Dietfurt – Zum zweiten Mal organisiert der noch junge Perchtenverein Altmühltaler Bergdeifl’n im vorgeschichtlichen Erlebnisdorf Alcmona eine große Maskenausstellung. Am Wochenende des 4. und 5. November erwartet die Besucher neben grusligen Masken ein buntes Rahmenprogramm.
Mehr als 60 geschnitzte Masken aus dem österreichischen Ötztal und von Gastvereinen sind im Langhaus zu bestaunen. „Es kommen neben den Jurafreunden aus Gimpertshausen auch die Turmkramperl aus Wackersdorf sowie Anima Veritatis vom Brombacher Seenland zu uns“, informiert der Vereinsvorsitzende Josef Wagner. Er erzählt, dass der Verein seit seiner Gründung 2019 zwischenzeitlich überregional sehr gut vernetzt sei. Viele Krampusläufe und Perchtentreffen hätten sie mittlerweile besucht und selbst auch einiges auf die Beine gestellt. „Heuer haben wir ein beheiztes Zelt, wo sich die Besucher zum Essen und Trinken gemütlich hinsetzen können. Auch eine Tombola gibt es. Hauptpreis ist der Besuch des Nikolaus mit einem Krampus oder Percht. Der Gewinner kann die Maske selbst aussuchen, die er zum Besuch haben möchte. Neben der Ausstellung sind Showeinlagen geplant und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
Am Freitag, 4. November, wird die Veranstaltung um 18 Uhr mit Musik und dem Gruppentreffen feierlich eröffnet. Am Samstag, 5. November, kann die Ausstellung schon ab 14 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Im Übrigen ist der Verein sehr rege. So hat er es sogar ins Hochglanz-Magazin „Loavnschau“ geschafft. Das ist ein Perchtenmagazin, das in sieben Ländern erscheint. Herausgeber und Autor Thomas Steyerer aus Reichersbeuern war auf die Bergdeifl’n aufmerksam geworden und hat sie seiner Leserschaft umfassend vorgestellt: „Die Gruppe hat ein tolles Erscheinungsbild mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail“, schreibt Steyerer.
„In der Sommerausgabe eines so bedeutenden Magazins vorgestellt zu werden, war für uns schon ein Ritterschlag, schließlich erscheint das Magazin sogar in den USA. Durch den Bericht erhöht sich natürlich unser Bekanntheitsgrad und wir sind sehr stolz darauf“, findet Wagner. Aktuell sucht der Verein noch nach Leuten, die mitwirken möchten. Dabei muss man aber noch keine Larve samt Gewand haben, Interesse an dem Brauchtum ist ausreichend. „Wir brauchen Menschen, die uns unterstützen und bei unseren Auftritten mithelfen und schauen, dass alles klappt, denn wenn wir laufen, haben wir nur ein eingeschränktes Sichtfeld und das Gewand mit Maske wiegt einiges“, sagt Wagner.
Auch seinen Stellvertreter Holger Limbach hat das Perchtenfieber schon lange gepackt. Er hat mittlerweile vier verschiedene Masken zuhause. „Es ist einfach schön, in eine andere Rolle zu schlüpfen, das Gewand ist wie eine zweite Haut und man kann sich darin anders fühlen, jemand anders sein. Ich freue mich bei unseren Auftritten dann immer über den Zuspruch der Leute, man kommt mit ihnen ins Gespräch, spürt ihre Neugierde hinsichtlich dieses Brauchtums, dass sie vieles darüber wissen möchten – und das macht uns allen Spaß“, schwärmt Limbach.
Und weil die Altmühltaler Bergdeifl’n sich engagiert für ihr Hobby einsetzen, ist auch der Bayerische Rundfunk auf sie aufmerksam geworden und möchte einen Bericht mit dem Verein drehen. „Auf einmal ruft der BR aus München an, dass er gerne kommen möchte. Auch darauf sind wir natürlich sehr stolz“, erklärt Wagner. Das Fernsehteam wird demnächst zum Dreh kommen und vor allem Entstehung und Anfänge des Vereins näher beleuchten.
Wer die Perchten für private Besuche, Firmen- oder Weihnachtsfeiern buchen möchte, kann sich bei Josef Wagner unter Telefon (0171) 8792139 oder per E-Mail an vorstand.bergdeifln@gmail.com melden.
khr
