbübisch dreinschauende Stelzengeher aus großer Höhe herab auf das gepflegte Grün der weitläufigen Gartenanlage. Geschaffen hat die beiden, 650 beziehungsweise 550 Zentimeter hohen, aus Bronze gefertigten Großplastiken der bekannte und mehrfach ausgezeichnete Bildhauer, Maler und Grafiker Andreas Futter aus Schwäbisch Gmünd.
Viele Besucher des Sommerfestes der Breitenbrunner Christsozialen dürften sich am Samstagabend bewundernd die Augen gerieben haben. Nicht nur dass die Location für die abwechslungsreiche Veranstaltung eine besondere war, es konnten auch überall kleine bronzene Plastiken des weithin bekannten, freischaffenden Künstlers Andreas Futter bestaunt werden. Aber nicht nur das: ein Höhepunkt des Abends war die offizielle Übergabe der beiden meterhohen Stelzengeher. Der eine balanciert nahezu federleicht mit weit ausgebreiteten Armen über dem Geschehen, der andere erstürmt eine freischwebende Treppe. Beide blicken sie mit einem schelmischen Lächeln herab auf die durch den Garten Flanierenden.
Unsere Zeitung hat nachgefragt bei dem im Jahr 1969 in Hechingen geborenen, an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studierten Künstlers, der vor allem durch seine lustig daherkommenden Bronze-Kleinplastiken zu großer Bekanntheit gelangt und zuletzt mit dem Kunstpreis der Kunstmesse Freiburg-Tiengen ausgezeichnet worden ist. „Meine Figuren kommen zwar alle recht drollig daher, aber hinter jeder Plastik steht eine Geschichte, jede von ihnen spiegelt hintergründig das wahre Leben wider“, erzählte der in Schwäbisch Gmünd lebende und arbeitende Künstler. Und weil Futter auch immer wieder gerne Auftragsarbeiten ausführt, hat in der Weg mit seinen Plastiken nun nach Bachhaupt in der Gemeinde Breitenbrunn geführt.
Intensiver Austausch mit Auftraggeber
Thomas Angerer hat vor rund drei Jahren im Internet nach einem Künstler gesucht, der Großplastiken aus Bronze für seinen Garten fertigen könnte. Dabei ist er auf Andreas Futter gestoßen, schnell war der Kontakt hergestellt. Ganz zu Beginn des Entstehungsprozesses der beiden Kunstwerke, stand ein intensiver Gedankenaustausch zwischen dem Kunstschaffenden und dem Auftraggeber. Corona hat das Ganze dann nach den Ausführungen Futters zwar zeitlich etwas verschoben, aber letztendlich war man sich einig, dass zwei übergroße Stelzengeher künftig ihre Blicke über den Garten der Bachhaupter Mühle schweifen lassen sollen.
Übergabe im Beiseindes Finanzministers
Am Samstag wurden die Plastiken nun im Beisein von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU), nachdem sie den weiten Weg von Schwäbisch Gmünd in die Oberpfalz unbeschadet überstanden hatten, offiziell ihrer Bestimmung übergeben. „Ich möchte mit meinen Werken Unmögliches möglich machen und Dinge realisieren, die im ersten Moment nicht sofort sichtbar sind“, sagte Futter. Die schmalen Treppenstufen beispielsweise, die einer der beiden Stelzengänger nahezu mühelos erklimmt, können laut Futter für vieles stehen. Für die Stufen des Lebens etwa, eine Karriereleiter oder ein gewagtes durch das Leben Wandeln, wie auf Stelzen eben.
swp
