Dietfurt
Bürgerversammlung in Oberbürg eine reine Männerveranstaltung

01.12.2023 | Stand 01.12.2023, 17:13 Uhr

Bis zu neun Windräder könnten sich im Gemeindebereich von Dietfurt drehen. Foto: Archiv

In der Kernstadt Dietfurt haben an der Bürgerversammlung immerhin an die 17 Leute teilgenommen. In Oberbürg, gemeinsam mit Unterbürg, waren es an die 25 Besucher. „Die Städter sind zufriedener und verwöhnt, weil der Bauhof vieles erledigt, was die Dörfler in Eigenregie machen“, mutmaßte ein Teilnehmer angesichts der Zahlen.

Stadtrat und Ortssprecher Max Koller (CWU) begrüßte die Teilnehmer, den Unterbürger Ortssprecher Günther Heimisch, Bürgermeister Bernd Mayr (FW) und diverse Stadträte. Auffällig war, dass keine einzige Frau gekommen war. „Die Frauen sind mit unserer Dorf-Politik offenbar zufrieden“, meinte Koller.

In der gewohnten Reihenfolge lief die Versammlung ab, sachlich und korrekt. Bürgermeister Bernd Mayr (FW) berichtete bei den Stadtinfos über Baumaßnahmen, Finanzlage, Versorgung mit Kitaplätzen, Baugebiete und deren Erschließung. Aufhorchen ließen Zahlen zu Windrädern, die in den beschlossenen Vorranggebieten stehen werden. Bei Eutenhofen sind es zwei, bei Schweinkofen auch zwei und in Zell wahrscheinlich drei. Insgesamt sind es dann sieben und mit den schon zwei bestehenden neun Windräder in der Großgemeinde. Bei Zell werden im Waldgebiet auf der Beilngrieser Fläche vier Windräder entstehen und so werden in dieser Ecke sieben Windkraftanlagen Strom erzeugen.

Stadtrat Max Koller dankte dem Bürgermeister für die Stadtinfos, betonte, dass man im Stadtrat „gut und zielorientiert zusammenarbeitet, haushaltstechnisch gut unterwegs ist, von den Behörden ab und an gehemmt wird wie im Fall der putzigen Haselmaus beim Bau des Radweges nach Hallenhausen“. „Gesehen hab ich noch keine“, warf Mayr ein.

Um viel Geld ging es bei der ersten Frage: Was kosten die Bauplätze? Klare Ansage von Bürgermeister Mayr: In Zell kostet der Bauplatz mit Erschließung 150 Euro pro Quadratmeter. In Hainsberg mit Erschließung werden sie teurer, für Töging-Ost liegt preislich noch nichts vor, neben der Stadt gibt es auch private Grundstücksbesitzer und da könnte es recht teuer werden. Die bekannten „weißen Flecken“ bekümmern einen Besucher und viele andere ebenso, besonders die Unterbürger. Die Funklöcher zu beseitigen, sei Aufgabe des Staates, so Mayr und die Deutsche Funkturm GmbH soll das erledigen. Die Gemeinde kann das nicht leisten, so ein Funkturm kommt auf 400000 Euro. Beim Freibad steht einer, bei Töging ist einer im Bau, Zell und Vogelthal profitieren vom Turm bei Amtmannsdorf. Max Koller erinnerte an den geplanten 5-G-Mast in Richtung Staadorf. Das Projekt ist zu teuer und wurde abgesagt. Die Risse in der Ortsstraße werden repariert, sicherte Bürgermeister Mayr dem Fragesteller zu. Dann sprach Koller die Ortsdurchfahrt in Hebersdorf an. Busse müssen reinfahren können.

Lageplan für Hebersdorf aus Napoleons Zeiten

Bürgermeister Mayr stimmte dem zu und erläuterte den Sachstand. Für Hebersdorf gibt es einen Lageplan, der anscheinend noch zu Napoleons Zeiten 1835 entstand. Jetzt hat sich nach neuen Vermessungen ergeben, dass die Straße an einigen Stellen überbaut ist. Nun muss mit den Leuten gesprochen werden, wie man zum Beispiel zurückbauen könnte.

Im Plan sind Ausweichstellen eingezeichnet, die auf städtischem Grund liegen. Es muss so geregelt werden, dass jeder reinfahren kann. Anlieger müssen die Straße ja auch selber nützen. Die Dinge sollten sich vernünftig lösen lassen.

„Geht der Radweg weiter, der in Hebersdorf endet?“ Damit war das Thema angesprochen, wovon jeder Ort profitieren möchte. Laut Bürgermeister gibt es Pläne, aber so schnell wird es nicht mehr gehen. Der genannte Radweg könnte in Richtung Raitenbuch weitergehen in Zusammenarbeit mit der Stadt Berching. Mallerstetten und Kevenhüll wäre zusammen mit Beilngries möglich. Von Unterbürg nach Staadorf gibt es einen Radweg, so Mayr. „Das ist kein Radweg, sondern ein geschotterter Wanderweg“, stellte ein Besucher klar. Hinauf nach Wimpasing gibt es sicher keinen Radweg, weil die Straße 6,5 Meter breit wird, so Mayr. Einige Besucher nannten Wege ohne Schotter und Asphalt, die man mit dem Rad befahren kann.

Großes Lob für die Ehrenamtlichen im Dorf

Nach dieser letzten Wortmeldung bedankte sich Ortssprechen Koller für die Fragen und Antworten, bedankte sich auch für die finanzielle Unterstützung der Stadt, wenn im Dorf was zu erledigen ist und betonte: „Die Leute legen Hand an bei der Pflege des Dorfes“. Vermutlich sind dann die Frauen zur Stelle. Auch beim Obst- und Gartenbauverein sind sie aktiv, bei der Feuerwehr und natürlich 2024 bei der Feier des 125-jährigen Bestehens der Feuerwehr Unterbürg/Oberbürg mit dem Feuerwehrgemeindetag, so Koller.

grj