Feuerwehren im Landkreis Neumarkt
300 Einsatzkräfte rücken zu Großbrand am Dillberg aus

25.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:45 Uhr

Einsatzkräfte sind bereits vor Ort. −Fotos: Vifogra/Haubner/Münch

Postbauer-Heng. Am Dillberg zwischen Postbauer-Heng und Neumarkt hat es am Montagnachmittag gebrannt. Ein Getreidefeld und ein angrenzendes Waldstück sind auf einer Fläche von rund 160 000 Quadratmetern einem Feuer zum Opfer gefallen.



Wie der Sprecher der Feuerwehren im Landkreis Neumarkt, Daniel Gottschalk, erklärte, sei nach ersten Erkenntnissen niemand verletzt worden. Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte vor Ort. Sie kamen nicht nur aus dem Landkreis Neumarkt, sondern waren aus den angrenzenden Landkreisen Nürnberg, Nürnberger Land und Amberg-Sulzbach zur Brandbekämpfung angefordert worden.

Die Brandursache war am frühen Abend noch nicht ermittelt. Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte hatten vor allen Dingen versucht, den an das Getreidefeld angrenzenden Wald vor dem Feuer zu schützen. Das ist nach Angaben des Feuerwehrsprechers größtenteils gelungen, durch den Wind konnte das Feuer noch rund 20 Meter in das Gehölz eindringen, bevor die Einsatzkräfte die Flammen zurückdrängten.

Feuerwehren bei bis zu 37 Grad am Dillberg im Einsatz

Erste Priorität hatte es, angrenzende Wohnhäuser vor den Flammen zu schützen. Das Feuer griff auf eine Thujahecke und ein Gartenhaus über. Anschließend seien die Felder und die einzelnen Strohballen abgelöscht worden. Bis zum Ende hin konzentrierten sich die Einsatzkräfte Gottschalks Aussage nach auf die Beseitigung der Glutnester im Wald.

Ins Unterholz im angrenzenden Waldgebiet konnten die Feuerwehren nicht mit dem Auto vordringen, sondern mussten sich händisch mit kleinem Schlauchmaterial vorarbeiten. Eine zusätzliche Belastung für die Einsatzkräfte, die am Montagnachmittag bei Temperaturen von bis zu 37 Grad gegen die Flammen ankämpften. Wie Gottschalk erklärte, hätten seine Kollegen immer wieder Pausen gemacht und auf leichte Schutzkleidung zurückgegriffen. Zudem seien immer wieder Getränke gebracht worden.

Zusätzlich erschwert habe den Einsatz die exponierte Lage am Dillberg. Wegen der enorm kleinen Wasserleitung habe es viele wasserführende Fahrzeuge und die Hilfe der Landwirte gebraucht, um Löschwasser hertransportieren zu können. Noch während die Feuerwehrleute ausrückten, hätten sie vereinzelt bekannte Bauern alarmiert, die sich anschließend mit gefüllten Fässern auf den Weg zur Einsatzstelle machten. Außerdem pflügten sie die Fläche um, um so gegen die Glutnester anzukämpfen.

Polizei flog den Einsatzort mit einem Hubschrauber an

Auch auf einen unterirdischen Löschwasserspeicher in Postbauer-Heng griffen die Feuerwehren zurück. Sie erhielten darüber hinaus Unterstützung von der Polizei, die den Einsatzort mit einem Hubschrauber samt Außenbehälter anflog, der das Löschwasser über dem Getreidefeld verteilte. Gottschalks Angaben nach brannte insgesamt eine Fläche von 16 Fußballfeldern ab.

Erst vor einigen Tagen hatten die Feuerwehren aus Holzheim, Pölling und Neumarkt das Löschen eines Flächenbrands auf einem Getreidefeld am Heinrichsbürg geübt. Sie hatten das taktische Vorgehen und vor allem die Wasserförderung über eine längere Distanz geprobt und eine Schlauchleitung vom Ludwig-Donau-Main-Kanal bis zum Übungsacker aufgebaut, um so binnen weniger Minuten nicht nur Wasser aus den Tanklöschfahrzeugen zur Verfügung zu haben, sondern auch eine permanente Wasserversorgung aus dem Kanal.

− ni/lm