Feuerwehr Ottmaring feiert
Feuer und Flamme für den Brandschutz

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 14:43 Uhr

Sie leiten die Feuerwehr Ottmaring: Kassier Sebastian Graf (oben, von links), Gerätewart Andreas Wilhelm, der stellvertretende Kommandant Johannes Mosandl, Maschinist Gerhard Baier, Kommandant Stephan Mosandl, Schriftführerin Melanie Graf und der Vorsitzende Johann Baier. Fotos: Grad (Archiv)

Mit einem großen Fest hat die Feuerwehr Ottmaring im Jahr 2019 ihr 120. Jubiläum gefeiert. Damit steht heuer das 125-jährige Bestehen der Wehr an und das wird am 1.Mai in kleinem Rahmen gefeiert.

Der Blick zurück zeigt, wie das Dorf in all den Jahren versucht hat, sich gegen Feuersbrunst zu wappnen. Wie in anderen Orten gab es ab 1875 eine Pflichtfeuerwehr. Drei Jahre später findet sich in den Archivalien eine Aufstellung der Ausrüstung. Die Gemeinde hatte eine kleinere Spritze angeschafft, dazu 20 Meter Druckschläuche, zwei Aufstellleitern ohne Unterstützungsstangen, zwei Feuerhaken und 22 Löscheimer. Feuerwehrhauptmann war Josef Biedermann, er befehligte 25 Mitglieder. 1881 ersetzte eine Löschmaschine die kleine Spritze. Anfang Dezember 1899 bildete sich in Ottmaring eine „Freiwillige Feuerwehr“, wie im Schreiben an die Regierung der Oberpfalz zu lesen ist. Zum Einsatz kam die Löschmaschine im Mai 1903 beim Brand im Stadel des Bauern Xaver Pröll. Das Feuer griff auch auf den Stadel und das Maschinenhaus des Wirts und Bierbrauers Grieb über und vernichtete beides. Kinder hatten den Großbrand verursacht, weil sie gezündelt hatten. Untergebracht waren die Feuerlöschgeräte beim Hirten- und Gemeindehaus am Anger bei der Straße nach Töging. Im Jahr 1928 baute die Gemeinde an die bestehende Waaghalle „ein Aufbewahrungsgebäude für Feuerlöschgeräte“.

Nach Kurzschluss Feuer unter dem Dach

Ein elektrischer Kurzschluss war wohl der Grund für den Brand im Dachgebälk des Anwesens Brunnhuber im März 1955. Der Kanalarbeiter und seine Familie entdeckten eine starke Rauchentwicklung und „mit vereinten Kräften durch Nachbarschaftshilfe und Feuerwehr gelang es, dem Feuer Herr zu werden“, wie die „Sulz/Altmühl-Umschau“ berichtete. Bei der Feuerwehrversammlung im September riet Landrat Pröll der Feuerwehr, eine Motorspritze anzuschaffen. Unter Kommandant Johann Wittmann wurde im November 1956 die Wehr mit dem modernen Löschgerät ausgerüstet, dazu mit entsprechenden Schläuchen, Strahlrohren und Verteilern.

Im Jahr darauf war neben anderen Wehren die Feuerwehr Ottmaring mit der Tragkraftspritze äußerst hilfreich bei der Brandbekämpfung einer Scheune in Töging. Am 4. März 1969 „krähte der Rote Hahn“ in Ottmaring. In der Nacht brach im Anwesen des Landwirts Johann Wittmann ein Feuer aus. Die Scheune mit Futtervorräten sowie landwirtschaftliche Maschinen fielen dem Feuer zum Opfer. Der eingebaute Stall hielt dem Feuer stand, das Vieh konnte gerettet werden. Bei diesem Feuer verbrannte auch die Löschmaschine, die im Stadel untergestellt war.

Nach der Gebietsreform baute die Stadt Dietfurt 1975 ein modernes Feuerwehrhaus. Kommandant war zu der Zeit Max Werner. 1990 wurde ein neuer Anhänger für die Tragkraftspritze angeschafft, 1995 im Zuge der Dorferneuerung das Feuerwehrhaus erneuert und im November 1997 erhielt die Feuerwehr Ottmaring eine neue Tragkraftspritze. Damit modernisierte Kommandant Alois Meier maßgeblich die Feuerwehr. Im Juli 1997 hatte die Wehr einen Löscheinsatz beim Brand in der Firma Aichner in Dietfurt.

In all den Jahren bildeten die Kommandanten, so auch Bartholomäus Wilhelm und Manfred Schmid sowie Andreas Amler und Stephan Mosandl, immer wieder Löschgruppen aus mit Frauen und Männern für Leistungsprüfungen, sorgten für gute Ausrüstung, bei Übungen wurden die Hydranten überprüft und bei der Stallung von Ottmar Rösch gab es eine Objektbegehung.

Bei einer Löschübung mit der Töginger Wehr legten die Feuerwehrleute eine Schlauchleitung vom Main-Donau-Kanal hinauf bis zur Stallung von Josef Mosandl und sie überprüften die Leistung der Pumpen. Seit 2019 ist Stephan Mosandl Kommandant und Johannes Mosandl der Stellvertreter. Vor einem Jahr rückte die Feuerwehr zu einem Brand im Umspannwerk bei der Schleuse Dietfurt aus. Vor Kurzem wurde in Zusammenarbeit mit weiteren Wehren ein brennender Futterwagen gelöscht und das Übergreifen des Feuers auf die Stallung verhindert. Jetzt üben junge Männer für eine Leistungsprüfung. Ältere Schülerinnen und Schüler sind aktiv bei der Jugendfeuerwehr in Dietfurt.

Wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben

Auch im gesellschaftlichen Leben spielt die Feuerwehr als Verein eine wichtige Rolle. Michael Rösch war von 1973 bis 1997 Vorsitzender und seitdem bekleidet Johann Baier dieses Amt. Mit seinem Vorstandsgremium gilt es viel zu organisieren – wie das Schafkopfrennen, Ausflüge oder das Aufstellen des Maibaums. Gefordert sind alle, wenn große Jubiläen anstehen wie 1988 beim 90-Jährigen. 1999 beim Hundertjährigen und 2019 zum 120-jährigen Bestehen der Wehr. Als kleineres Fest wird zusammen mit dem Patenverein, der Feuerwehr Töging, am 1.Mai das 125-Jährige gefeiert.

grj