Dietfurt
Dietfurter Feuersalamander brauchen Schutz

12.03.2024 | Stand 18.03.2024, 8:27 Uhr

Am Premerzhofener Weg überqueren besonders viele Amphibien die Straße, darunter auch der seltene Feuersalamander. Viele dieser Tiere kommen dabei ums Leben. Fotos: Hradetzky

Die Ortsgruppe Dietfurt im Bund Naturschutz ist aktuell mit der Wanderung der Kröten beschäftigt. Aus dem Winterschlaf erwacht, streben die Tiere in diesen Tagen den Laichgewässern zu. Dabei müssen sie oft über die Straße, was ihnen leider allzu oft zum Verhängnis wird.

Vor allem auf Höhe des Schütterers im Premerzhofener Weg, wo sie besonders häufig vorkommen, laufen die Amphibien große Gefahr, überfahren zu werden. Die Biologinnen Stephanie Weiß und Marlene Gmelch-Werner weisen darauf hin, dass nicht nur die Kröten wandern, sondern auch der seltene Feuersalamander. „Diese faszinierenden Tiere sind gerade in der Dämmerung und nachts vermehrt unterwegs“, so Gmelch-Werner. „Jungtiere wie Erwachsene wandern nach der Laich zurück in den feuchten Hang oberhalb des Quellbereiches.“

Dass der Premerzhofener Weg von allen Tieren überquert werden muss, ist „leider das große Problem für die ohnehin bedrohten Tiere unserer Heimat“, so Stephanie Weiß. Sie machen sich besonders gerne nachts auf den Weg, in der Absicht, von Fressräubern nicht gesehen zu werden. Leider werden sie so auch von den Fahrzeugführern nicht gesehen und allzu oft überfahren.

Besonders stark wandern die Tiere im Frühjahr, nach dem ersten Regen. In der kurzen Zeit der Wanderung in diesem Frühjahr wurden schon mindestens vier der seltenen Feuersalamander plattgefahren, weiß die Naturschützerin. Die Zahl der Tiere ist seit Jahren ohnehin stark rückläufig. Die Hinweisschilder, die 2021 dort aufgestellt worden sind, hinderten die Autofahrer leider nicht im Geringsten an einem zu schnellen und unachtsamen Fahren auf dieser Strecke.

Die Wege der Kröten zum Weiher werden von vielen fleißigen Naturschützern mittels Zäunen betreut, sodass in diesem etwa 500 Meter langem Abschnitt Tiere kaum überfahren werden. Doch die Salamander suchen ihren Weg zum Wasser im Ort zwischen den Häusern und Gärten, eben gerade in der Nähe der Quelle Schütterer. Hier ist ein Zaun leider nicht möglich. Die meisten Anwohner seien da schon sehr vorbildlich, immer hilfsbereit und aufmerksam, aber eben nur die meisten. Die Biologin rät dazu, jede unnötige Fahrt an den neuralgischen Punkten zu vermeiden. „Wenn man doch fahren muss, sollte man notfalls langsam fahren, anhalten und die Tiere hinübertragen“, rät Gmelch-Werner, die davon überzeugt ist, dass der Schutz von Umwelt und bedrohten Lebensräumen von Lebewesen nur gemeinsam von einer rücksichtsvollen Gesellschaft gelöst werden kann. „Nur dann haben wir die Chance, dass sich auch nachfolgende Generationen an einer gesunden und vielfältigen Natur erfreuen können.“

Nicht nur durch den Straßenverkehr sind diese Amphibien gefährdet. Auch ihr Lebensraum verändert sich immer mehr zum Negativen. Die Quellen müssen sicher sein, sie dürfen nicht verschüttet oder verbaut werden und die Wasserqualität darf nicht sinken, was durch den Eintrag von Nährstoffen, durch Wiesendüngung oder Verschlammung leider immer wieder der Fall ist, erklärt Gmelch-Werner. Die einzige Möglichkeit, sie zu schützen sei, so der BN, sei die Reduzierung der Fahrzeuge und die nötige Vor- und Rücksicht, davon sind die Biologinnen überzeugt.

khr